RTX 3070 Ti kommt bei Testern nicht gut an - Warum ist das so?

Die Nvidia Geforce RTX 3070 Ti ist erwartungsgemäß schneller als die RTX 3070. Dennoch vergibt die Fachpresse im Wertungsspiegel keine gute Noten.

Am gestrigen Donnerstag ist die RTX 3070 Ti offiziell in den Verkauf gestartet, einen Tag zuvor fiel das Embargo für die Reviews. Im GameStar-Test kommt der jüngste Eintrag in die Ti-Reihe von Nvidia im direkten Vergleich mit der Konkurrenz dabei noch recht gut davon. Vor allem durch Raytracing und DLSS kann sich die RTX 3070 Ti gegenüber der RX 6800 unserer Meinung nach Verkaufsargumente sichern.

Die nationale und internationale Fachpresse dagegen verteilt überwiegend keine gute Noten. Was die großen Seiten und Hardware-Experten genau sagen und warum sie so urteilen, wie sie es tun, erfahrt ihr in unserem Wertungsspiegel mit Einordnung.

Computerbase: »Mini-Upgrade, das nur 2021 funktioniert«

Die Kollegen von Computerbase vergeben für die RTX 3070 Ti an sich keine schlechte Noten, da sie sowohl flüssiges Spielen bei maximalen Details in WQHD und bei etwas reduzierten Settings auch in 4K ermögliche. Für das gut ausgebaute Ökosystem rund um Raytracing, DLSS, Reflex und Co. gibt es ebenfalls einen Daumen hoch.

Die wesentlichen Kritikpunkte sind die einerseits ungünstige Platzierung der RTX 3070 Ti nur knapp vor der RTX 3070 und andererseits die im Vergleich mit der Variante ohne »Ti« und der RX 6800 schlechte Energieeffizienz.

Über alle Auflösungsstufen hinweg sei die RTX 3070 mit Blick auf die Performance pro Watt Computerbase zufolge rund 25 Prozent effizienter, die RX sogar knapp 30 Prozent. Dass die RTX 3070 Ti dennoch wie warme Semmeln weggehe, liege einzig und allein daran, dass derzeit ohnehin alle Grafikkarten ohne nachzufragen aufgekauft werden.

PCWelt: »Geringer Performance-Zuwachs teuer erkauft«

Die Kollegen von PCWelt fällen ein ähnliches Urteil: Die RTX 3070 Ti kann nicht überzeugen. Die knapp fünf Prozent Mehrleistung gegenüber der RTX 3070 stehen demnach in keinem Verhältnis zur Leistungsaufnahme.

Techspot: »Irgendwie sinnlos«

Techspots Steven Walton, besser bekannt vom YouTube-Kanal Hardware Unboxed, konzentriert sich in seinem Fazit zur RTX 3070 Ti vor allem auf die Preisgestaltung. Die Karte koste 20 Prozent mehr als die RTX 3070 und sei dabei acht Prozent schneller. Ein geringer Leistungszuwachs, kombiniert mit gleichbleibender Videospeichermenge von 8,0 GByte rechtfertige Steven zufolge die 100 Dollar/Euro Preiszuwachs nicht.

Dennoch stehe die RTX 3070 Ti im Vergleich zur RTX 3080 Ti gut da, sofern man sie tatsächlich zur unverbindlichen Preisempfehlung ergattern kann. Andernfalls sei sie »irgendwie sinnlos«.

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Leistungsaufnahme ist tatsächlich ein Problem

Die RTX 3070 Ti kommt mit Blick auf die Energieeffizienz auch im GameStar-Test nicht gut davon. In Cyberpunk 2077 erzielen wir beispielsweise rund sechs bis sieben Prozent höhere Bildraten, gleichzeitig steigt der Energiebedarf um 31 Prozent. Einen entsprechenden Vermerk haben wir in unserem Testfazit ergänzt.

Die theoretische Preisgestaltung wiederum darf zwar zurecht kritisiert werden, spielt aufgrund der hohen Straßenpreise weit jenseits der UVP in der Praxis unserer Meinung nach aber so gut wie keine Rolle.

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