Cloud-Gaming ist die Zukunft - dessen sind sich zumindest große Namen wie Google, Microsoft und Nvidia gewiss. Auch im Hier und Jetzt kommt es mit Diensten wie Google Stadia und Geforce Now immer mehr an, aber ein potenzielles Problem wird stets bleiben: die Eingabeverzögerung.
Genauer gesagt die im Vergleich zum Spielen mit lokaler Hardware höhere Eingabeverzögerung. Schließlich werden Spiele beim Cloud-Gaming auf Servern im Internet berechnet und nicht auf dem heimischen PC oder der heimischen Konsole.
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Wir haben mit einer Highspeed-Kamera ermittelt, wie stark die Latenz mit Google Stadia und Geforce Now im Vergleich zum lokalen Spielen auf einem PC steigt.
Hinweis: Für die Latenz beim Cloud-Gaming spielt es unter anderem eine große Rolle, über welche Internetverbindung ihr verfügt, wie weit der jeweilige Server von eurem Wohnort entfernt ist und wie eure heimischen Netzwerkbedingungen (LAN vs. WLAN usw.) aussehen. Allgemeingültige Aussagen sind daher nicht möglich, unser Test zeigt aber beispielhaft, wie die Latenz beim Cloud-Gaming unter guten Bedingungen ausfällt.
Die wichtigsten Fragen zur Latenz
- Was bedeutet Eingabeverzögerung beziehungsweise Latenz? Damit ist in diesem Fall die Zeit gemeint, die vergeht, bis eine per Maus, Tastatur & Co gemachte Eingabe tatsächlich auf dem Bildschirm entsprechend umgesetzt wird.
- Wodurch ensteht die Latenz? Eine gewisse Verzögerung ist beim Spielen immer vorhanden, schließlich müssen die neuen Bilder anhand unserer Eingaben von der Hardware wie der Grafikkarte und dem Prozessor erstmal berechnet werden. Auch die Signalverarbeitung durch den Monitor selbst bringt mal mehr, mal weniger Latenz mit sich. Wenn die Berechnung der Spiele aber wie beim Cloud-Gaming auf Server im Internet ausgelagert wird, ist das ein zusätzlicher Kommunikationsweg, der die Eingabeverzögerung erhöht.
- Warum ist die Latenz wichtig? Ist der Abstand zwischen Eingaben und ihrer Umsetzung auf dem Bildschirm zu groß, leidet das Spielgefühl, weil es indirekter wird. So ist es beispielsweise deutlich schwerer, einen plötzlich auftauchenden Gegner anzuvisieren und seine Bewegungen zu verfolgen, wenn wir dabei eine große Eingabeverzögerung kompensieren müssen. In schnellen Titeln wie Shootern ist die Latenz außerdem eher ein Problem als in langsamen Titeln wie Aufbaustrategie.
So messen wir die Latenz bei Stadia & Co
Um die Verzögerung beim Spielen zu ermitteln, nutzen wir eine Makey-Makey-Platine für die Eingaben in Kombination mit der Kamera Olympus TG-6. Sie beherrscht Highspeed-Aufnahmen mit 480 Bildern pro Sekunde.
Der genaue Testablauf: Wir zeichnen mit der Kamera ein Video auf, das sowohl die Makey-Makey-Platine als auch den Bildschirm erfasst. So können wir ermitteln, wie viel Zeit zwischen dem Tätigen des Eingabebefehls und seiner Umsetzung auf dem Bildschirm vergeht, indem wir zählen, wie viele Einzelbilder des Videos dazwischen liegen. Ihr Abstand beträgt jeweils knapp 2,1 Millisekunden.
Im Vergleich mit Maus, Tastatur & Co bietet die Makey-Makey-Platine den großen Vorteil, dass beim Tätigen einer Eingabe LEDs darauf leuchten. So können wir im Video genau erkennen, wann der Befehl gegeben wird (siehe auch das folgenden Bild), was beim Filmen von klassischen Eingabegeräten nicht gleichermaßen leicht fällt.
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