Mit über 9.000 ausgestrahlten Episoden gehört die Spielshow »The Price is Right« zu den erfolgreichsten und langlebigsten Fernsehsendungen der USA. Sie war nicht nur die Vorlage für den deutschen Ableger »Der Preis ist heiß«, sondern beeinflusste auch Grand Theft Auto an einer ganz entscheidenden Stelle: beim Logo.
Die ikonischen Schriftzüge mit ihren überbreiten serifenlosen Linien, die Entwickler Rockstar seit dem dritten Teil als Cover nutzt, sind angelehnt an den Fernsehklassiker. Rockstar deutet damit nicht nur an, was bei den Machern womöglich häufiger über den TV flimmerte. Die Show wurde in den 1970er und 80er-Jahren berühmt, als Hollywood mit großer Verve den Aufstieg wie Fall von Gangstern zelebrierte und eine entfesselte Konsumgesellschaft heraufbeschworen wurde.
Genau dieser Zeitgeist fasziniert und parodiert Grand Theft Auto seit jeher. Ihre Logoschrift »Pricedown« spiegelt das wider. So wie bei den Spielshow-Kandidaten dreht sich schließlich auch bei den GTA-Protagonisten alles ums Geld.
Die Designwissenschaft hinter den geschwungenen Buchstaben heißt Typografie und gehört sicherlich zu den am wenigsten beachteten Qualitäten eines Videospiels. Denn Typografie meint nicht nur stilvolle Schriften im Logo, sondern sämtliche Aneinanderreihungen und Gestaltungsweisen des Alphabets in Menüs, der Benutzeroberfläche und in den Untertiteln.
Richtig eingesetzt, kann sie Spielwelten um Facetten bereichern und selbst schnöde Tagebucheinträge in einen aufregenden Abenteuerroman verwandeln – zumindest optisch. Oder aber eine behutsam aufgebaute Atmosphäre wieder einreißen.
Was hinter dem faszinierenden Phänomen steckt, wie unterschiedlich Spiele Schriftarten einsetzen und was wir sonst noch alles bei den Recherchen für diesen ungewöhnlichen Report herausgefunden haben, lest ihr exklusiv bei GameStar Plus.
Simpel und doch komplex
»Wenn man sich nicht mit Typografie beschäftigt, denkt man, es ist total simpel und selbstverständlich. Als ich aber das erste Mal selbst mit Typographie arbeiten musste, bin ich daran verzweifelt«, gibt Sebastian Heße lachend zu.
Heße ist Story- und Game-Designer beim Kölner Entwicklerstudio Critical Rabbit, die vor Kurzem das melancholische Story-Adventure Fall of Porcupine veröffentlicht haben. Er selbst ist kein Typograf, sagt Heße, aber im Verlauf der Entwicklung musste er sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen.
Fall of Porcupine spielt in einer anthropomorphen Welt. Ein junger Arzt lernt sich, das Kollegium und das marode Gesundheitssystem kennen. Die zahlreichen Dialoge sind nicht vertont und erscheinen wie in einem Comic als schwebende Textbox.
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