Ihr sucht einen neuen Smart-TV zum Black Friday? 6 Fehler, die ich als TV-Redakteur immer vermeide

Ich verrate euch ein paar Stolperfallen, damit ihr am Ende den für euch passenden Fernseher findet.

Im Laden auf Sicht kaufen ist ein Fehler, den ich vermeide. (Bild: Philips) Im Laden auf Sicht kaufen ist ein Fehler, den ich vermeide. (Bild: Philips)

Einen neuen Fernseher kaufen ist oft mit Arbeit verbunden. Wenn man nicht in der Materie steckt, dann hilft nur: Datenblätter vergleichen, Tests lesen und Geräte im örtlichen Elektrofachhandel anschauen.

Um euch den TV-Kauf zu erleichtern, verrate ich euch sechs Stolperfallen, und wie ich sie vermeide.

Hinweis: Im Rahmen des Black Friday haben wir den Artikel entsprechend aktualisiert.

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Schreiben war schon immer Teil seines Berufslebens: Angefangen mit Reiseausschreibungen in seiner Ausbildung als Reiseverkehrkaufmann über TV-Listings als Programm-Redakteur (ihr wisst schon, diese öden Spalten in den Tages- und Wochenzeitungen) bis zum Technischen Redakteur in einer IT-Firma hat er nahezu alles in Worte gebannt. Die Tech-Affinität kam erst mit dem Redakteursposten bei einem mittlerweile eingestellten Technikmagazin dazu, obwohl ihm das Konsolenzocken bereits in die Wiege gelegt wurde. Seine Eltern hüpften schon früh mit Ex-Klempnern auf Schildkröten. In seiner Freizeit geht Maxe vor allem seinem Hobby, dem Schreiben, nach. Als Milian Ventus veröffentlicht er Bücher, die man in jedem Buchhandel kaufen kann. Außerdem hat er eine Weiterbildung zum Lektor gemacht. Wenn er die Tastatur nicht unter den Fingern hat, dann Animes, Mangas und Bücher vor den Augen, die er gerne in seinem Podcast 'Lesen und Lesen Lassen' bespricht.

Sechs Fehler, auf die ich nicht mehr hereinfalle

1. Fehler: Auf Sicht kaufen

Ihr kennt es sicher: Man flaniert beim Elektrofachhändler zwischen den Fernsehern hindurch (und es sieht ja auch beeindruckend aus, so viele TVs auf einmal) und irgendwie sehen die Bilder alle gleich gut aus.

Das ist ganz bewusst so gemacht.

So viele TVs, doch welcher ist der beste? (Bild: Sergey Ryzhov - adobe.stock.com) So viele TVs, doch welcher ist der beste? (Bild: Sergey Ryzhov - adobe.stock.com)

Fernseher im Laden laufen im Shop Mode. Die Helligkeit ist sehr hoch, die Farben sind stark gesättigt. Dadurch kämpft sich das Gerät durch das oftmals künstlich helle Umgebungslicht der Läden. Zudem ist Motion Smoothing aktiviert, sodass die Inhalte geschmeidiger aussehen.

Hinzu gesellen sich zwei weitere Probleme:

  • Umgebungslicht: Läden sind oft hallenartig, mit viel Umgebungslicht, oftmals weiß und künstlich. Das spiegelt nicht das Umgebungslicht bei euch zu Hause wider, weshalb Bilder auf den TVs anders wirken.
  • Blickwinkel: Manche Fernseher stehen oben auf den Regalen, manche nur auf Kniehöhe. Selten ist ein TV wirklich im Sweetspot. Das verändert die Wahrnehmung, auch, weil Nicht-OLED-TVs keine perfekte Blickwinkelstabilität haben. Das bedeutet: je stärker der Blickwinkel, desto milchiger die Farben.

Ich treffe bereits zu Hause eine Auswahl und schaue mir im Laden dann die Geräte an, die für mich infrage kommen – und lasse mich möglichst wenig blenden.

2. Fehler: Die falsche Größe kaufen

Ein TV kann nicht zu groß sein. Das sage ich immer wieder, egal ob in Artikeln oder zu Familie und Freunden, wenn ich um Rat gebeten werde.

Durch die 4K-Auflösung ist jeder Sitzabstand erlaubt. Ihr könnt theoretisch bis auf einen Meter heranrücken, um richtiges Kinofeeling zu haben, oder angemessen Abstand lassen, und immer noch genug erkennen.

Selbst die Dominanz im Wohnzimmer ist je nach Modell kein Problem mehr. Euch stört das schwarze Loch an der Wand? Probiert es zum Beispiel mit Samsung The Frame oder einem Amazon Fire TV Stick 4K Max und seinem Ambient-TV-Modus.

Noch tiefer in die Details von TV-Größen steige ich in diesem Artikel ein.

3. Fehler: Das Betriebssystem missachten

TVs sind mittlerweile richtige Computer, die nicht mehr einfach nur ein Bild anzeigen. KI passt die Ausgabe im Live-Betrieb an, Daten müssen verarbeitet werden und oft streamen wir mit unseren Fernsehern.

