Dieser Artikel war ursprünglich ganz anders gedacht.
Als ich hörte, dass sich Relic Entertainment mithilfe eines Investors von Publisher Sega freigekauft hat, klatschte ich voller Vorfreude in die metaphorischen Hände: »Ooooh, da bin ich ja mal gespannt, was die Echtzeit-Strategie-Experten als Nächstes probieren, frei von den Zwängen eines börsennotierten Unternehmens!«
Dann kündigte Relic Entlassungen an und meine Euphorie verpuffte: Um dem Studio »die bestmögliche Chance zu geben, in einer zunehmend volatilen Branche zu überleben«, mussten erneut 41 Mitarbeiter gehen. Zuvor erhielten 2023 bereits mehr als 120 Beschäftigte ihre Kündigung. Es sei »ein Schnitt bis auf die Knochen«, klagt eine der Entlassenen.
Es gibt also Grund für Pessismismus, trotz der wiedererlangten Unabhängigkeit. Mit Age of Empires 4 lieferte das Studio 2021 zwar einen Hit für Microsoft ab, umrahmt wurde der aber von zwei Spielen, die bei vielen RTS-Fans überhaupt nicht gut ankamen: Company of Heroes 3 und Warhammer 40.000: Dawn of War 3 wurden in den Steam-Reviews mehrheitlich verissen, bis heute haben sie eine enttäuschende »Ausgeglichen«-Wertung.
Was bringt also die Zukunft für Relic? Und wie steht es 2024 um die Echtzeit-Strategie im Allgemeinen? Zeit für eine Analyse.
Einflussreich und innovativ
Schande über mich: Ich hatte vergessen, dass Relic einst für Homeworld verantwortlich war. Homeworld! Wie genial ist das denn? Es gibt nur wenige Studios, die so einen großen Einfluss auf die Echtzeit-Strategie hatten wie die Kanadier. Nach 27 Jahren Arbeit im Genre lässt sich Relic mit Recht an die Seite von Westwood, Ensemble Studios und Blizzard stellen, wenn es um legendäre Strategiespiel-Entwickler geht.
Einige ihrer besten Spiele veröffentlichten die Männer und Frauen aus Vancouver unter der »Knute« eines Publishers: 2004 kaufte THQ das Studio für zehn Millionen US-Dollar. Neun Jahre später war es Sega 26 Millionen wert, als die Japaner den Entwickler von Dawn of War und Company of Heroes aus der Konkursmasse des Pleite gegangenen THQ herauskauften.
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