The First Templar im Test - Technik aus dem 13. Jahrhundert

Im Test zur Koop-Schnetzelei The First Templar landen wir in der Zeit der Tempelritter und suchen nach dem Heiligen Gral. Dumm nur: Auch in technischer Hinsicht ist das Actionspiel eine Reise in die Vergangenheit.

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Der Entwickler Haemimont Games dürfte dem einen oder anderen Strategen ein Begriff sein, schließlich zeichnet das bulgarische Studio für gute Strategietitel wie Tropico 3oder Grand Ages: Romeverantwortlich.

Nun betreten sie mit The First TemplarNeuland und liefern ein Schwertschwinger-Actionspiel für den Vollpreis-Markt ab, das vor allem mit seinem Koop-Modus gegen ähnliche, vor der Tür stehende Titel wie Hunted: Die Schmiede der Finsternisund The Cursed Crusadebestehen will.

Grundsätzlich eine schöne Idee, denn vernünftig unterhalten wurden Actionspieler mit einem Faible für Tempelritter zuletzt durch die Knights of the Temple-Spiele von 2004. Ärgerlich nur, dass sich The First Templar auf einem ähnlichen technischen Niveau befindet.

Details zum Kopierschutz:
Korrektur: Ursprünglich schrieben wir an dieser Stelle, das Spiel benötige zwingend eine Internetverbindung. Das ist nicht korrekt. Wie bei Kalypso-Spielen üblich lässt sich The First Templar auch auf Rechner ohne Online-Verbindung starten. Sie müssen dann lediglich auf automatisierte Updates verzichten. In jedem Fall ist die Eingabe eines Produktschlüssels erforderlich.

Indy würde müde lächeln

Der französische Tempelritter Celian von Arestide hat fast sein ganzes Leben der Suche nach dem Heiligen Gral verschrieben. Endlich findet er bei seinen Nachforschungen eine heiße Spur, die nach Ascalon weist. Vorher macht er sich mit seinem Templerkollegen und bestem Freund Roland jedoch noch schnell nach Zypern auf, um sich beim Großmeister des Ordens den Segen für die Expedition abzuholen.

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Hier erfahren die beiden außerdem, dass eine Sarazenen-Armee die Festung des bedeutenden Templers von Ibelin gestürmt und diesen getötet hat. Seine Tochter Marie, die mehr über den Gral wissen soll, wurde von der dominikanischen Inquisition der Ketzerei beschuldigt und in der Abtei St. Jacques festgesetzt. So brechen unsere beiden Kreuzfahrer dorthin auf, um die Gute rauszuhauen.

Wer hätte es gedacht: Natürlich wird es später noch »komplizierter«, und unsere Abenteurer legen sich nicht nur mit Sarazenen und der Inquisition an, sondern auch mit dem Gefolge des französischen Königs Philipp IV. Das Ganze natürlich inklusive einer groß angelegten Verschwörung gegen den Templerorden selbst. Wenn man dabei irgendwann den Faden verliert, braucht man sich nicht zu schämen. Das liegt aber nicht an Schlaufen der Handlung, sondern vor allem an deren Präsentation durch blasse Charaktere, Bildschirmtexte, Gespräche, die mitten in Kampfhandlungen geführt werden und diverse Unglaubwürdigkeiten.

Beispiel: Wieso steht in Maries Zelle eine teilnahmslose Wache, die sich von der Edeldame einfach niederstechen lässt? Wo hat die Dame den Dolch her? Und warum zum Henker braucht sie überhaupt unsere Hilfe, wenn der Hebel, der die Zellentür öffnet, problemlos durch das Gitter erreichbar ist?

Somit plätschert die Geschichte trotz erkennbarer Mühe, die sich die Entwickler gegeben haben, an einem vorbei, ohne wirklich mitzureißen. Nicht zuletzt deshalb, weil praktisch alle Wendungen vorhersehbar sind. Als beispielsweise Roland bei der Befreiung von Marie den vermeintlichen Heldentod stirbt, wissen wir genau: »Ach, der kommt schon wieder.« Schließlich konnten wir im Charaktermenü bereits Rolands zukünftige, noch gesperrte Rüstung und fortgeschrittene Fertigkeiten in seinem Skillbaum bewundern. Daher gab’s hier gerade auch keine Spoiler-Warnung, denn uns kann keiner erzählen, dass er damit NIEMALS! gerechnet hätte.

Neues von der Augsburger Puppenkiste

Unser Hauptcharakter Celian ist somit nie alleine unterwegs, sondern wird entweder von Roland oder Marie begleitet, die von der KI übernommen werden. Auf Tastendruck können wir aber auch in deren Haut schlüpfen. Wirklich nötig ist das fast nie, außer Celian fällt mal im Kampf und muss wiederbelebt werden. Oder eines der relativ simplen Rätsel erfordert es, etwa wenn sich ein Tor nur durch die Betätigung von zwei Hebeln gleichzeitig öffnen lässt, die sich (Achtung Kopfnuss!) beide direkt davor befinden. Die Intelligenz unseres Kumpanen schwankt dabei recht stark. Besiegt er im einen Moment noch im Alleingang einen Boss-Gegner, sieht er im nächsten Moment seelenruhig zu, wie uns ein Kriegshund auf den Boden befördert und an uns herumnagt.

Bevor unser Gegner zuschlägt, warnt ein Schwertsymbol über seinem Kopf vor dem Angriff. Bevor unser Gegner zuschlägt, warnt ein Schwertsymbol über seinem Kopf vor dem Angriff.

Im Mittelpunkt des Spielgeschehens steht der Nahkampf gegen zahlreiche Sarazenen, Ritter und diverses Getier. Für deren Beseitigung erhalten wir Erfahrungspunkte, die wir in einem relativ unübersichtlichen Fertigkeitenbaum gegen neue bzw. verbesserte Attacken, mehr Lebensenergie oder Inbrunst ausgeben können, die wir für besonders starke Angriffe benötigen.

Besonders zahlreich oder vielseitig sind die Angriffskombinationen dabei nicht, zumal stures Linksklicken gegen die meisten Gegner völlig ausreicht. Gegen etwas stärkere Kontrahenten oder gar die spärlich gesäten Bosse müssen wir hingegen mal unseren Schild einsetzen, ausweichen oder deren Verteidigung mit einem aufgeladenen Schlag durchbrechen. Das war’s dann aber auch schon mit der taktischen Komponente. Finishing-Moves werden meist automatisch ausgelöst, nur gelegentlich müssen wir im Zuge eines Quicktime-Events auf eine bestimmte Taste hämmern.

Größter Knackpunkt an der Sache sind jedoch die hölzernen und unzeitgemäßen Animationen. Sind diese bei den Kämpfen noch gerade so erträglich, bleiben Gestik und Laufanimationen weit hinter aktuellen Standards zurück.

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