Scorn im Wertungsspiegel: Zwischen Grusel-Meisterwerk und Wegwerf-Horror

Kaum ein anderes Spiel spaltet die internationalen Tests so sehr wie das Horror-Adventure Scorn. Warum es so polarisiert, erfahrt ihr hier.

Scorn erntet bei Metacritic die volle Palette an Wertungen: Von Höchstwertungen bis Flop-Punktzahlen ist alles dabei. Scorn erntet bei Metacritic die volle Palette an Wertungen: Von Höchstwertungen bis Flop-Punktzahlen ist alles dabei.

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Das Horrorspiel Scorn weiß mit seiner grotesken Darstellung von Body Horror im Stil von H.R. Giger zu provozieren. Dass das nicht bei jedem gut ankommt, zeigen die internationalen Wertungen bei Metacritic. Von Lobgesängen bis hin zu vernichtenden Reviews ist diesmal alles vertreten.

In unserem Test erklären wir euch, was Scorn ist (und was nicht) und für wen es sich wirklich eignet:

Was sagen andere Spiele-Magazine? Warum deckt das Horror-Adventure ein solch breites Spektrum an Wertungen ab? Was international gelobt und kritisiert wird, erfahrt ihr hier.

Von Top bis Flop ist alles dabei

Bei den internationalen Wertungen zu Scorn herrscht maximale Uneinigkeit. Von 20 bis 100 Punkten ist alles dabei. Aktuell finden sich auf Metacritic insgesamt 53 Reviews zum Horror-Adventure, die einen Metascore von 72 ergeben. Der User-Score liegt übrigens bei 6.8.

PublikationWertung
Attack of the Fanboy100
Gaming Nexus90
IGN France90
WellPlayed90
PLAY! Zine85
GameStar82
PC Gamer80
4Players.de80
The Guardian80
PC Games70
GamesRadar70
IGN70
Game Revolution60
Digital Trends50
GameSpot40
Game Rant20

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Das sagen die internationalen Tests

Der größte Teil der internationalen Reviews zu Scorn fällt positiv aus. J.R. Waugh von Attack of the Fanboy geht sogar soweit, dem Horrorspiel die volle Punktzahl zu geben:

Scorn ist eine besondere Erfahrung [...]. Es ist ein blutiges, surreales, provokantes Eintauchen in schwierige oder sogar tabuisierte Themen. Es ist wunderbar gestaltet und nahezu perfekt optimiert. Die Themen und die Grafik des Spiels sind anspruchsvoll und extrem erwachsen, aber mit viel Feingefühl umgesetzt.

In seiner Review zu Scorn schließt sich Ted Litchfield von PC Gamer dem Lob an, kritisiert aber die etwas frustrierenden Checkpoints des Spiels und vergibt eine 80 für das Horror-Adventure:

Einfach gesagt: Scorn rockt! [...] Scorn präsentiert etwas, das absichtlich künstlerisch verstörend ist: eine wirklich fremde Welt, die mich abwechselnd überrascht, angewidert und wirklich bewegt hat. [...] Trotz Checkpoint-Marotten und nur fünf Stunden Spielzeit ist Scorn meiner Meinung nach 40 Dollar wert. Es ist auffalend, einzigartig und repräsentiert etwas, das ich mir dringend von mehr Triple-A-Entwicklern [...] wünschen würde: gute Ideen, die ihren Lauf nehmen dürfen [...].

Felix Schütz von PC Games vergibt eine 7 von 10 und spricht davon, dass Scorn als Videospiel »ein wenig zwischen den Stühlen sitzt«, er aber am Ende dennoch positiv überrascht war:

Vom Prädikat »massentauglich« ist Scorn meilenweit entfernt, dafür sorgen auch der hohe Gewalt- und Ekelfaktor. [...] Wer einen vollwertigen Shooter erwartet, wird sicher nicht glücklich mit dem Spiel, als reines Adventure geht's auch nicht wirklich durch und für Story-Liebhaber ist das Ganze vielleicht einfach zu kryptisch geraten. 

Leana Hafer von IGN kritisiert die frustrierenden Kämpfe in Scorn, war aber ebenfalls von der Horror-Erfahrung überrascht und vergibt ebenfalls eine 70:

Wäre Scorn länger als es ist, wäre das schon zu viel gewesen. Aber die Tatsache, dass es ein kurzer Sprint durch das Gruselige und Surreale ist, macht es unvergesslich und befriedigend. [...] Es ist eine unbehagliche, manchmal verwirrende Erfahrung von Anfang bis Ende. Und doch bereue ich es nicht, mich darauf eingelassen zu haben.

Dass Scorn mit seinem extravaganten Stil, der kryptischen Geschichte, den komplexen Rätseln und perversen Darstellungen nicht jeden von sich überzeugen kann, zeigt der Test von Dalton Cooper für Game Rant. Er vergibt lediglich 20 Punkte und damit die bisher niedrigste Wertung bei Metacritic. Sein Urteil über das Horrorspiel ist vernichtend:

Das Beenden von Scorn hinterlässt bei den Spielern kein Gefühl der Befriedigung; es ist nicht gruselig und macht keinen Spaß. Die meisten werden froh sein, dass es vorbei ist, und zumindest ist es barmherzig kurz. [...] Scorn gibt den Spielern absolut keinen Grund, es noch einmal zu spielen, und ehrlich gesagt gibt es auch nicht viel Grund, es überhaupt auch nur einmal zu spielen.

Dalton Cooper kritisiert unter anderem den Body Horror von Scorn, der zwar in den ersten Akten eindrucksvoll und schrecklich wirkt, mit der Zeit aber immer mehr an Wirkung verliert. Außerdem merkt er an, dass der Spieler keine emotionale Bindung zum Protagonisten aufbauen kann und das somit keinerlei Motiv für sein Handeln liefert.

Was haltet ihr von den internationalen Meinungen? Habt ihr Scorn schon selbst ausprobiert? Falls ja, wie gefällt euch das Horror-Adventure? Seid ihr ebenfalls positiv überrascht wie viele Tester? Oder habt ihr etwas gänzlich anderes erwartet? Schreibt es uns doch gerne in die Kommentare!

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