Seite 2: Philips 65PFL9708S - 65-Zoll-Riese mit 4K Ultra HD und Ambilight

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Inhaltsverzeichnis

1

Einleitung
Inbetriebnahme
Bildqualität

2

Film und Fernsehen
Spiele

3

Ton
Apps & Co
Bedienung
Stromverbrauch

4

Fazit

5

Wertung

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Film und Fernsehen

Echtes 4K-Bildmaterial gibt es bislang kaum, um so wichtiger ist die Frage, wie gut der Philips-TV niedriger aufgelöste Videos hochskalieren kann. Die Ergebnisse sind je nach Ausgangsmaterial unterschiedlich. Wir testen Full-HD-Material (1080p) von einer Blu-ray wie auch HDTV in HD-ready (1080i/720p) und SD/PAL-Videos (576i/576p). Die Skalierung übernimmt ein integrierter Sechskern-Prozessor und die von Philips Ultra Pixel HD Engine genannte Technologie. Die koordiniert gleichzeitig auch die verschiedenen Bildoptimierungsfunktionen, etwa zur Verbesserung der Bildschärfe sowie der Bewegungsschärfe von sich bewegenden Objekten vor statischen Hintergründen wie dem Ball beim Fußball.

Das dreiseitige Ambilight XL beleuchtet den Rahmenbereich des 65-Zoll-Fernsehers zur Verstärkung der Atmosphäre auf Wunsch in den Farben, die gerade an den Bildrändern zu sehen sind.

Das Hochskalieren von einer Blu-ray wird vom 65PFL9708S ziemlich gut gemeistert, es gleicht fast der pixelgenauen Abbildung auf einem herkömmlichen Full-HD-Fernseher. Die von uns herangezogene Verfolgungsjagd auf Madagaskar aus dem Bondstreifen Casino Royal überzeugt in fast jeder Hinsicht. Das Fell des Mungo sowie die Schlangenhaut werden detailiert angezeigt, selbst der Baustellenkies ist körnig und dennoch scharf. Das Rauschen bei Farbe und Helligkeit hält sich in Grenzen, selbst während der rasanten Laufarbeit des Bombenlegers auf der Baustelle stellen wir keine Ruckler fest.

Beim Fernsehen hängt der Bildeindruck erwartungsgemäß stark von der Qualität des Ausgangsmaterials ab. Das in 720p ausgestrahlte HDTV-Fernsehbild von Sky Sport kann der Fernseher deutlich ansehnlicher hochrechnen als etwa die Sportschau der ARD in 1080i. Das Bild rauscht hier deutlich mehr, und auch die Farben sind im öffentlich-rechtlichen Fernsehen flauer. Die meisten Programme werden derzeit allerdings noch in PAL (SD) ausgestrahlt, zudem stehen noch deutlich mehr DVD- als Blu-ray-Player in deutschen Haushalten. Die Aufbereitung dieses SD-Materials (576i/576p) für 2160p ist letztlich wenig befriedigend. Mangels Bandbreite im TV-Signal fehlen einfach zu viele Informationen, als dass das auf 2160p hochskalierte Bild qualitativ überzeugen könnte. Das Rauschen ist sehr deutlich - und das sowohl beim Empfang von DVB-T als auch über DVB-S. Fernsehen in 2160p bereitet deshalb momentan nur mit einem Sky-Abo wirklich Freude. Die könnte noch größer werden, wenn Sky wie auf der IFA angekündigt mit einem 4K-Demo-Kanal an den Start geht, vor 2015 wird das aber laut Stephan Heimbecher, Head of Innovations & Standards bei Sky, nicht passieren.

Die Anschlussvielfalt geht in Ordnung, alle wichtigen Ein- und Ausgänge sind ausreichend vorhanden. Der analoge Scart-Anschluss wirkt bei einem 4K-Fernseher allerdings mehr als nur etwas anachronistisch.

Rundum positiv fällt unser Urteil beim sehr guten 3D-Bild des 65PFL9708S aus. Bereits im Test des 47-Zoll-Full-HD-Modells 47PFL6008 waren wir von der qualitativ hochwertigen Konvertierung herkömmlicher 2D-Inhalte nach 3D begeistert, beim UHD-Modell funktioniert die Konvertierung sogar noch besser. Die Blu-ray Die Legende der Wächter begutachten wir in einer umgewandelten 2D- und einer originalen 3D-Version. Die Unterschiede sind nur bei genauem Hinschauen erkennbar - so gut haben wir die Konvertierung bei noch keinem anderen Gerät gesehen. Das native 3D-Bild hat eine schöne Tiefenwirkung, das Gefieder der Eulen wird detailiert dargestellt und der Wald wirkt bei Nacht durch die Einzelheiten noch etwas bedrohlicher. Da Philips für das 3D-Bild auf passive Polfilterbrillen setzt, ist der Helligkeitsverlust im 3D-Modus mit 5 Prozent ausgesprochen gering. Störender Crosstalk, also unscharfe Kanten und Doppelbilder, die entstehen, wenn die Flüssigkristalle des LCD-TVs die Bilder nicht schnell genug wechseln können, ist kaum zu sehen - selbst in hinteren Bildebenen.

