Sniper: Ghost Warrior 2 im Test - Ziel verfehlt

Der Scharfschützen-Shooter Sniper: Ghost Warrior 2 enttäuscht im Test für den PC mit kurzer Spielzeit, lahmer Story und technischen Macken - trotz teurer CryEngine-3-Grafik.

Sniper: Ghost Warrior 2 - Test-Video zum Sniper-Shooter Video starten 7:04 Sniper: Ghost Warrior 2 - Test-Video zum Sniper-Shooter

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Ungläubig schauen wir auf den Bildschirm. Läuft da etwa der Abspann? Oder hat uns Sniper: Ghost Warrior 2 unterbewusst so in seinen Bann gezogen, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie viel Zeit vergangen ist? Nein, ein Blick auf die Uhr bestätigt unseren Verdacht: Beim ersten Durchspielen haben wir weniger als fünf Stunden gebraucht. Sniper Ghost Warrior 2 ist also ein Shooter-Häppchen – und leider kein besonders schmackhaftes.

Steam-Pflicht
Sniper: Ghost Warrior 2 muss über die Onlineplattform Steam aktiviert werden. Dazu ist eine Internetverbindung notwendig. Anschließend lässt sich das Spiel auch offline starten, kann aber nicht mehr weiterverkauft werden.

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Gemeinsam auf der Jagd: Unser Spotter begleitet uns in fast allen Missionen. Gemeinsam auf der Jagd: Unser Spotter begleitet uns in fast allen Missionen.

Snack für Zwischendurch

Für eine Zusammenfassung der Story brauchen wir sogar nur fünf Sekunden: In der Haut des Elite-Scharfschützen Cody Anderson jagen wir mit unserem Team einen Waffenhändler, der eine gestohlene Biowaffe an Terroristen verkaufen will.

Während der erste und dritte Akt in der Gegenwart spielen, werden wir im zweiten Abschnitt zurück in den Bosnienkrieg versetzt und erfahren im umkämpften Sarajevo mehr über Andersons Vergangenheit – wobei »mehr« in diesem Zusammenhang relativ ist, weil unser Protagonist (genau wie alle anderen Figuren) platt wie die sprichwörtliche Flunder bleibt. In der Gegenwart wiederum kriechen wir in Burma durch tropisches Blattwerk und in Tibet durch weniger tropisches Grünzeug; beide Schauplätze unterscheiden sich optisch erstaunlich wenig.

Schleichen im Schlauch

Nachtsichtgerät Mit dem Restlichtverstärker sind auch Einsätz in der Nacht kein Problem.

Wärmebild In Einsätzen am Tag nutzen wir die Wärmesicht, um Feinde deutlicher zu erkennen.

Zu einfach Im leichten und normalen Schwierigkeitsgrad macht der rote Zielpunkt Schüsse über große Entfernungen zu einfach.

Zu schwer Auf »Schwer« sind hingegen fast alle Hilfen verschwunden und eine gute Einführung in die Scharfschützen-Mechanik fehlt.

Auch spielerisch gibt es fast keine Abwechslung. In den schlauchigen Levels rennen wir von A nach B, schalten dort möglichst unbemerkt Feinde aus, und setzen unseren Weg zu C fort, wo wir auf die nächsten Gegner stoßen. Hin und wieder erreichen wir dann einen Punkt, an dem wir unser Gewehr stationär aufbauen dürfen, um etwa einem Einsatztrupp Feuerschutz zu geben. Diese Missionsteile sind aber fest vorgegeben und laufen immer gleich ab.

Da Scharfschützen grundsätzlich als Team operieren, werden wir in fast in allen Missionen von einem »Spotter« begleitet oder erhalten zumindest über Funk Unterstützung. Das mag realistisch sein, nimmt dem Spiel aber jeglichen Anspruch. Statt uns auf eigene Faust, also unbemerkt anzuschleichen, die Lage zu sichten und uns zu überlegen, wie wir unsere Feinde am besten ausschalten, folgen wir einfach blind den Anweisungen unseres Begleiters.

Mit dem Fernglas erspähte Feinde werden deutlich markiert. Mit dem Fernglas erspähte Feinde werden deutlich markiert.

Im normalen Schwierigkeitsgrad werden Gegner außerdem deutlich hervorgehoben und wir erhalten eine Zielhilfe, die uns exakt vorhersagt, wo unsere Kugel einschlagen wird. Trotz Erdrotation, Windgeschwindigkeit, Entfernung und sonstigem physikalischen Klimbim, der laut Entwickler City Interactive die Flugkurve der Geschosse realistisch beeinflusst, sind so auch vermeintlich schwierige Treffer ein Kinderspiel.

Auch die KI der Feinde sorgt nicht dafür, dass wir uns in den Tarnanzug machen. Sofern die Gegner überhaupt bemerken, dass wir ihre Kameraden gerade im Dutzend über den Jordan geschickt haben, begeben sie sich zwar in Deckung, stecken aber in regelmäßigen Abständen ihren Kopf heraus – da bedankt sich der Scharfschütze.

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