Werwölfe im Wilden Westen, das konnte nur legendär schlecht werden

Werwölfe, Blutsauger und rauchende Colts: Dieser Adventure-Western verschreckt Spieler nicht etwa mit seinen lachhaften Gruselgestalten, sondern durch Horror-Bedienung und unfaire Todesfallen.

Spiel mir das Lied vom Adventure-Tod - Silverload ist ein Western-Witz Video starten PLUS 5:02 Spiel mir das Lied vom Adventure-Tod - Silverload ist ein Western-Witz

Die Stimmung am Lagerfeuer ist gedrückt: Letzte Nacht haben Werwölfe die Karawane überfallen, der Sohn eines Siedlers wurde dabei entführt. Glücklicherweise kommt ein Fremder ohne Namen daher, um sich auf die Suche nach dem Kind zu machen.

Wir steuern mit diesem selbstlosen Kopfgeldjäger die Minenstadt Silverload an, in malerischer Lage gleich hinterm Friedhof gelegen. Was folgt, ist ein Höllentrip - denn das gleichnamige Adventure Silverload gehört zu Recht in eine Reihe mit den schlechtesten Spielen aller Zeiten.

Immerhin, der Geist von Ennio Morricone scheint sich eingefunden zu haben, so bemüht pfeift und »hu-ha!«t die Intromusik. Zu den Klängen einer energisch gezupften Gitarre kündigt der Sänger an, dass er uns die Hölle zeigen wird, »ein Albtraum, vor dem du nicht weglaufen kannst« - da verspricht Silverload 1995 nicht zu viel.

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Der Autor
Heinrich Lenhardt berichtet seit 1984 über Computerspiele und hat neben legendären Klassikern auch so manches merkwürdige Machwerk wie das offizielle Spiel zur Serie Knight Rider oder den anrüchigen Softporno Jonathan erlebt. Silverload beeindruckte ihn dermaßen, dass er das Spiel in PC Player als »größten Reinfall« des Jahres 1995 bezeichnete. Seine Karnevalscowboy-Periode liegt sogar noch länger zurück.

Den Adventure-Himmel hatten PC-Spieler schon ein paar Jahre vorher erlebt, als LucasArts seine SCUMM-Perlen Monkey Island 2 und Indy: Fate of Atlantis veröffentlichte. In die Hölle entführt uns dagegen das Adventure-System SIGNOS, das Nonplusultra in Sachen Benutzerfeindlichkeit.

Wer bei Silverload in den Sattel steigt, den erwarten nicht nur Bedienungskatastrophen wie die umständlichste Inventar-Verwaltung westlich (und östlich) des Rio Grande. Hirnrissige Rätsel, alberne Story und überdrehte Sprecherleistungen machen den faulen Western-Spuk auch zu einem Rodeo des unfreiwilligen Humors.

Niemand weiht diesem Spiel eine Träne nach, Silverload war das erste und letzte Adventure mit der SIGNOS-Engine Niemand weiht diesem Spiel eine Träne nach, Silverload war das erste und letzte Adventure mit der SIGNOS-Engine

Ich habe gesprochen

Um an das Silber in der Mine zu gelangen, massakrierten die Stadtgründer von Silverload einst einen ganzen Indianerstamm. Das brachte ihnen postwendend den Fluch eines Schamanen ein, der die Einwohner in Werwölfe verwandelt und einen zwielichtigen Prediger anlockt (Hobby: Organisation von rituellen Menschenopfern).

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