Kaufst du Felle in Nowgorod, laufen die Geschäfte got … äh, gut.« Seit den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts kursiert dieser Spruch unter PC-Händlern. Zumindest, wenn sie die Handelssimulation Patrizier gespielt haben.
Und diese Faustregel gilt auch noch im eigentlich dritten Serienteil Patrizier 4, die Zahl »3« im Titel wurde wegen Namensungereimtheiten in Übersee übersprungen. Auch sonst ist vieles beim Alten geblieben, Neuerungen muss man mit der Lupe suchen.
Das Spielziel: handeln und aufsteigen
Eingefleischte Pfeffersäcke, die bereits mit dem Vorgänger Patrizier 2: Aufschwung der Hansevirtuelle Millionen gescheffelt haben, finden sich in Patrizier 4 sofort zurecht. Wie gewohnt gilt es, im Verbund der Hansestädte ein Seehandels-Imperium aufzuziehen und letztlich zum Eldermann aufzusteigen, einer Art mittelalterlichem Vorstandsvorsitzenden. Der Weg dahin ist altbekannt: Waren günstig ein- und teuer verkaufen.
Dabei lohnt sich ein wenig Recherche. Wer etwa weiß, dass Salz in Lübeck produziert wird und dort dementsprechend günstig zu haben ist, kauft gleich säckeweise ein. Denn das nahe Aalborg produziert Fleisch, das im Mittelalter gepökelt wird -- und zwar mit besagtem Salz. Ein paar lohnende Touren später schimmert dann schon so viel Gold in der Kasse, dass man sich ein weiteres Schiffchen kaufen kann, um die Geschäfte zu erweitern.
Der Handel: nun auch automatisch
Wer im Handelsgeflecht von Patrizier 4 den Überblick verliert oder kein glückliches Händchen hat, kann sich auf eine der wenigen Neuerungen im Spiel verlassen, die Automatikfunktion. Binnen weniger Mausklicks haben Sie eine Route aus mehreren Städten gebildet. Fortan fährt der KI-Kapitän die Städte vollautomatisch an, kauft so günstig wie möglich ein und verkauft teuer.
Dieses Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage, gewürzt mit der Beliebtheit vor Ort und ein paar Zufallsereignissen wie Hungersnöten oder anderen Warenverknappungen, ist seit eh und je das Salz im Patrizier-Eintopf. Denn alles hängt voneinander ab: Das Verhalten der Konkurrenten, die ebenfalls fleißig die Seekarte unsicher machen, die eigenen Handelsrouten und natürlich auch die eigene Produktion. Denn wer wirklich erfolgreich sein will, transportiert nicht nur, sondern stellt auch selbst her.
Zum Beispiel investieren Sie in die Fleischproduktion, um das Lübecker Salz direkt vor Ort zu nutzen. Zum Beispiel errichten Sie eine Getreidefarm mit angeschlossener Brauerei. Oder Sie investieren in die Fleischproduktion, um das Lübecker Salz direkt vor Ort zu nutzen.
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