Seite 2: Google Stadia vs. PC vs. Nvidia Geforce Now - Latenz im Test

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Auflösung & Co: Die Testbedingungen

Destiny 2 gehört zu den Spielen, die sowohl bei Google Stadia als auch bei Geforce Now im Angebot sind. Destiny 2 gehört zu den Spielen, die sowohl bei Google Stadia als auch bei Geforce Now im Angebot sind.

Als Testkandidaten haben wir uns für die Spiele Destiny 2 und Metro: Exodus entschieden, die sowohl bei Google Stadia als auch bei Geforce Now verfügbar sind. All unsere Latenz-Messungen führen wir mit einem 120-Hertz-Monitor durch.

Auf dem PC kommt außerdem eine sehr schnelle RTX 2070 Super ohne aktiviertes V-Sync zum Einsatz. Sie erreicht in Full-HD-Auflösung auch bei sehr hohen Details in unseren Test-Szenen Werte über 120 fps, um optimale Bedingungen zu ermöglichen.

Die Tests der Cloud-Gaming-Dienste nehmen wir jeweils unter folgenden Stream-Bedingungen vor:

  • Geforce Now, Ausgeglichen: 1080p, 60 fps, V-Sync: an
  • Geforce Now, Wettbewerbsorientiert: 720p, 120 fps, V-Sync: aus
  • Google Stadia, Ausgeglichen: 1080p, 60 fps, V-Sync: keine Angabe
  • Google Stadia, eingeschränkte Datennutzung: 720p, 60fps, V-Sync: keine Angabe

Die Verbindung zum Internet-Router mit Standort Essen besteht per LAN-Verbindung, es handelt sich um einen VDSL-Anschluss mit maximal 100 MBit/s im Download. Die Ergebnisse stellen einen Mittelwert aus zehn Messungen dar.

Latenz-Tests: PC gegen Cloud-Gaming

Unser erster Testkandidat in Form von Destiny 2 verdeutlicht bereits die zu erwartenden Unterschiede zwischen dem Spielen am lokalen PC und den beiden Cloud-Gaming-Diensten.

Latenz-Tests in Destiny 2:

Lokaler PC

39,5 Millisekunden

Google Stadia - »Ausgeglichen«

95,4 Millisekunden

Google Stadia - »Eingeschränkte Datennutzung«

93,4 Millisekunden

Geforce Now - »Ausgeglichen«

97,8 Millisekunden

Geforce Now - »Wettbewerbsorientiert«

69 Millisekunden

Der zeitliche Abstand zwischen dem Tätigen des Eingabebefehles und der tatsächlichen Umsetzung auf dem Bildschirm ist per Cloud-Gaming im Vergleich zum lokalen PC mehr als doppelt so hoch - mit Ausnahme der Option »Wettbewerbsorientiert« von Geforce Now, weil die fps-Zahl hier von 60 auf 120 Bilder pro Sekunde steigt.

Gleichzeitig sinkt die Auflösung aber auch von 1920x1080 auf 1280x720, was eine sichtbar schlechtere Bildqualität mit sich bringt. Bleibt es dagegen wie im Falle der Stadia-Option »Eingeschränkte Datennutzung« trotz 720p-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde, bleibt die Latenz weitgehend unverändert.

In Metro:Exodus ergibt sich ein ähnliches Bild, allerdings hat Geforce Now hier auch in Full-HD-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde bereits nennenswerte Vorteile im Vergleich zu Google Stadia:

Latenz-Tests in Metro: Exodus:

Lokaler PC

41,3 Millisekunden

Google Stadia - »Ausgeglichen«

100,5 Millisekunden

Google Stadia - »Eingeschränkte Datennutzung«

97,1 Millisekunden

Geforce Now - »Ausgeglichen«

81,8 Millisekunden

Geforce Now - »Wettbewerbsorientiert«

68,6 Millisekunden

Mit Geforce Now ist die Eingabeverzögerung immerhin knapp 15 Millisekunden niedriger als bei Google Stadia, was in diesem Fall aber eher mess- als wirklich spürbar ist.

Nutzen wir die dagegen Option »Wettbewerbsorientiert« (mit der oben beschriebenen Einschränkung in Sachen Bildqualität) steigt der Vorteil auf etwa 30 Millisekunden an, was für unser Empfinden durchaus spürbar ist.

Unerreicht ist einmal mehr das Spielen am lokalen PC: Wir messen wie bereits in Destiny 2 eine Gesamtverzögerung von etwa 40 Millisekunden. Das Spielgefühl fällt in diesem Rahmen am besten aus, auch wenn sich Metro: Exodus generell etwas träger als Destiny 2 anfühlt.

Was bedeuten die Messergebnisse in der Praxis?

Der beim Cloud Gaming längere Weg für unsere Eingaben wird nicht von jedem Spieler gleichermaßen als störend empfunden. Der beim Cloud Gaming längere Weg für unsere Eingaben wird nicht von jedem Spieler gleichermaßen als störend empfunden.

Einerseits zeigen die Messungen den zu erwartenden Nachteil mit Blick auf die Eingabeverzögerung, der beim Cloud-Gaming durch die unumgängliche Kommunikation mit Servern über das Internet entsteht, mit gewissen Vorteilen für Geforce Now gegenüber Google Stadia.

Andererseits reagiert nicht jeder gleich empfindlich auf die zusätzliche Verzögerung, die noch dazu je nach Internet-Leitung, Netzwerkbedingungen und Spiel unterschiedlich hoch ausfallen kann.

Erwähnenswert sind außerdem die recht hohen Schwankungen, die uns im Test begegnet sind. Von Ausreißern nach oben wie über 130 Millisekunden bis hin zu deutlich niedrigeren Werten im Bereich von unter 70 Millisekunden gab es hier teils große Abweichungen.

Sie dürften auch ein Grund dafür sein, dass das Spielen auf dem lokalen PC nicht nur direkter, sondern unserem Eindruck nach auch gleichmäßiger ausfällt. Gewisse Schwankungen bei den Messwerten gibt es hier zwar auch, so groß wie beim Cloud-Gaming fallen sie aber nicht aus.

Das ändert nichts daran, dass auch beim Spielen über die Cloud hoher Spielspaß aufkommen kann. Mit Blick auf die Eingabeverzögerung sowie eine konstant gleichbleibende Bildqualität wird der lokale PC aber wohl auch auf längere Sicht noch klar die Nase vorn haben.

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