Smartwatches und andere Fitnesstracker wie Ringe oder Armbänder gibt es wie Sand am Meer. Doch die Unterschiede sind groß, wenn es um Funktionsumfang, Akkulaufzeit, Abo-Funktionen und Messgenauigkeit geht.
Seid ihr neu in diesem Bereich, zeigen wir euch, worauf man beim Kauf eines neuen Trackers besonders achten sollte.
Schnellnavigation:
- Akkulaufzeit
- Akkurate Messung
- Smartphone-Kompatibilität
- Zusätzliches Abonnement
- Robustheit, Staub- und Wasserbeständigkeit
- GPS-Tracking
- Nur WLAN oder auch LTE?
Akkulaufzeit
Je länger die Akkulaufzeit, desto besser. Es gibt Smartwatches, die im Jahr 2024 bis zu 14 Tage und mehr durchhalten, während andere schon nach einem Tag schlapp machen.
Wenn man die Smartwatch ohnehin jeden Abend an die Steckdose anschließt, ist diese Eigenschaft weniger wichtig. Wollt ihr aber längere Trainingseinheiten absolvieren, zusätzlich euren Schlaf überwachen oder sogar beides, ist die Akkulaufzeit ein entscheidender Faktor.
Workouts und GPS-Funktionen verbrauchen viel mehr Akkuleistung als das Abrufen von Nachrichten oder das Abspielen von Musik. Wenn ihr es mit dem Fitness-Tracking ernst meint, sollte eine möglichst lange Akkulaufzeit ganz oben auf der Liste stehen.
Akkurate Messung
Auch preisgünstige Modelle sind mit zahlreichen Schlaf-, Wellness- und Gesundheitsfunktionen ausgestattet. Nicht alle Geräte messen die Daten gleich genau, insbesondere nicht in allen Bereichen.
Einige Hersteller legen großen Wert auf Sportfunktionen und vorwiegend auf die Messung der Herzfrequenz während des Trainings (etwa für Zonentraining), dafür sind die Schlafmessungen nicht unbedingt auf einem ähnlich hohen Niveau.
Wir haben in der Vergangenheit bereits einige Fitnesstracker getestet und mit anderen Geräten der gleichen Preisklasse verglichen. Wer jedoch harte Daten für seinen speziellen Anwendungsbereich sucht, dem empfehlen wir den YouTube-Kanal The Quantified Scientist.
Rob bereitet eine Vielzahl von Daten auf und vergleicht die Werte unter anderem mit einem Brustgurt, der der Goldstandard für Pulsgenauigkeit auf Verbraucherebene ist.
Smartphone-Kompatibilität
Während die Apple Watch ausschließlich mit dem iPhone kompatibel ist, können die Pixel Watch sowie die Galaxy Watch (ab der vierten Generation) nur mit Android-Smartphones verwendet werden. Dies ist vor dem Kauf unbedingt zu beachten.
Auch die Version des Betriebssystems ist wichtig:
- Manche Geräte sind nur mit einer bestimmten Version von Android oder iOS kompatibel.
- Wenn ihr also ein älteres Handy in der Tasche habt, solltet ihr unbedingt überprüfen, ob sich das potenzielle neue Wearable mit eurem Smartphone koppeln lässt.
Je nach Modell stehen euch zudem nur mit bestimmten Smartphone-Modellen alle Funktionen zur Verfügung. Kauft ihr beispielsweise eine Galaxy Watch oder einen Galaxy Ring, erhaltet ihr die umfangreiche Funktionsliste nur in Kombination mit einem Samsung-Handy.
Das muss nicht bei allen Trackern der Fall sein, sollte aber beim Kauf bedacht werden.
Zusätzliches Abonnement
Einmal kaufen, alle Funktionen nutzen. Leider gilt das längst nicht für alle Smartwatches, Armbänder oder Smartringe. Fitness- oder Wellnesstracker wie die Pixel Watch, die Withings Scanwatch 2, die Fitbit-Armbänder oder auch der Oura Ring bieten ohne ein zusätzliches Abonnement nicht sämtliche Funktionen an. Die Grundfunktionen wie Aktivitäts- und Schlaftracking, Herzfrequenzmessung und mehr sind immerhin bei vielen Modellen ohne Zusatzgebühren enthalten.
Wer alle Funktionen nutzen möchte, muss je nach Gerät eine monatliche Gebühr bezahlen, die unterschiedlich hoch ausfällt (meist zwischen 5 und 10 Euro). Prüft also unbedingt vorher, ob sich eine für euch wichtige Funktion hinter der Paywall des Trackers versteckt.
Einige Geräte bieten beim Kauf zumindest eine Testphase für die Premium-Version der jeweiligen App an. Dann könnt ihr zumindest für einen begrenzten Zeitraum ohne Zusatzkosten in die App hineinschnuppern.