Das Betriebssystem spielt daher eine wichtige Rolle. Prüft also vorher unbedingt, welches OS auf dem TV installiert ist (steht in den technischen Daten). Ich weiß zum Beispiel, dass ich mit Tizen von Samsung nicht so gut klarkomme, wie mit anderen OS.

Warum das Betriebssystem wichtig ist:

  • Bedienbarkeit. Habt ihr etwa ein Samsung-Handy, könnt ihr das nahtlos mit einem Samsung-TV verbinden, um unter anderem den Fernseher über Sprachbefehle zu steuern oder die Einrichtung zu erleichtern. Je nach OS bieten sich ganz neue Möglichkeiten mit anderen Geräten.
  • Verschiedene Ökosysteme, andere Vorteile. Auch wenn Tizen, Googles Android TV oder LGs webOS ähnlich aussehen und funktionieren, bieten sie alle ganz eigene Vorteile. Bei Android TV habt ihr eine besonders hohe App-Auswahl, webOS ermöglicht die Nutzung eines Cursors an der Fernbedienung.

Es kann natürlich sein, dass euch das Betriebssystem egal ist, weil ihr ohnehin über einen Zuspieler streamt, etwa eine Streaming-Box oder eine Konsole. Dann könnt ihr das Betriebssystem tatsächlich getrost ignorieren.

4. Fehler: Die Bildschirmtechnologie missachten

OLED-TV? Oder doch LCD? Klar, ich beschäftigte mich damit fast täglich, aber jede Paneltechnik hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Ich überlege mir also vorher, wo ich den Fernseher wie einsetzen möchte.

Allgemein hin wird OLED als die »beste Bildschirmtechnologie« angepriesen. Für die breite Masse mag das stimmen, aber was, wenn OLED nicht zu euch oder eurem Wohnzimmer passt?

Jedes Display hat andere Stärken und Schwächen.

  • OLED ist richtig gut in dunklen Umgebungen, denn dann wirken die Kontraste besonders stark. Bei Licht sehen die TVs nicht mehr so gut aus, und OLED ist teurer als andere Technologien.
  • LCD ist in der Regel besonders leuchtstark. Könnt ihr das Licht im Heimkino also nur bedingt kontrollieren, kann ein LCD mit hoher Spitzenhelligkeit gut gegensteuern. LCDs sind im Schnitt am günstigsten, aber Einsteigergeräte vermissen oft Bildqualität im Vergleich zu teureren Geräten.

Zwischen OLED und LCD gibt es noch Mini-LED und QLED, die beide mit stärkerer Spitzenhelligkeit punkten, im Schnitt aber auch teurer sind.

Ich lasse es also gar nicht erst darauf ankommen und schließe als Erstes aus, welche Panels ich nicht möchte. Nur weil OLED angeblich das Beste ist, muss es nicht das für euch sein.

5. Fehler: Nur auf den Preis fokussieren

Das ist ein sehr individueller Hinweis, da wir alle nicht dasselbe Budget haben. Der Preis spielt am Ende vermutlich die größte Rolle. Gerade weil es TVs gibt, die nur ein paar Hundert Kröten kosten, und welche, die bei 5.000 Euro rangieren, ist das Spielfeld so riesig.

Teure TVs sind nicht immer die besten und billige TVs können sich als Pferdefuß herausstellen. Manchmal zahlt ihr bei einem High-End-Fernseher das Design mit oder ein günstiger TV hat zwar ein solides Bild, aber einen miserablen Prozessor, sodass er langsam ist.

Manchmal besitzen auch günstigere Geräte Features, die ihr wollt. Ich überprüfe immer, ob das Datenblatt bietet, was ich wirklich brauche und finde so im Rahmen meines Budgets den TV, der am besten zu mir passt.

6. Fehler: Kein Budget für Audio einplanen

Die Lautsprecher von Fernsehern sind oftmals nicht gut. Das liegt vor allem daran, dass sie immer dünner werden. Ohne richtigen Klangkörper kein volltönender Sound.

Plant also ein paar Euro für eine Soundbar ein, wenn ihr keine habt. Das verbessert das Filmerlebnis ungemein, auch wenn es womöglich erst einmal zusätzliche Kosten verursacht. Eine Soundbar hält im Bestfall ein paar Jahre und überlebt vielleicht auch den neuen TV.

Worauf ihr achten solltet, wenn ihr eine günstige Soundbar sucht, schaut gerne in diesen Artikel.

Die Stolperfalle umgeht ihr natürlich, wenn ihr schon externe Boxen zu Hause habt. 

Einen Fernseher zu kaufen ist mehr, als nur ein Gerät auszusuchen und das Geld dafür zu bezahlen. Wenn ihr diese sechs Stolperfallen umgeht, macht ihr es euch am Ende leichter, einen für euch passenden Fernseher zu finden.

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