Radeon: Catalyst-Treiber »Omega« - Dynamische Bildraten-Kontrolle geplant (Update)

AMDs neuer Grafikkartentreiber bietet interessante Funktionen. Unter anderem können Sie jetzt auch auf einem Full-HD-Monitor in 4K-Auflösung spielen — die entsprechende Grafikkarte vorausgesetzt.

AMDs neue Version des Catalyst-Treibers trägt den Codenamen »Omega« und bringt zahlreiche neue Funktionen — für eine handvoll Radeon-Karten. AMDs neue Version des Catalyst-Treibers trägt den Codenamen »Omega« und bringt zahlreiche neue Funktionen — für eine handvoll Radeon-Karten.

Update: AMD arbeitet offenbar auch daran, seine neuen Catalyst-Treiber mit einer dynamischen Frameraten-Kontrolle auszustatten. Über diese Funktion lässt sich die maximale Framerate in einem Spiel einstellen. Das macht vor allem bei Titeln Sinn, bei denen sonst deutlich mehr Bilder pro Sekunde berechnet werden, als wirklich notwendig sind oder die der Monitor aufgrund seiner eigenen Refresh-Rate ohnehin nicht darstellen kann. Auf diese Weise wird auch das Tearing in Spielen vermindert oder sogar verhindert.

Bei manchen Titeln, etwa langsamen Strategiespielen oder Point & Click Adventures dürften auch maximale 30 Bilder pro Sekunde kein Problem sein. Außerdem wirkt sich eine Festlegung auf eine geringere maximale Bildrate auch auf den Stromverbrauch aus, der dadurch ebenfalls gesenkt wird. Im Forum von 3D-Center ist ein Screenshot aufgetaucht, der eine Aussage eines AMD-Mitarbeiters zeigen soll. Demnach wäre die Einsparung bei einem Spiel, das sonst mit 150 Bildern pro Sekunde läuft und auf 60 Fps beschränkt wird, „überwältigend“.

Update: AMD hat einen kleinen Hotfix für den neuen Catalyst Omega veröffentlicht, der allerdings nur ein einziges Problem behebt. Laut AMD gibt es bei manchen Fernsehern schwarze Ränder rund um das Bild, wenn sie über HDMI an eine Radeon-Grafikkarte angeschlossen werden. Sollte das der Fall sein, können die betroffenen Nutzer den Schieberegler für die HDMI-Skalierung verwenden, um das Bild korrekt anzupassen.

Der Hotfix-Treiber, der das Bild nicht herunterskaliert, sollte aber auf meisten Displays auch über HDMI das Bild in korrekter Größe anzeigen. Der Download bei AMD ist auf der Support-Webseite möglich.

Update: Robert Hallock von AMD hat gegenüber HardOCP einige Fragen zu den neuen Treibern beantwortet. So soll es zukünftig wieder mehrmals im Jahr neue Versionen mit WHQL-Zertifikat geben. Eine neuere Version des Omega-Treibers ist für den Zeitraum Januar/Februar 2015 geplant. Dann sollen auch andere Modelle der Radeon R7- und R9-Serie Downsampling über Virtual Super Resolution unterstützen. Welche Kombinationen aus Auflösung und Refreshrate dabei allerdings letztlich den Weg in den Treiber finden, hat AMD aktuell noch nicht festgelegt.

Sicher ist aber, dass das neue Portrait-Landscape-Portrait-Eyefinity (PLP) eine Funktion ist, die durch die Hardware selbst unterstützt werden muss. Daher wird bis zur Veröffentlichung neuer Radeon-Grafikkarten nur die Radeon R9 285 dazu in der Lage sein. Crossfire wird bei Spielen, die in einem Fenster dargestellt werden, aktuell nicht unterstützt, doch AMD weiß laut Hallock, dass sich die Community dieses Feature wünscht. Eine Zusage, dass das in einem der kommenden Treiber möglich sein wird, macht er allerdings nicht.

Update 09.12.2014:

VSR - Virtual Super Resolution

Mittlerweile ist der Catalyst-Omega-Treiber erschienen und die vorab veröffentlichten Informationen hinsichtlich der neuen Features haben sich bestätigt. Nachdem Sie das neue Softwarepaket heruntergeladen und installiert haben, können Sie jetzt über den Menüpunkt »Meine digitalen Flachbildschirme« im Catalyst-Control-Center die »GPU-Herunterskalierung« und damit das »VSR«-Feature (Virtual Super Resolution) aktivieren. Danach stehen im Grafikmenü von Spielen Auflösungen bereit, die höher sind als die native Auflösung des angeschlossenen Monitors. Dabei steht maximal UHD (3840x2160) zur Verfügung, das auf Full-HD-Monitoren jedoch nur von der Radeon R9 285 unterstützt wird — der es wiederum klar an Grafikpower fehlt, um moderne Spiele in einer derart hohen Auflösung flüssig darzustellen.

