»Ich sehe dich!«: Sony stellt den vielleicht gruseligsten Gaming-Companion vor

Sony hat sich die Rechte an einem Roboter gesichert, der euch beim Spielen zusehen und eure Gefühle erkennen soll ... was nur ein bisschen gruselig ist.

Werdet ihr in Zukunft beim Zocken statt Freunden so einen Roboter neben euch sitzen haben? Werdet ihr in Zukunft beim Zocken statt Freunden so einen Roboter neben euch sitzen haben?

Einem Patenteintrag zufolge arbeitet Sony derzeit an einem eher gruseligen Gaming-Utensil: Einem Roboter, der euch beim Spielen zuschaut, eure Emotionen erkennt und bei Bedarf dazu motiviert, weiterzuspielen.

Der Roboter wird als »Joint Viewing Player« beschrieben. Also einer »Person«, die neben euch sitzt und beim Zocken zusieht. Die Emotionserkennung soll dabei von einer so genannte »Feeling Deduction«-Einheit übernommen werden. Die kann von eurem Verhalten Rückschlüsse auf eure Emotionen geben und erlaubt es dem künstlichen Freund entsprechend zu reagieren.

Das Ziel ist, dass ihr mehr spielt. Die Erfinder des Patents gehen davon aus, dass ein Spieler eher dazu bereit ist, zu spielen, wenn sich jemand bei ihm befindet, der die eigenen Emotionen teilt und das auch zum Ausdruck bringt.

Gaming-Companion bis jetzt nur eine Idee

Ob aus dem Patent eines Tages ein echtes Produkt wird, ist allerdings nicht garantiert. Firmen arbeiten stets an neuen Ideen und lassen sich diese schützen. Wirklich umgesetzt werden davon die wenigsten. Gleichzeitig wäre Sony nicht die erste Firma Japans, die versucht mit Technologie gegen Einsamkeit vorzugehen.

Auch wäre es nicht der erste Roboter von Sony, der einen rein emotionalen Zweck erfüllt. Bereits 1999 veröffentlichte der japanische Konzern den mechanischen Hund AIBO. Nachdem man dessen Produktion im Jahr 2006 einstellte, wurde das Projekt 2018 mit der vierten Generation wiederbelebt. Das neueste Software-Update für den Vierbeiner erschien im November 2019.

Mathias Dietrich

Mathias Dietrich
Kawaraban

Da Sony so international tätig ist, kann man manchmal fast vergessen, dass die Firma ursprünglich aus Japan kommt. Und da macht eine Erfindung wie dieser Roboter als Gaming-Begleiter durchaus viel Sinn. Denn was auf uns wie eine kleine Kuriosität wirkt, ist in Japan nur Auswuchs eines großen sozialwissenschaftlichen Themas.

Das Land zählt als das einsamste der Welt: 15 Prozent aller Einwohner gaben in einer Umfrage im Jahr 2018 an, keinerlei soziale Kontakte außerhalb der eigenen Familie zu pflegen. Kommunikation ist hier ein ganzer Geschäftsbereich: Nicht selten besuchen die Einwohner Hostessen- oder Host-Clubs, in denen sie einfach nur für ein nettes Gespräch bezahlen.

Ein Roboter als Gaming-Partner für das Wohnzimmer? Das passt durchaus in die Kultur des Landes, die versucht, moderne Entwicklungen wie Überalterung und ähnliches mit Technologie zu bekämpfen. Ist nur die Frage, ob ein entsprechendes Gerät eine sinnvolle Lösung darstellt, nur die Symptome behandelt oder vielleicht Einsamkeit sogar noch fördert.

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