Welche neuen Einheiten kriegen die Protoss?
Anders als ursprünglich angekündigt, erhalten die Protoss nun doch zwei neue Einheiten statt nur einer: den Disruptor und den Adept. Beide finden wir bislang allerdings nicht sonderlich spannend. Mit dem Adept erhalten wir eine weitere früh im Warpknoten verfügbare Fernkampfeinheit. Er kann ein unverwundbares Geister-Abbild seiner selbst ausschicken, das wir sieben Sekunden lang frei bewegen dürfen. Danach springt der Adept zu dessen Position.
Damit legt er deutlich weitere Strecken zurück als der Hetzer mit seinem Spontan-Teleport und wir können fiese Überraschungsangriffe starten, beispielsweise unsere Projektionen mitten in die feindlichen Sammler schweben lassen. Im Kampf fühlt sich der Adept aber arg umständlich und dabei nicht einmal sonderlich effektiv an, zumal er anders als der Hetzer auch nicht auf Lufteinheiten schießen kann. Wir haben den Eindruck, dass Blizzard ihn sehr bemüht als möglichst unterschiedliche zweite Teleport-Kampfeinheit positionieren will, ohne dass er aber eine dringende Lücke im Arsenal der Protoss füllt.
Der Adept lässt derzeit im Kampf noch zu wünschen übrig, auch wenn er mit seinen Abbildern ein paar (umständliche) Tricks auf Lager hat.
Beim Disruptor können wir uns über mangelnden Schaden immerhin nicht beklagen. Die schwebende Murmel explodiert in einer reinigenden Nova und beschert damit allen umstehenden Bodeneinheiten böse Verbrennungen.
Nur: Danach muss sich das sündhaft teure Gerät erst einmal aufladen, einen normalen Angriff hat es nicht. Entweder haut es dem Feind also in einem Schlag seine halbe Armee weg – oder es bleibt völlig wirkungslos. Der Koloss richtet deutlich zuverlässigeren Flächenschaden an, und gerade für ihn soll der Disruptor ja eine Alternative bieten.
Wie funktionieren die neuen Einheiten der Zerg?
Auch die Zerg kriegen zwei Neuzugänge, und einer davon ist ein alter Bekannter. Der Schleicher morpht aus dem Hydralisken und kann sich eingraben, um in einer Linie Stacheln aus dem Boden schießen zu lassen und so ganze Truppenverbände zu erwischen – wenn die nicht geschickt ausweichen. So sind beide Seiten gefordert, um das meiste aus dem Schleicher herauszuholen beziehungsweise ihn effektiv zu kontern.
Schleicher müssen sich erst eingraben, dann spießen sie den Feind mit Stacheln auf – denen kann er allerdings auch ausweichen.
Der Verheerer bietet den Zerg ein enorm vielseitiges und mächtiges neues Werkzeug. Er entwickelt sich aus der Schabe und lässt per Fähigkeit ein ätzendes Spuckeprojektil am Zielort einschlagen, das alle Luft- und Bodeneinheiten erwischt und obendrein noch Protoss-Kraftfelder auflöst. Anders als etwa der Adept erfüllt der Verheerer damit einen echten Bedarf bei den Zerg und bringt obendrein ordentlich Schlagkraft mit.
Wie sieht es mit den neuen Terraner-Einheitan aus?
Als einziges haben die Terraner in der Beta bislang nur eine neue Einheit, den ursprünglich geplanten Herc-Infanterist hat Blizzard bereits wieder verworfen. Schade, aber dafür kriegen sie mit dem Zyklon wohl den mächtigsten Neuling. Der flotte Panzer spuckt nicht nur vernichtende Raketen gegen Boden und Luft, er kann auch ein bestimmtes Ziel ins Fadenkreuz nehmen und dieses dann mit erhöhter Geschwindigkeit angreifen – über eine beträchtliche Reichweite und selbst während er beim Schießen Kreise um den Feind fährt.
Keine Frage, eine verdammt spaßige Einheit, aber an den Werten muss Blizzard noch schrauben, denn momentan ist dieser Mischung Geschwindigkeit, Schaden und Panzerung schwer beizukommen . Aber genau dafür ist die Beta ja da, erfahrungsgemäß wird sich bis zum Release noch so einiges tun, möglicherweise sogar noch Einheiten dazu stoßen oder andere rausfliegen. Eine zweite Terraner-Einheit wäre jedenfalls noch eine feine Sache.
Was ändert sich an den bisherigen Einheiten?
Blizzard will mehr Harassment ermöglichen, also Angriffe auf die feindliche Wirtschaft. Dazu haben sie etwa den Schwarmwirt umgekrempelt. Der lässt jetzt nicht mehr automatisch Schrecken schlüpfen, wir können alle 60 Sekunden per Mausklick einen Schwarm erschaffen. Der bleibt dafür nun 30 Sekunden auf dem Feld und kann weitere Strecken zurücklegen, per Upgrade sogar fliegend.
So können wir sie aus sicherer Distanz überraschend feindliche Arbeiter attackieren lassen. Noch fieser: Der terranische Medivac darf jetzt Belagerungspanzer aufnehmen und wieder absetzen, selbst wenn sie im Belagerungsmodus sind – das sorgt für eine bösartige Kombination aus Beweglichkeit und Feuerkraft.
Das Warpprisma der Protoss wird ebenfalls zu einem besseren Transporter, es darf Truppen jetzt über größere Entfernungen einladen. Und der Disruptor ist natürlich genau die richtige böse Überraschung, die man dem Feind aus der Luft vor die Füße werfen kann. Mit all diesen Änderungen will Blizzard den Multiplayer noch anspruchsvoller und rasanter machen – und sie sind auf einem guten Weg dazu. Trotz Archon-Modus befürchten wir aber, dass Neueinsteiger in Legacy of the Void endgültig auf der Strecke bleiben könnten.
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