Ehemaliger PlayStation-Chef spricht große Warnung für die ganze Spieleindustrie aus

Steigende Kosten, weniger Kreativität. Shawn Layden äußert große Bedenken für die Zukunft der Spieleindustrie.

Shawn Layden ist um die Spieleindustrie besorgt. Shawn Layden ist um die Spieleindustrie besorgt.

32 Jahre lang gehörte Shawn Layden zu Sony, über lange Zeit verantwortete er Teile von Sony Entertainment, also der Videospiel-Sparte des globalen Tech-Unternehmens. Inzwischen hat er seine Position beim Unternehmen aufgegeben, doch die Spieleindustrie und ihre Entwicklung behält der Veteran weiterhin im Blick.

Erst kürzlich äußerte Layden vermehrt seine Bedenken, was die Zukunft von Videospielen angeht und sprach einige große Warnungen aus, die sich um drohende Konsolidierung, mangelnde Kreativität und steigende Entwicklungskosten drehen.

Die Barbaren vor den Toren

Der erste Teil seiner Warnung erfolgt bereits vor einigen Wochen, als Layden gemeinsam mit Christopher Dring von GamesIndustry.biz während eines Investitionsgipfels auf der Bühne sprach. Hier warnt Layden vor dem Einfluss Industrie-fremder Großunternehmen wie Amazon, Google, Apple oder Netflix, die er als die Barbaren vor den Toren bezeichnet.

Laut Layden drohen derartige Vorstöße in die Gaming-Branche diese zu zerrütten, was sich an der Musik- und Film-Branche zeige. Hier sei die Industrie durch neue Geschäftsmodelle wie bei Apple oder Netflix komplett auf den Kopf gestellt worden. Allerdings hofft Layden, dass das im Gaming anders laufen könnte.

Ich hoffe, dass Gaming die erste Industrie wird, die sich selbst erschüttert. Wo es kein Amazon oder Google braucht, um das Blatt zu wenden. Wir sollten klug genug sein, die Änderungen kommen zu sehen und uns darauf vorzubereiten.

- Shawn Layden

Warum brennt die Spieleindustrie? Video starten 1:31:39 Warum brennt die Spieleindustrie?

Konsolidierung als Feind der Kreativität

Kürzlich vertiefte Layden das Gesagte von dem Investitionsgipfel im Lan Parties Podcast (via Kotaku). Hier kommt er auf die Preisgestaltung von Spielen zu sprechen und wie absurd es in seinen Augen sei, dass Produktionskosten explodieren, der Preis für die Spiele aber relativ stabil bleiben muss. Das habe zur Folge, dass große Unternehmen die Risiken minimieren und sich auf Nachfolger oder Hollywood-Franchises stürzen.

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Die Konsolidierung durch den Ankauf kleinerer Studios von großen Unternehmen wie Microsoft, Sony, Embracer oder Take-Two würde die Kreativität noch weiter einschränken, da diese Studios dann auch genutzt werden, um derartige Riesenprojekte zu unterstützen.

Meine Sorge bei der Konsolidierung besteht darin, dass sie oft auch Kreativität beeinflusst. [...] Ich bin besorgt, dass wenn Studios gekauft werden, dass sie dann nicht befähigt werden, ihr eigenes Spiel zu machen, sondern stattdessen von einem größeren Unternehmen absorbiert werden, das ein größeres Spiel macht. Ihr wisst ja, wie viele Studios bei der Entwicklung eines Blockbusters involviert sind.

- Shawn Layden

Shawn sagt später, dass es ihn sorge, wenn aus Hunderten Stimmen irgendwann nur noch wenige Dutzend werden. Es sei dadurch nicht zu verhindern, dass man einige Stimmen verliert. Zudem bereitet ihn der Mangel an neuen Genres Sorgen. Immerhin könne man laut Layden keine neuen Leute vom Gaming überzeugen, wenn die Genres immer die gleichen bleiben.

Was denkt ihr? Stimmt ihr Layden zu oder teilt ihr seine Bedenken eher weniger? Wie seht ihr die aktuelle Entwicklung der Gaming-Branche und was denkt ihr, könnte in Zukunft auf uns zukommen? Schreibt es in die Kommentare!

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