»Es war ein glorreicher Fehlschlag«, fasst Rocky Morton den Film zusammen, für den er massive Häme erhielt und der seine Karriere gewaltig ausgebremste. Super Mario Bros., die allererste Realverfilmung eines Videospiels, legte den Grundstein für die heute noch verbreitete Ansicht, aus Spielen könnten keine guten Filme entstehen.
Der heute 64-jährige Morton, der den vermeintlichen Blockbuster mit seiner damaligen Frau Annabel Jankel inszenierte, zeigt sich im Skype-Gespräch im Los-Angeles-Künstlerlook: lässiges T-Shirt, dicke Brille, langer grauer Vollbart. Er kann mittlerweile entspannt mit dem »glorreichen Fehlschlag« umgehen und plaudert mit viel Witz über alles, was seinerzeit schiefgelaufen ist.
Super Mario Bros: Warum die erste Videospiel-Verfilmung schiefging
Der Gedanke, erstmals ein Videospiel als Spielfilm umzusetzen, war für Rocky Morton und Annabel alles andere als absurd. »Die Frage, ob Computer und Film verschmelzen würden, hat sich mir gar nicht gestellt«, betont Morton mit seiner sanften, jung wirkenden Stimme, deren britischer Akzent immer noch von seiner alten Heimat zeugt. »Beides war schon verschmolzen.«
Morton und seine Frau hatten seit dem Ende der Siebziger zahlreiche Musikvideos (unter anderem für Elvis Costello, die Talking Heads und Miles Davis), Werbeclips und TV-Intros erstellt und dabei oft auf die aufkommende Computertechnologie zurückgegriffen. In Zusammenarbeit mit dem New York Institute of Technology beispielsweise drehten sie eine Pirelli-Werbung, die erstmals komplett mit CGI-Modellen entstand.
Ihr Interesse an Computern führte 1984 sogar zur Publikation eines Buchs über »Creative Computer Graphics«. Wenig später schufen sie die Kultfigur Max Headroom, die nicht nur als virtueller Moderator einer TV-Musikshow auftrat, sondern auch eine eigene Fernsehserie, Werbeauftritte und sogar ein Computerspiel bekam - und ironischerweise nicht per Computeranimation, sondern mittels Make-up und handgezeichneter Grafiken realisiert wurde.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.