reMarkable: Ein spezielles Tablet hat meinen Papierverbrauch auf Null reduziert, jetzt kommt der Nachfolger

Das reMarkable Paper Pro erhält ein Farbdisplay mit Hintergrundbeleuchtung – ein Novum.

Schluss mit Schwarz und Weiß. Das neue Paper Pro von reMarkable kommt mit Farben und Display-Beleuchtung. Schluss mit Schwarz und Weiß. Das neue Paper Pro von reMarkable kommt mit Farben und Display-Beleuchtung.

Es gibt Produkte, die kaum jemand »wirklich braucht«. Oder auf andere Art formuliert: Das jeweilige Produkt gibt es auch deutlich günstiger. Sei es der teure Sportwagen, die Luxusuhr oder das High-End-Smartphone mit geringfügigen Upgrades gegenüber dem Standardmodell.

Genau in diese Kerbe schlägt das reMarkable Paper Pro.

Denn mit einer UVP ab 650 Euro ist das eingeschränkte Tablet ein teures Gerät, das eine kleine Nische bedient, zu der ich mich aber fest zugehörig fühle.

Patrick Schneider
Patrick Schneider

Unser Autor Patrick lässt sich leicht ablenken, sehr leicht. Sei es durch sein Smartphone, eine Microsoft Teams-Nachricht oder einen unwichtigen Termin im Kalender. Deshalb nutzt er Fokus-Modi, schaltet alle WhatsApp-Nachrichten auf seiner Smartwatch aus und taucht während der Arbeit für ein paar Stunden ab. Aus diesem Grund hat er eine Vorliebe für Gadgets wie das reMarkable. Hier besteht nicht die geringste Chance abgelenkt zu werden. Eine uneingeschränkte Empfehlung ist ihm aber bis heute nicht über die Lippen gekommen – und das liegt am Preis.

Das reMarkable 2 ist aus meinem (Arbeits-)Alltag kaum wegzudenken

Das reMarkable 2 ist seit knapp zwei Jahren in meinem Besitz. Kaum ein anderes Gadget habe ich so lieben gelernt wie das Tablet mit seinem E-Ink-Display. Dafür gibt es praktische Gründe

  • Es ist dünn, leicht und sehr handlich. So findet er immer einen Platz in meinem Rucksack.
  • Das Schreiben fühlt sich hervorragend an, wie auf richtigem Papier, nur besser. Im Gegensatz zu meinem iPad lasse ich mich mit dem reMarkable nicht ablenken.
  • Meine Projekte, wie anstehende Artikel, Rezensionen respektive Tests für meine Arbeit und Skripte für Videoinhalte werden ausnahmslos auf dem reMarkable festgehalten. Durch seinen Formfaktor ist das Gerät quasi immer dabei und somit griffbereit.
  • Ein Segen ist die Akkulaufzeit. Schließlich verbraucht das Tablet nur dann Strom, wenn ich es tatsächlich benutze. Alle zwei bis drei Wochen muss das Ding an die Steckdose.
  • Ich bin nie ein Freund von Papier gewesen. Seit ich das Tablet besitze, ist mein Papierverbrauch für Notizen, Skripte oder andere Kritzeleien endgültig auf null gefallen.

Optional gibt es bei beiden Modellen sogar eine Tastatur. Optional gibt es bei beiden Modellen sogar eine Tastatur.

Zudem bleiben meine Dokumente nicht ausschließlich auf dem Tablet gespeichert. Dank Cloud-Synchronisation und plattformübergreifender App kann ich vom Laptop und vom Smartphone aus auf meine Dokumente zugreifen.

Was ist ein E-Ink-Display? Es imitiert das Aussehen von echtem Papier und benötigt nur Strom, um das Bild zu ändern, was es sehr energieeffizient macht. Solche Displays werden oft in E-Readern verwendet, da sie bei hellem Licht gut lesbar sind und die Augen weniger belasten als herkömmliche Bildschirme.

Aber nicht alles ist rosig an der zweiten Generation des Tablets. Neben dem hohen Anschaffungspreis ist das Tablet träge, was nicht immer zu Frust führt. Aber die Sehnsucht nach etwas mehr Wumms ist zumindest bei mir (im Stillen) bis heute geblieben.

Eine Display-Beleuchtung stand schon vor zwei Jahren auf meiner Wunschliste, als ich das Gerät zum ersten Mal in den Händen hielt. Eine Schreibtischlampe war (zumindest bei mir) speziell für das Tablet notwendig, da bei schlechtem Licht kaum etwas abzulesen ist.

Paper Pro #1 Im Auswahlmenü findet ihr beim Paper Pro nun die neuen Farben.