Spiele

Der Wechsel von einem schwarzen zu einem weißen Bild und zurück ist für Spieler bei einem Fernseher naturgemäß von besonderem Interesse, schließlich sollen auch in sich schnell ändernden Szenen keine Schlieren oder störende Farbsäume an Kanten zu sehen sein. Die Reaktionszeit des Philips-Fernseher beträgt im Test lediglich 8 Millisekunden - ein Wert, der nur von sehr schnellen PC-Monitoren unterboten wird. Für einen Fernseher ist diese Reaktionszeit absolute Oberklasse, zumal für ein 4K-Panel mit 8 Millionen Pixeln.

Grafisch anspruchsvolle Spiele wie Killzone 3 auf der Playstation 3 stellt der Philips-TV absolut überzeugend dar. Dank der schnellen Schaltzeiten ist das Bild in jeder Situation flüssig ohne störenden Schlieren. Allerdings ist der Schwarzwert im Vergleich zu einem Plasma-TV wie dem Panasonic TX-P50VTW60 etwas zu schlecht. PC-Spiele können Sie auf Wunsch auch in der nativen 4K-Auflösung spielen, was aber leistungsstarke Hardware voraussetzt (siehe die Benchmarks). Mit AMDs Radeon R9 290X oder Nvidias Geforce GTX Titan sind die meisten Titel auch in maximalen Details und mit aktivierter Kantenglättung flüssig spielbar, bei anspruchsvolleren Spielen wie Crysis 3 müssen Sie aber selbst mit solcher High-End-Hardware die Details oder die Auflösung reduzieren.

Ein weiteres Problem für das Spielen in Ultra HD ist die maximale Hertz-Zahl: Mehr als 30 Hertz sind mit dem 65PFL9708S in 3840x2160 nicht möglich, der Fernseher kann diese Auflösung also mit höchstens 30 Bildern pro Sekunde darstellen. Liefert die Grafikkarte in Spielen mehr als 30 Frames, kommt es ohne aktiviertes Vsync zu Tearing-Effekten. Dabei wird das Bild sichtbar durch eine horizontale Linie geteilt, weil der Fernseher noch ein altes Bild anzeigt, während die Grafikkarte bereits ein neues gerendert hat. Aktivieren Sie Vsync, liefert die Grafikkarte erst dann ein neues Bild, wenn der Fernseher es auch komplett anzeigen kann, Tearing wird dadurch verhindert. Vsync führt bei einem 30 Hertz-TV wie dem 65PFL9708S aber gleichzeitig auch dazu, dass Sie maximal 30 fps erreichen können. Der Unterschied zu den üblichen 60 Hertz bei PC-Monitoren macht sich bereits in Form von ruckeligen Mausbewegungen auf dem Desktop bemerkbar, auch Spiele wirken durch die 30 fps-Grenze deutlich weniger flüssig als mit 60 fps oder mehr. Ohne aktiviertes Vsync sind zwar mehr fps möglich, die genannten Tearing-Effekte stören dann aber vor allem in schnellen Shootern sehr.

Insgesamt fällt unser Urteil zum Spielen in 4K mit Philips 65PFL9708S zwiespältig aus. Das große Bild wirkt in der hohen Auflösung auf dem riesigen Fernseher auch ohne aktivierte Kantenglättung beeindruckend scharf und sorgt für offene Münder, die gute Reaktionszeit verhindert zudem störende Schlierenbildungen. Durch die niedrige Hertz-Zahl und den hohen Anspruch an die Hardware kommt allerdings nur selten ungetrübter Spielspaß auf. Philips hat uns versichert, dass Käufer des 65PFL9708S später die Möglichkeit haben werden, den Fernseher durch ein (höchstwahrscheinlich hardwareseitiges) Upgrade auch in Ultra HD mit 60 Hertz zu betreiben. Wann genau das der Fall ist und wie das Upgrade umgesetzt wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht fest.

Zu den verfügbaren Apps gehören auch einige simple Spiele wie Sudoku. Ob es Sinn macht, so etwas auf einem Ultra HD-Fernseher in 65 Zoll zu spielen, muss jeder selbst beurteilen.