The Crew: Motorfest ist Ubisofts nächster Vorstoß ins Rennspiel-Genre. Der nunmehr dritte Teil befördert uns nach Hawaii, wo die strahlende Sonne scheinbar nie untergeht und sich Bleifüße aus aller Welt zusammenfinden, um ein großes Motorsport-Festival zu feiern.
Das kommt euch irgendwie bekannt vor? Ja, ihr habt Recht: Das klingt stark nach dem Konzept der Forza-Horizon-Reihe - und damit sind wir auch schon beim großen Problem angekommen, das ich nach meiner Anspielmöglichkeit mit dem äußerst spaßigen Spiel habe.
The Crew: Motorfest macht Spaß
Die wichtigste Aussage habe ich direkt in der Zwischenüberschrift geparkt, denn sie zieht sich durch meine gesamten Eindrücke zu The Crew: Motorfest: Nichts an diesem Spiel schreit nach Totalschaden, es wirkt durchweg hochwertig produziert und ich spüre von der ersten Sekunde an, dass hier viel Mühe und Leidenschaft seitens des Teams bei Ubisoft Ivory Tower drinsteckt.
Nachdem ich auf dem hawaiianischen Festival angekommen bin, sitze ich in schneller Abfolge hinter dem Steuer verschiedenster Boliden, um einen Vorgeschmack auf die Vielfalt von The Crew: Motorfest zu erhalten. Von japanischen Drift-Schleudern über prunkvolle Lamborghinis bis hin zu Formel-1-Flitzern ist hier alles vertreten, was mein Motorsport-Herz begehrt.
Was mich schon jetzt auf ganzer Linie überzeugt, ist die Inszenierung! Der Mix aus rasanten Kamerafahrten, lauter Party-Musik und der bunten Farbgebung der Bildschirmanzeigen sorgt von Sekunde eins für richtig gute Laune. The Crew: Motorfest ist eines dieser Spiele, die ich ideal an einem heißen Sommertag anschmeiße, wenn selbst der Ventilator neben mir schwitzt und es mich nach der Illusion von kühlem Fahrtwind dürstet.
Im Anschluss kann ich Hawaii frei erkunden und selbst entscheiden, welche Playlist
ich angehe. Nein, damit meine ich keine Spotify-Beschallung, sondern so heißen die Rennserien in The Crew: Motorfest. Und das war's! Damit habt ihr bereits einen guten Überblick zum Spiel erhalten, auch wenn das unspektakulär klingt.
Ich rase durch die schöne Szenerie, kämpfe gegen brauchbare KI- oder auf Wunsch auch menschliche Kontrahenten und schalte im Spielverlauf neue Autos und andere Upgrades frei. Das Fahrverhalten tendiert stark in Richtung Arcade. Als Simulations-Fan darf ich hier kein nachvollziehbares Kurvenverhalten erwarten, was für kurzweilige Rennen auch absolut in Ordnung ist.
Das realistische Schadensmodell hat der Zoll am hawaiianischen Flughafen konfisziert. Es gibt zwar einen simulierten
Reifenverschleiß - ich habe das Wort aber bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Denn ein am oberen Bildschirmrand angezeigter schmuckloser Balken, der sich kontinuierlich leert, egal wie aggressiv oder vorsichtig ich fahre, wird von mir für das unsinnigste Spiele-Feature 2023 nominiert. Herzlichen Glückwunsch!
Erneut möchte ich betonen: Ich hatte während meiner rund halbstündigen Anspiel-Session richtig viel Spaß mit The Crew: Motorfest! Das Problem ist aber, dass mir in jeder Kurve und bei jedem Zünden des Nitro-Boosts ein Nett
durch den Kopf gehüpft ist. Und die für Ubisoft unangenehme Frage lautet: Reicht nett
in Zeiten eines Forza Horizon 5 noch aus?
Auf der Suche nach einer eigenen Identität
The Crew: Motorfest macht auf den ersten Blick kaum etwas verkehrt, aber auch nichts wirklich anders oder gar besser als die Konkurrenz. Die bislang einzige Ausnahme sind die in meinen Augen wirklich schick inszenierten Nachtrennen, die an ein neues Need for Speed: Underground erinnern.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist mir aber - bis jetzt! - nicht untergekommen. Ich würde euch liebend gerne die Zwischensequenzen von Motorfest und Forza Horizon 5 einblenden und ihr müsstet erraten, welches Spiel ihr da gerade vor euch seht - glaubt mir, es wäre sehr schwierig! Schaut, das meine ich:
Ich kann absolut nachvollziehen, dass sich Ubisoft bei einem Fun-Racer natürlich am Platzhirsch orientiert. Wer die Messlatte höher legen will, muss verstehen, was den Spitzenreiter so gut macht. Obendrauf braucht es dann aber auch noch eigene Ideen, die über einen aufladbaren Nitro-Boost oder einen anderen Schauplatz als Mexiko hinausgehen.
Nach den ersten 30 Minuten habe ich trotzdem große Lust, The Crew: Motorfest weiterzuspielen. Das ist ein gutes Zeichen! Die eingangs erwähnte wichtige Frage lautet: Hat Ubisoft noch ein paar Asse in der Hinterhand hat, die im Rahmen der kommenden Monate enthüllt werden? Wie gut ist die Open World mit Nebenaktivitäten gefüllt? Gibt es einzigartige Inhalte, die ich noch nicht in Forza oder einem anderen Rennspiel zigfach serviert bekommen habe?
Okay, das waren sogar gleich drei wichtige Fragen. Deren Antworten werden darüber entscheiden, ob The Crew: Motorfest mich längere Zeit vor den Bildschirm fesseln kann, oder ob ich doch lieber direkt das große Vorbild aus dem Hause Microsoft starte. Viel Zeit bleibt Ubisoft aber nicht mehr, denn bereits im Herbst 2023 steht der Trip nach Hawaii an.
Wie ist euer erster Eindruck zu The Crew: Motorfest? Hättet ihr kein Problem, eine Art Ubisoft Horizon zu spielen? Oder habt ihr euch mehr von dem Titel erhofft? Schreibt mir eure Gedanken gerne in die Kommentare!
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