Paper Pro #2 Auch Grafiken und Bilder können jetzt in Farben auf dem reMarkable dargestellt werden.

reMarkable Paper Pro: Das ist neu

Was kann der Nachfolger also potenziell besser? An erster Stelle ist das neue Gallery-Display zu nennen, das nun auch Farben auf dem reMarkable darstellen kann.

  • Im Vergleich zur Kaleido-Display-Technologie (die ebenfalls auf E-Ink basiert) sind die Schaltzeiten deutlich länger. Dafür erreicht das Gallery-Display potenziell sattere Farben.
  • Notizen oder Projektschritte können farblich hervorgehoben werden, was zu einer besseren Übersicht beitragen kann.

Das zweite Pro-Argument zielt insbesondere auf die Hintergrundbeleuchtung des Displays ab. Damit beseitigt der Hersteller einen der größten Kritikpunkte am Vorgänger und macht das Tablet auch für dunkle Arbeitsumgebungen tauglich. Apropos Display: Der Bildschirm misst nun stolze 11,8 Zoll, statt 10,3 Zoll.

Das neue reMarkable Paper Pro soll Papier nahezu komplett ersetzen Video starten 0:52 Das neue reMarkable Paper Pro soll Papier nahezu komplett ersetzen

Außerdem spendiert das Unternehmen seinem Neuling eine neue CPU und mehr Speicher. Unter der Haube arbeitet eine Quad-Core-CPU, die von 2 GByte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Ebenso wächst der interne Speicher von 8 GByte auf stolze 64 GByte.

Laut Systemeinstellungen bleiben euch etwas mehr als 46 GByte Speicher zur freien Nutzung.

Mein Ersteindruck zum Paper Pro

ReMarkable hat mir das neue Paper Pro für einen Test bereitgestellt. Für einen ausführlichen Testbericht ist es noch viel zu früh, schließlich ist das neue Tablet erst seit wenigen Tagen in meinem Besitz.

Dennoch möchte ich euch einen ersten Eindruck von der Pro-Version nicht vorenthalten.

Das gefällt mir bisher:

  • Das Display ist mit 11,8 Zoll groß und scharf. Beim Arbeiten muss ich seltener nach unten oder oben scrollen. Das macht einen großen Unterschied.
  • Menüs, Dokumente und Einstellungen öffnen sich viel schneller als beim reMarkable 2.
  • Die Beleuchtung ist für dunklere Arbeitsumgebungen ausreichend. Allerdings sollte man keine sehr hohe Hintergrundbeleuchtung erwarten.
  • Obwohl ich mich manchmal frage, ob das reMarkable wirklich Farben braucht, gefällt es mir bisher. Wie oft die Farben tatsächlich eingesetzt werden, wird die Zukunft zeigen.

Apropos Farben: Wenn ihr eine Farbe aus der Palette auswählt, könnt ihr direkt loskritzeln. Die Striche werden zunächst schwarz dargestellt. Hört ihr auf, wird der gesamte Bildschirm aktualisiert und die Farben richtig dargestellt. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig.

Hier bin ich noch unschlüssig:

  • Das Schreibgefühl ist nicht schlechter, aber anders. Das reMarkable 2 fühlt sich beim Schreiben »rauer« an, was mir persönlich besser gefällt.
  • Natürlich kann ein größeres Display mit Hintergrundbeleuchtung nur mit einem höheren Gewicht einhergehen. Der Paper Pro wiegt 525 Gramm im Vergleich zu 404 Gramm beim reMarkable 2. Ich schätze die Leichtigkeit der zweiten Generation sehr. Das Paper Pro ist merklich schwerer.
  • Über die Akkulaufzeit kann ich noch nichts sagen. Der Hersteller verwendet einen 5030 mAh Akku. Der Paper Pro soll trotz Hintergrundlichts und größerem Display zwei Wochen durchhalten, wie sein Vorgänger.

Lohnt sich der Kauf?

Mit dem reMarkable Paper Pro habe ich bislang zu wenig gearbeitet, um das Tablet zu empfehlen (oder nicht zu empfehlen).

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Das Tablet ist an sich etwas Spezielles und bedient eine Nische. Wenn man zu dieser Nische gehört und ein solches Gerät in den Arbeitsalltag vollends integriert, wird man vermutlich zufrieden sein.

Die Upgrades gegenüber dem reMarkable 2 sind klein und doch groß. Die Hintergrundbeleuchtung des Displays dürfte viele Besitzer aufhorchen lassen.

Der Preis von 650 Euro ist relativ aber hoch, ja, sogar sehr hoch. Immerhin legt der Hersteller jetzt einen Stift bei. Ob man das Geld lieber spart oder gar in ein Android-Tablet oder iPad investiert, muss jeder selbst entscheiden.

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