Robustheit, Staub- und Wasserbeständigkeit
Für den Einsatz beim Schwimmen, Tauchen oder in sehr staubiger Umgebung sollte der Tracker über einen entsprechenden Schutz verfügen. Zu diesem Zweck geben die meisten Hersteller in der Regel eine IP-Einstufung an:
Zum Aufklappen tippen/klicken
Erste Zahl | Beschreibung | Zweite Zahl | Beschreibung |
---|---|---|---|
X | Keine Daten vorhanden oder nicht getestet | X | Keine Daten vorhanden oder nicht getestet |
0 | Kein Schutz gegenüber dem Eindringen von festen Fremdkörpern | 0 | Kein Schutz vor Feuchtigkeit und Wasser |
1 | Schutz gegenüber Objekten, die größer sind als 50 mm | 1 | Schutz gegenüber Wassertropfen oder leichtem Regen in aufrechter Position |
2 | Schutz gegenüber Objekten, die größer sind als 12,5 mm | 2 | Schutz gegenüber Wassertropfen oder leichtem Regen bei geneigter Position |
3 | Schutz gegenüber Objekten, die größer sind als 2,5 mm | 3 | Schutz gegenüber dem Eindringen von gesprühten Wasser |
4 | Schutz gegenüber Objekten, die größer sind als 1 mm | 4 | Spritzwasserschutz: Wasser, das von jeder Richtung gegen das Gerät spritzt, kann es nicht beschädigen |
5 | Schutz gegenüber dem Eindringen von Staub in schädigender Menge | 5 | Schwache Wasserstrahlen (4,4 psi) aus einer Düse mit maximal 6,3 mm-Durchmesser können dem Gerät keinen Schaden zufügen |
6 | Versiegelt gegenüber dem Eindringen von Staub | 6 | Starke Wasserstrahlen (15 psi) aus einer Düse mit maximal 12,5 mm-Durchmesser können dem Gerät keinen Schaden zufügen |
- | - | 6K | Starke Wasserstrahlen mit einem Druck von maximal 150 psi können dem Gerät keinen Schaden zufügen |
- | - | 7 | Bis zu 30 Minuten und einer Tiefe von einem Meter wasserdicht |
- | - | 8 | Wasserdicht bis zu einer Tiefe und Dauer, die von Herstellern festgelegt wird. In der Regel bis 3 Meter. Für eine IPX8-Zertifizierung muss der Schutz nachweislich besser als IPX7 sein. |
Wenn man einen Tracker zum Joggen oder Spazierengehen benutzt, reicht in der Regel ein IP54-Schutz, der vor Schweiß und leichtem Regen schützt.
Beachtet, dass eine IP68-Klassifizierung nicht unbedingt bedeutet, dass ihr den Tracker zum Schwimmen mitnehmen könnt. Prüft unbedingt die Angaben des Herstellers. Wenn ihr nicht nur an der Oberfläche schwimmen wollt, achtet auf die Tiefenklassifizierung (ATM, EN13319 und ISO 22810).
Wenn ihr taucht, achtet umso mehr auf die entsprechende Zertifizierung und die maximale Tiefe, die das Gerät erreichen darf.
Wer Extremsportarten ausübt, sollte eine möglichst robuste Smartwatch wählen, die seinen oder ihren Anforderungen entspricht. Günstigere Modelle sind meist aus Kunststoff gefertigt, während teurere Modelle aus robusteren Materialien bestehen und mit kratzfesterem Corning Gorilla Glass auf den Markt kommen.
Tipp: Wer Kraftsport betreibt, sollte auf einen Smart-Ring verzichten. Der Ring am Finger kann beim Hanteltraining stören.
GPS-Tracking
Wer hauptsächlich im Fitnessstudio trainiert, braucht vielleicht keine genaue GPS-Messung. Im Freien, beim Radfahren, Joggen, Schwimmen oder Wandern ist eine genaue GPS-Messung jedoch sehr wertvoll, da die Daten unter anderem Geschwindigkeit, Route und Distanz enthalten.
- Ein Tracker mit schwachem GPS-Signal oder schlechten Algorithmen kann bei der Auswertung der Daten frustrierend sein.
- Zu beachten ist auch, dass einige Tracker nur in Verbindung mit einem Smartphone (während des Trainings) eine detaillierte Kartenansicht der Strecke liefern.
Geräte mit Multiband-GPS bieten in der Regel die beste Genauigkeit. Einige Geräte unterstützen auch andere Satellitennetzwerke wie Galileo und GLONASS.
Der Unterschied zwischen einem Tracker mit schlechtem GPS und einem Gerät mit Multiband kann beträchtlich sein.
Nur WLAN oder auch LTE?
Viele Modelle bieten optional eine LTE-Version an. Wollt ihr unterwegs ohne Smartphone über die Smartwatch mit eurer gewohnten Telefonnummer erreichbar bleiben, müsst ihr auf die LTE-Version der Smartwatch zurückgreifen, die zudem teurer ist als die WLAN-Version.
Außerdem braucht ihr eine eSIM von eurem Mobilfunkanbieter. Auch hier fallen zusätzliche Kosten pro Monat an.
Bedenkt zudem, dass nicht alle Anbieter von Smartwatches eine LTE-Version des Modells im Portfolio haben.
Die Vor- und Nachteile sind bei Fitness-, Schlaf- und Wellnesstrackern durchaus hoch. Überlegt euch, wofür ihr das Gerät vorrangig nutzen wollt, informiert euch über die Beschaffenheit sowie die Messgenauigkeit und prüft, welche Kosten im Nachhinein auf euch zukommen könnten. Möglicherweise ist keines der Geräte ganz nach eurem Geschmack und ihr müsst mit Kompromissen leben.
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