Seite 2: Real Steel - Rocky Botboa

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Insgeheim geht es Levy wie Stallone nicht bloß um Action. Im Mittelpunkt stehen Selbstfindung und verlorene Zugehörigkeit, denn beide Hauptfiguren müssen zu sich selbst und zueinander finden. Die gemeinsame Arbeit an den Wettkämpfen schweißt sie zusammen und das angeknackste Familienbild fügt sich zwischen Kolben und Transistoren. In den Hauptrollen überzeugen Hugh Jackman und seinem Filmsohn Dakota Goyo, die toll harmonieren und sich ständig Kontra geben. Jackmans Figur wird als starrköpfiger Macho vorgestellt, der auf eine exakte Junior-Fassung seiner selbst trifft. Dass auch die emotionalen Momente funktionieren, ist ihrem Spiel zu verdanken, dass es nie zu kitschig wird, dem zurückhaltenden Drehbuch.

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In weiteren Rollen sind Kevin Durand aus Legion, Evangeline Lilly aus Lost und Bond-Bösewicht Karl Yune aus Stirb an einem anderen Tag zu sehen. Sie alle spielen jedoch nur unwichtige Randfiguren und fallen demnach nicht weiter auf. Dies ist besonders schade hinsichtlich des Bösewichts, der nahezu nichts sagt, nur kurz auftaucht und damit völlig identitätslos bleibt. Ebenso unauffällig ist der Score von Meisterkomponist Danny Elfman, der hier fast vollständig von Songs von Limp Bizkit und anderen Bands übertönt wird.

Rocky Botboa

Wie die meisten Sportfilme durchläuft auch Real Steel das altbekannte Muster. Underdogs kämpfen sich von tief unten herauf, holen sich ersten Respekt und stellen sich später einem überlegenden Gegner. Levys Sci-Fi-Sportfilm weicht davon nicht ab, womit der Verlauf und der Ausgang der Geschichte schon früh absehbar sind. Es ist aber nicht ohne Grund eine oft kopierte Struktur, da sie immer wieder funktioniert. Auch hier fiebert man mit, wenn ein zutiefst angeschlagener Atom ausgezählt wird und sich mühsam doch noch wieder auf die Beine hievt. Während eine Love-Story gänzlich außen vor bleibt, drückt der Film jedoch kräftig - und mit Erfolg - auf die Tränendrüse.

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Was Real Steel am Ende von der nachhaltigen Wirkung eines Rocky abhält, ist das letzte Quentchen Feingefühl. Levy streckt sein bisher eher geringes Talent und liefert seinen bisher besten Film ab. Real Steel bleibt jedoch immer sehr kurzweilig. Ruhige Momente gibt es nur wenige, und bis auf die gelungene Vater-Sohn-Geschichte erscheint alles andere oberflächlich und knapp abgearbeitet. Dementsprechend dürfte es schwierig werden, einen vergleichbar unterhaltsamen zweiten Teil zu gestalten, da das Beste am ersten - die aufkeimende Freundschaft der beiden - dann nicht mehr das Thema sein kann.

Fazit

Christian Mester: DeJa Vu? Real Steel - Stahlharte Gegner ist ein Amalgam aus drei bekannten Sylvester Stallone Filmen. Man nehme den Roboter aus Judge Dredd, Rockys Sportart und die Vater-Sohn-Geschichte aus seinem Armdrücken-Epos Over the Top. Das Ergebnis ist kein neuer Rocky, aber ein durchaus unterhaltsamer, rührender und auch gut gemachter Sci-Fi-Sportfilm.

(Zusammen mit den Kollegen des Filmmagazins bereitsgesehen.de stellt GameStar wöchentlich einen neu im Kino angelaufenen Film vor.)

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