Split/Second: Velocity im Test - Brachiales Raser-Spektakel

Nach seinem Überraschungshit Pure lässt es der Entwickler Black Rock richtig krachen. Im Action-Rennspiel Split/Second legen Sie komplette Strecken in Schutt und Asche. Wir testen die PC-Version.

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Wir sind auf dem ersten Platz, satte drei Sekunden trennen uns von den Verfolgern. Da kann nichts mehr schiefgehen. Plötzlich detoniert ein mehrstöckiges Gebäude, Schutt und Trümmer fliegen uns entgegen. »Zu früh, ihr Anfänger!«, jubeln wir und brausen auf die Staubwolke zu. Ein unheilvolles Krachen holt uns jäh aus der Begeisterung: Die Stahlträger des zerstörten Bauwerks geben nach, kippen donnernd auf die Straße und begraben unseren Wagen unter zig Tonnen Beton. Unser Schrei ist in dem lautstarken Getöse nicht zu hören, wohl aber die hämischen Lacher aus dem Nachbarbüro. Na wartet, noch ist nicht aller Tage Abend! Denn im Rennspiel Split/Second: Velocity ist alles erlaubt -- und wenn wir für einen Sieg die halbe Stadt in die Luft jagen müssen.

Der explodierende Gastank reißt die halbe Strecke in Stücke. Ob wir noch rechtzeitig nach links ziehen können? Der explodierende Gastank reißt die halbe Strecke in Stücke. Ob wir noch rechtzeitig nach links ziehen können?

Die Kampagne

Rennfahrer, die auf Knopfdruck Explosionen auslösen und Gebäude einreißen, das klingt reichlich abgedreht. Die Erklärung: In Split/Second mimen Sie einen aufstrebenden Jungdarsteller, der sich in einer fiktiven TV-Actionserie hinters Steuer spezieller Filmautos klemmt und durch mit Sprengstoff präparierte Kulissen brettert; quasi wie in Alarm für Cobra 11, nur eine ganze Ecke spektakulärer.

Der Karrieremodus, hier passend Staffel genannt, ist in elf Folgen unterteilt, die durch rasant geschnittene Trailer eingeleitet werden und die aus jeweils sechs Rennen bestehen. Je besser Ihre Position, desto mehr Credits rasseln auf das Konto. Wenn Sie genug davon gesammelt haben, schalten Sie nicht nur sukzessive neue Fahrzeuge, Strecken und Rennmodi frei, sondern qualifizieren sich auch für spezielle Elite-Events, die wiederum den Zugang zur nächsten Folge von Split/Second erlauben.

Das Problem: Spieler, die zwischendurch mal ein paar Runden drehen wollen, gucken in die Röhre, da zu Beginn nur je drei Strecken und Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Das ärgert doppelt, denn der nicht regelbare Schwierigkeitsgrad ist knackig; Sie werden schon früh in der Kampagne Mühe haben, aufs Siegertreppchen zu fahren. Im letzten Spieldrittel beißen sich sogar fortgeschrittene Raser-Fans die Zähne an den Qualifikationsbedingungen aus.

Das Spielprinzip

Acht Fahrer auf der Strecke, jeder mit seinem Finger auf dem Feuerknopf. Dass die Rennen in Split/Second nicht zum schieren Chaos verkommen, liegt an einem durchdachten System: Erst wenn Sie durch Drifts, Sprünge oder Windschattenfahren ein Mindestmaß an Energie gesammelt haben, können Sie die »Powerplays« genannten Zerstörungsorgien aktivieren.

Drei auf einen Schlag! Selbst mit Level-1-Powerplays erledigen wir ganze Gegnergruppen auf einmal. Drei auf einen Schlag! Selbst mit Level-1-Powerplays erledigen wir ganze Gegnergruppen auf einmal.

Die teilen sich in zwei Kaliber auf. Während Level-1-Powerplays lediglich Tankstellen in die Luft jagen oder brennende Linienbusse quer über die Strecke schleudern, machen ihre Level-2-Pendants ganze Wolkenkratzer dem Erdboden gleich oder lassen einen mehrere Hundert Meter langen Luxuskreuzer in einen Hafen krachen. Solch ein Spektakel haben wir noch in keinem Rennspiel gesehen! Gebäude gehen in gleißenden Feuerbällen auf, zwei Kilometer lange Brücken stürzen unter gewaltigem Getöse ein, und auf dem Startbahn-Abschnitt der Flughafen-Strecke donnert Ihnen gar ein ausgewachsenes Transportflugzeug vor die Kühlerhaube.

Die Powerplays dienen jedoch nicht nur zur Effekthascherei, sondern sind auch Ihre Allzweckwaffe im Kampf um die vordersten Plätze. Zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, katapultieren Sie die Konkurrenz durch eine Detonation von der Strecke oder machen durch das Umkippen eines Flugzeugträgers (!) gleich mehrere Verfolger platt. So enorm spektakulär die Powerplays sein mögen, mit der Zeit nutzen sie sich ab. Zum einen dürfen Sie die Explosionen nur an vergleichsweise wenigen und dafür vorgesehenen Stellen auslösen. Zum anderen laufen die Zerstörungsorgien stets gleich ab. Immerhin verändern bestimmte Level-2-Powerplays den Streckenverlauf. Auf dem Kurs »Kraftwerk« etwa zwingen Sie einstürzende Kühltürme auf eine alternative Route durch eine zuvor gesperrte Fabrikanlage. Das verbessert die mangelnde Vielfalt zumindest teilweise.

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