Magie und Bossgegner
In seinen besten Momenten war schon das erste Two Worlds ein Spiel von faszinierender Flexibilität, und nichts zeigte das besser als das ungewöhnliche Magiesystem. Das basierte auf magischen Karten mit klar definierter Wirkung, die man kombinieren durfte, um damit neue Zauber zu erschaffen.
Dieser Spruchbaukasten kehrt in Two Worlds 2 wieder. Aus der Basiskarte »Feuer« und der Modifikatorkarte »Geschoss« wird so zum Beispiel ein Feuerball. Mächtige Magier hängen sukzessive weitere Effekte wie Explosionsschaden oder Kettenwirkung an. Je stärker seine arkane Kraft, desto komplexere Reihen darf Ihr Held zusammenfügen. Allerdings müssen die Karten aus der gleichen Magieschule stammen; nur Supermagier sollen selbst unterschiedliche Schulen miteinander kreuzen können.
Dazu kommen originelle arkane Hilfsmittel für den Hausgebrauch. Das spannendste davon dürften die sogenannten Oculi sein, fliegende Augen. Die funktionieren wie eine Art ferngesteuerte Kamera. Mit dem Basismodell schwirren Sie in einem vordefinierten Umkreis durch die Luft und spähen nach Feinden. Fortgeschrittene (sündteure) Oculi fungieren parallel auch noch als Geschützturm oder Bomben, sodass sich entdeckte Gegnergruppen gleich noch bequem ins Jenseits sprengen lassen. Neben einer Vielzahl neuer Widersacher stellt sich Ihnen nun auch nach jedem der sieben Spielkapitel ein Bossmonster in den Weg.
Unter Zeitdruck?
Nicht alle Neuerungen, die Two Worlds 2 verbessern sollen, finden unsere ungeteilte Zustimmung. So planen Zuxxez und Reality Pump auch Zeitdruck-Passagen, in denen Sie kämpfen, rennen oder eine Aufgabe lösen sollen, während ein Timer heruntertickt.
Sind Sie zum Beispiel bei einer Flucht zu langsam, dann holen die Wachen Sie ein -- Game Over. Am letzten Speicherstand geht’s wieder los. Wir haben noch keine solche Passage live gesehen, zweifeln aber daran, dass solcher Zeitdruck der Spielspannung in einem Rollenspiel gut tut. Ebenfalls unter Stress, aber hier wesentlich sinnvoller eingesetzt, knacken Sie Schlösser. In einem Minispiel drehen Sie mit einem Dietrich bis zu sieben Schlossringe in die richtige Position, bevor die Zeit abgelaufen ist. Je schwieriger das Schloss, desto mehr Ringe; je besser Ihre Diebesfertigkeiten, desto mehr Zeit. Das erfordert eine ruhige Maushand, passt aber gut zum Spiel.
Was wir von der Grafik gesehen haben, macht einen guten Eindruck, ohne neue Standards zu setzen. Insbesondere die Zwischensequenzen in Spielgrafik, darunter ein hervorragend choreographierter, dramatischer Schwertkampf, sind effektvoll in Szene gesetzt. Dazu kommt die gewohnt gute Lichtstimmung durch dynamische Tag- und Nachwechsel.
» Den ersten Trailer zu Two Worlds 2 im großen Player ansehen
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