Da hat jemand Sinn für Tempo: Gerade mal acht Monate nach Veröffentlichung des rasanten Ego-Shooters Serious Sam hat Entwickler Croteam schon The Second Encounter fertig. Der zwischen Missions-CD und echtem Nach- folger angesiedelte Titel läuft ohne Hauptprogramm und erscheint für rund 30 Euro. Frische Monster und Waffen gibt's nur wenige. Vergangenheit ist dafür einer der Hauptkritikpunkte an Teil 1: Die drei neuen Szenarien beschäftigen selbst Profis rund 20 Stunden, Sie sind also mindestens doppelt so lange unterwegs wie im Vorgänger. Die Handlung bleibt allerdings wieder nur Nebensache - Erzschurke Mental ist weiterhin sauer und scheucht seine wilden Horden auf den Hals des wackeren Elitekämpfers.
Drei packende Kapitel
Ein Augenschmaus sind die wunderhübschen 3D-Umgebungen. Im ersten Kapitel verkloppen Sie Monsterscharen zwischen Maya-Pyramiden, Tempeln und im Inka- Hochland. Das besteht aus riesigen, leuchtend grünen Tälern und Bergkesseln, in denen Sie sich wie in gigantischen Kampfarenen Feuergefechte mit Massen an Ungeheuern liefern. Anschließend wütet Sam im Orient inmitten farbenfroh texturierter Paläste und zierlicher Türmchen - der schönste Abschnitt, mit einem Reichtum an liebevoll und aufwändig gemachten Details. Das dritte und letzte Kapitel schickt Sie in düster-gruftige Fantasy-Burgen und mittelalterliche Dörfer. Die Levels sind meist linear aufgebaut, gelegentlich gibt's (etwa in der Hochebene) einen zentralen Hub, von dem aus Sie erst in seitlichen Höhlen nach Schlüsseln suchen müssen.
Ein paar kleine Neuerungen hat die 3D-Engine gelernt. Sie kann jetzt recht hübsche Graslandschaften darstellen; allerdings sind Gegner hinter den grünen Büscheln gelegentlich etwas schwierig auszumachen. Die vielen schönen 3D-Bäume leiden unter Beschuss sichtlich: Der Flammenwerfer setzt sie in Brand, per Raketenwerfer können Sie die Stämme erst entlauben und anschließend zu Sperrholz zerhackstückeln.
Die Masse macht's
Was Actionspieler in Unreal & Co. im ganzen Spiel an Monstern wegpusten, muss hier stellenweise in einem einzigen Feuergefecht dran glauben. Einer der spektakulärsten Kämpfe steigt in einer Gegend namens »Langer Weg«.
Auf dem hoppeln Ihnen in mehreren Wellen Hundertschaften von Kampfstieren, Kopflosen und Riesenrobotern vor die Flinte - selbst Spezialisten bewältigen das ab dem mittleren der fünf Schwierigkeitsstufen nur noch mit Glück. Allerdings: So sehr solche Szenen das Adrenalin auch schießen lassen, kann sich nach einiger Zeit Routine einschleichen. Denn immer wieder steht man in leeren Hallen und weiß, dass man nur das Medipack in der Mitte aufnehmen muss, und schon trabt das nächste Bataillon Monster herbei. Immerhin sorgen einige ungewöhnliche Umgebungen für Abwechslung. Einmal kämpfen Sie in einem Raum, dessen Boden Sie samt Gegnern wie ein Trampolin in rasendem Tempo immer wieder gen Decke schleudert. Später stecken Sie in einer riesigen Steinrolle, die sich mit jedem Schritt dreht; Monster auf gleicher Höhe greifen dann plötzlich von oben an.
Von einer Gegner-KI ist wenig zu spüren. Die Biester stürzen sich stets direkt auf Sie, gehen nie in Deckung und machen nicht mal den Versuch, vor Ihren Kugeln davonzulaufen - dem Spielspaß schadet das allerdings kaum.
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