Rasante Action, dicke Wummen und klischeehafte Figuren mit unglaublich dämlichen One-Linern: The Showdown Effect katapultiert uns zurück in die 80er – und das meinen wir überhaupt nicht negativ. Ist die anfängliche Retro-Euphorie aber erst mal verflogen, kann auch die stylische Inszenierung nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass es dem 2D-Multiplayer-Shooter noch am nötigen Feinschliff fehlt.
Zu Spielbeginn wählen wir aus zwei von insgesamt sechs Charakteren, die jeweils über eine einzigartige Spezialfähigkeit verfügen. Hailey Skye beispielsweise ist eine junge Wissenschaftlerin, die mithilfe ihres Raketenboosters aus der Gefahrenzone fliegen kann. Unser persönlicher Favorit ist allerdings der österreichische Kindergärtner Dutch McClone mit seinem Schutzschild.
Die Spezialfähigkeiten der Charaktere sollten wir übrigens häufig einsetzen, denn auf den vier Maps von The Showdown Effect (zwei in Neo-Tokyo und zwei in einem mittelalterlichen Setting) wird im Sekundentakt geschnetzelt. Wer überleben will, muss blitzschnell die richtigen Entscheidungen treffen.
Wo kaufen?
The Showdown Effect wird ausschließlich über Valves Online-Plattform Steam vertrieben, eine Packungsversion gibt es nicht. Einmal aktiviert, ist das Spiel dauerhaft mit Ihrem Konto verknüpft, kann also nicht mehr weiterverkauft werden.
Mit dem Kreuz ins Kreuz
Um uns gegen die maximal sieben menschlichen Gegner zur Wehr zu setzen, nutzen wir sowohl Nah- als auch Fernkampfwaffen. Coole Idee: Es bringt nix, wenn wir (wie in vielen Side-Scrolling-Shootern üblich) blind nach links oder rechts ballern und hoffen, dass ein Kontrahent in die Kugeln läuft. Stattdessen müssen wir unsere Feinde ständig im Fadenkreuz behalten, sonst gehen unsere Schüsse automatisch daneben.
Wenn uns der Sinn mal nicht nach Schießprügeln steht, weil sich die Auswahl ziemlich nah am gängigen Genre-Standard orientiert (neben einem Maschinengewehr gibt es unter anderem noch ein freispielbares Gewehr und einen Raketenwerfer), greifen wir stattdessen auf unser Schwert zurück. Damit können wir Feinde nicht nur gepflegt filetieren, sondern auch eine begrenzte Menge Kugeln abblocken. Um das Schwert dabei an … äh … in den Gegner zu bringen, bieten sich zwei Möglichkeiten an: eine schnelle Vorwärtsrolle oder ein Bodycheck. Mit letzterem (und dem richtigen Timing) bringen wir Feinde zu Fall und verschaffen uns dadurch wertvolle Sekunden.
Die Versionen
The Showdown Effect gibt es bei Steam in zwei Versionen: Die normale Edition für rund 10 Euro sowie die Digital-Deluxe-Edition für rund 20 Euro. Letztere beinhaltet zusätzlich einen siebten, spielbaren Charakter (Mizu Ichiban), zwei Waffen-Skins, zwei Kleidungs-Sets, eine verschenkbare Version von Magicka, einen permanenten Erfahrungspunkte-Boost (+3%) sowie den offiziellen Soundtrack.
Zusätzlich finden wir in den Maps weitere Vollkontaktwerkzeuge, von Streitkolben über Äxte bis hin zu Regenschirmen, Geldsäcken und Kruzifixen. Im Gegensatz zu den freispielbaren Schusswaffen, lassen sich die Nahkampfwaffen aber nicht ins nächste Match übernehmen. Notfalls können wir dem Gegner unsere Waffen auch einfach ins Gesicht werfen und auf unsere Kung-Fu-Künste zurückgreifen. Zudem lassen sich etwaige Verletzungen per Tastendruck heilen. Das erfordert allerdings Zeit und ein ruhiges Plätzchen, beides gibt’s in The Showdown Effect eher selten.
Kuttenträger mal anders
Neben klassischem Deathmatch (»Showdown«) und Team-Deathmatch (»Team-Eliminierung«), die nach dem Ablauf des Zeitlimits in einer kurzweiligen Last-Man-Standing-Ballerorgie enden (der Sieger erhält Extrapunkte), gibt’s auch eine Spielvariante namens »Die Entbehrlichen«. In diesem Modus machen wir als Mönche Jagd auf eine Heldengruppe oder verteidigen uns als Held gegen die mörderischen Kuttenträger. Der Clou: Als Mönch erhalten wir eine zufällige Waffe, respawnen nach dem Ableben aber umgehend wieder, während sich Helden ihre Ausrüstung selbst zusammenstellen dürfen, aber im Todesfall länger warten müssen.
In »Ein-Mann-Armee« wiederum heißt es schlicht: Einer gegen alle, und zwar im Rotationsverfahren. In den Team-Varianten ist übrigens Vorsicht geboten: Da »Friendly Fire« stets aktiv ist, sollten wir darauf achten, unsere Kollegen am Leben zu lassen. Alle Modi können übrigens entweder in benutzerdefinierten- oder Ranglisten-Matches gespielt werden.
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