Native Monitor-Auflösung

Untersützte VSR-Modi

1920x1080 (60 Hz)

2560x1440; 3200x1800; 3840x2160 (nur R9 285)

1920x1200 (60 Hz)

2048x1535; 2560x1600; 3840x2400 (nur R9 285)

2560x1440 (60 Hz)

3200x1800

1920x1080 (120 Hz)

1920x1200 (120 Hz); 2048x1536 (120 Hz)

Wie bei Nvidias mit der Geforce GTX 980 und GTX 970 eingeführtem »DSR«-Feature wird das Spielgeschehen dann von der Radeon intern in einer höheren Auflösung berechnet und anschließend auf die letztendliche Monitorauflösung herunterskaliert. Dadurch profitieren Sie von deutlich geglätteten Kanten und einer höheren Bildqualität — die nötige Grafikleistung vorausgesetzt. Wie anspruchsvoll das Spielen in 4k ist und welche Probleme es mit sich bringt, lesen Sie in unserem Artikel »Spielen (und mehr) in 4K«.

Da VSR unabhängig von der Spiele-Engine arbeitet, sollte das Feature bei jedem Titel funktionieren, der die entsprechend hohen Auflösungen unterstützt. Voraussetzung um die Funktion nutzen zu können, sind bislang eine AMD Radeon R9 295 X2, Radeon R9 290X, Radeon R9 290 oder Radeon R9 285. Anfang nächsten Jahres soll die Funktion auch für die anderen Modelle von AMDs R9- und R7-Karten freigeschaltet werden.

Neben VSR bringt der neue Omega-Treiber auch das »Fluid Motion Video«-Feature, das bei der Wiedergabe von Blu-Ray-Material zwischen jedes Standard-Bild ein von der Grafikkarte berechnetes Bild einfügt. Durch die höhere Framerate sollen Filme flüssiger erscheinen und das berüchtigte 24p-Ruckeln vermindert werden. Allerdings setzt die Funktion (momentan zumindest noch) eine aktuelle AMD-APU oder bestimmte Radeon-Grafikkarten voraus (R9 295X2, R9 290(X), R9 285, R7 260(X) und lässt sich nur mit dem Cyberlink PowerDVD 14 Programm nutzen. Aktivieren können Sie Fluid Motion Video über die »Video-Qualität« im Catalyst-Control-Center.

Weitere neue Funktionen sind:

- »Contour Removal« beschreibt einen neuen Algorithmus, der die durch Kompression entstandenen Artefakte in Video-Dateien entfernen und so das Bild verbessern soll. (Voraussetzung: AMD APU; Radeon R9 295X2, R9 290(X), R9 285, R7 260(X))
- »1080p Detail Enhancement« verbessert die Darstellung von komprimierten Videomaterial auf Full-HD-Displays. (Voraussetzung: AMD 7x00 A-Series APU; Radeon R9 285)
- »FullHD to UltraHD Video« verbessert die Darstellung von Full-HD-Material auf 4K-Displays. (Voraussetzung: AMD 7x00 A-Series APU; Radeon R7 260 oder höher)
- Unterstützung für 5K-Display
- »Frame Pacing Enhancement« wirkt der durch asynchrone Bildausgabe entstehenden Mikroruckler auf Multi-GPU-Systemen entgegen und unterstützt jetzt auch den Zusammenschluss einer Grafikkarte mit einer APU.

Somit bietet der neuen Omega-Treiber zwar viele und durchaus praktische Funktionen, verbessert die Performance in Spielen und läuft in ersten Tests stabil. Allerdings lassen sich die neuen Features bislang mit nur wenigen Karten nutzen — hier wird AMD zwar noch nachbessern, ein simultaner Release für möglichst viele Modelle hätte uns aber besser gefallen.

AMD - CATALYST OMEGA - Hersteller-Präsentation ansehen

Ursprüngliche Meldung:

Laut mehreren Webseiten wird AMD in den nächsten Tagen wohl einen neuen Grafikkartentreiber mit der Bezeichnung Catalyst Omega veröffentlichen, der viele interessante neue Funktionen bieten soll. Normalerweise sind solche Berichte immer mit Vorsicht zu genießen, da nie sicher ist, ob die Informationen nicht einfach nur gut ausgedacht oder gefälscht sind. In diesem Fall wurden allerdings auch einige sehr recht aussehende Folien veröffentlicht, die aus einer AMD-Präsentation stammen sollen und die anscheinend auf Bitten von AMD dann auch wieder von den entsprechenden Webseiten entfernt wurden - oft sogar mitsamt dem dazugehörigen Artikel.

Das deutet natürlich oft darauf hin, dass die Informationen durchaus ernst zu nehmen sind. Laut den Berichten soll der Catalyst Omega mit »Virtual Super Resolution« wie schon Nvidia mit »Dynamic Super Resolution« eine einfache Möglichkeit für Downsampling bieten. Außerdem wird der Treiber, wie von AMD vor einigen Wochen auch versprochen, erstmals auch Freesync unterstützen und damit wohl schon vor den entsprechenden Monitoren erhältlich sein, die erst Anfang 2015 erwartet werden.

Zu den weiteren Features gehören laut den Meldungen neue Video-Funktionen für flüssigere Wiedergabe, bessere Detailwiedergabe und auch Upscaling. Grafikkarten und AMDs Prozessoren mit Grafikkern wie der A10-7850K sollen mehr Leistung bieten. Eyefinity wurde wohl überarbeitet und soll -vier entsprechende Grafikkarten vorausgesetzt - bis zu 24 Monitore gleichzeitig ansteuern können. Auch Monitore mit 5K-Auflösung soll der Catalyst Omega unterstützen. Was an diesen Informationen wirklich dran ist, wird wohl schon in wenigen Tagen klar sein. Angeblich plant AMD die Veröffentlichung des Catalyst Omega für den 9. Dezember 2014.

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