Netbooks werden zunehmend beliebter, die Gründe liegen auf der Hand: Die Kompakt-Notebooks sind leichter, handlicher, bieten meist eine längere Akkulaufzeit und sind vor allen Dingen günstiger als herkömmliche Notebooks. Für Spieler, die auch unterwegs nicht auf aktuelle Spiele verzichten wollen, haben sich Netbooks aufgrund ihrer schwachen 3D-Leistung aber bisher kaum gelohnt. Doch einige Netbook-Hersteller wie beispielsweise Asus haben ihre Geräte stark aufgerüstet: So finden Sie in manchen Netbooks einen Intel Dual-Core-Prozessor mit Nvidias ION 2-Grafik, die trotz des vergleichsweise niedrigeren Stromverbrauchs eine angemessene Leistung bei 3D-Anwendungen bieten soll. Aber reicht das aus, um auch aktuelle Spiele zocken zu können? Wir prüfen das unter anderem mit Starcraft 2, Call of Duty: Black Ops und Dragon Age: Origins.
Unser Test-Netbook ist ein Asus Eee PC 1215N mit Intel Atom D525 (2 x 1,8 GHz), Nvidia ION-2-Grafik, 2,0 GByte Arbeitsspeicher sowie einer 250 GByte großen Hybrid-Festplatte. Nvidias ION 2 ist ein Direct-X10-fähiger Grafikchip für Netbooks oder auch Barebones, die einen eigenen Grafikspeicher mit einer Größe von bis zu 512 Mbyte mitbringt. Der Asus Eee mit 12,1-Zoll-Display verfügt über die schnellere ION2-Variante mit insgesamt 16 Shader-Einheiten sowie einem GPU-Takt von 475 MHz. Zum Vergleich: Die Geforce GTX 460 hat 336 Shader-Einheiten. Die ION-2-Variante für 10-Zoll-Netbooks dagegen muss mit gerade einmal mit acht Shader-Einheiten und einem geringeren Takt von 405 MHz auskommen . So rechnet diese zwar langsamer, verbraucht mit sechs Watt unter Volllast aber auch nur halb so viel Strom wie ihre größere Schwester. Was die Leistung betrifft ist die ION-2-Grafik in etwa so schnell wie eine Geforce 9400M oder eine Mobility Radeon HD 3470 von AMD.
Neben Nvidias ION 2 besitzt Asus Eee PC auch eine im Atom-Prozessor integrierte Grafikeinheit, die GMA 3150 (Ausgesprochen: Graphics Media Accelerator), die maximal 256 Megabyte vom Hauptspeicher des Systems als Grafikspeicher nutzt. Wie bei Hybrid SLI/Crossfire im Desktop-Bereich verwendet das Asus-Netbook die integrierte und schwachbrüstige Intel-Grafik bei Office-Anwendungen, wo nur wenig Grafikleistung benötigt wird, während die ION-Grafik erst bei grafisch anspruchsvollen Anwendungen wie Spielen oder Betrachten von HD-Videos zum Zuge kommt. Nvidias »Optimus«-Technik wechselt während des normalen Windows-Betriebs zwischen den Grafikchips und senkt so den Stromverbrauch, was die Akkulaufzeit von Netbooks erhöht. Die große Mehrzahl der verfügbaren Netbooks hat allerdings nur die schwache Intel-Grafik zur Verfügung. Um die Spieletauglichkeit der Intel-Grafik zu überprüfen, verwendeten wir ebenfalls unseren Asus Eee PC1215N, deaktivierten aber den ION-Grafikchip.
Fallout New Vegas
Fallout: New Vegas bewältigt die ION 2-Grafik bei niedrigsten Grafikeinstellungen (Textur mittel) weitgehend ruckelfrei mit etwa 24 Frames. Nur manchmal sinkt der Wert für kurze Zeit auf 18 Fps ab. Dafür müssen Sie aber teils sehr starke Abstriche bei der Grafikqualität machen. Der hier gezeigte Straßenabschnitt ist einer dieser Extremfälle. Mit Intels GMA 3150 läuft das neueste Fallout nicht.
World of Warcraft
Fifa 11
Das neue Fifa 11 läuft auf der ION-2-Grafik bei niedrigen Details mit 24 Frames durch und durch flüssig. Ganz so schick wie auf dem Desktop-PC mit maximalen Details sieht es auf dem Netbook zwar nicht aus, aber die Grafik steht bei Fußballspielen meist ohnehin an zweiter Stelle. Auf Intels GMA 3150 läuft Fifa 11 nicht.
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