The Walking Dead: Survival Instinct im Test - Undurchdachte Zombie-Apokalypse

Nach der hochgelobten Adventure-Reihe um The Walking Dead will Activision mit dem First-Person-Actionspiel Survival Instinct am Zombie-Fieber mitverdienen. Wie sich der Titel schlägt, verrät unser Test.

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Beim Wort »Lizenzspiel« zucken viele Spieler zusammen. Beispiele für schlechte Film- oder Serienumsetzungen gibt es nämlich wie Untote im ZDF-Publikum. Der Hintergrund: Wenn auf dem Cover ein zugkräftiger Name steht, verkaufen sich Spiele besser - egal ob die Qualität stimmt oder nicht.

In die Kerbe »großer Name, wenig dahinter« schlägt nun auch The Walking Dead: Survival Instinct. Nachdem Telltales erzählerisches Meisterwerk The Walking Dead zuletzt reihenweise Preise abgeräumt hat (darunter auch Auszeichnungen zum Spiel des Jahres 2012), versucht sich Terminal Reality (Ghostbusters: The Video Game) an einem Survival-Actionspiel im beliebtesten Zombie-Szenario der Neuzeit.

Der beschwerliche Weg nach Atlanta

Im Gegensatz zur Adventure-Serie von Telltale basiert Survival Instinct nicht auf dem Comic, sondern auf der Fernsehserie The Walking Dead. Im zeitlich vor der TV-Story angesiedelten Handlungsbogen übernehmen wir die Kontrolle über Daryl Dixon, der sich mit seinem durchgeknallten Bruder Merle einen Weg durchs zombieverseuchte Georgia bis nach Atlanta bahnen muss.

Natürlich nicht zu Fuß, die Strecken zwischen den einzelnen besuchten Orten legen die beiden mit diversen Autos zurück. Steuern dürfen wir die aber nicht, wir geben lediglich das nächste Reiseziel und die Route vor, der Rest geschieht in einer Ladepause.

Zwischen den Missionen entscheiden wir uns auf einer Karte, wie unsere Reise weitergehen soll. Zwischen den Missionen entscheiden wir uns auf einer Karte, wie unsere Reise weitergehen soll.

Immerhin gabelt sich dabei die Story: Beim ersten Durchlauf können wir gar nicht alles sehen, nachdem wir uns für den nächsten Schauplatz entschieden haben, bleiben uns die Alternativen verschlossen.

Es macht dabei auch einen Unterschied, ob wir Highways, Hauptstraßen oder Nebenstraßen nehmen. Wenn wir uns für Autobahnen entscheiden, verbrauchen wir nur wenig Treibstoff, entdecken aber auch nur wenige, zufällig platzierte Orte, an denen wir wertvolle Munition oder Nahrung erbeuten können. Bei den Nebenstraßen läuft's genau andersherum, den Mittelweg stellen die Hauptstraßen dar.

Zombie-Ressourcen-Simulator 2013

Zu den guten Ansätzen von Survival Instinct gehört das Ressourcen-Management. Wenn wir unsere Gegenstände nicht sorgsam verwalten, machen uns die schlurfenden Widersacher das Überleben schwer.

Auf der Reise treffen wir andere Charaktere, die sich uns anschließen. Vor jeder Mission entscheiden wir, mit welcher Waffe wir sie ausstatten und wonach sie suchen sollen. Moment, wir sind mit anderen Überlebenden unterwegs?

Das wäre eigentlich eine Steilvorlage für eine spannende Gruppendynamik für Streit und Sex, Neid und Nettigkeiten - oder? Denkste! Das Potenzial bleibt ungenutzt, die Mitstreitern bleiben blasser als ein, nun ja, Zombie. Kurz gesagt: All das, was die Serie in ihrer Charakterzeichnung auszeichnet, fehlt.

Außerdem begleiten uns die Figuren nicht in die Level sondern erfüllen ihre Aufträge ungesehen, nur um uns später Benzin, Nahrung oder Munition zu liefern. Eine Koop-Option suchen wir ebenfalls vergebens.

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