Der Weg ist das Ziel
Die Reise durch prozedurale Inseln hat allerdings kein echtes Ende, auf das wir hinarbeiten können - wir kommen nie endgültig in Valhalla an und können immer weitersiedeln. Allerdings sammeln unsere einzelnen Wikinger, die uns mit eigenem Namen und Erscheinungsbild durch die Karten begleiten, durch Kämpfe und Produktion Ehre. Hat einer genügend Ehre angehäuft, verdient er sich damit Zutritt in Odins Reich. Das stellt eine Art Highscore dar, wir können damit prahlen, die meisten Wikinger nach Valhalla gebracht zu haben. Sonderlich motivierend fanden wir das ohne Endziel oder spielerische Vorteile aber nicht.
Umso mehr aber das ständige Freischalten neuer Inhalte: Indem wir Erfolge abschließen, befeuern wir den Levelgenerator mit immer neuen Bestandteilen, die dann potenziell in den nächsten Prozedural-Inseln auftauchen können. Wenn wir beispielsweise genügend primitive Äxte herstellen und damit die Grundlagen der Produktion meistern, schalten wir fortschrittlichere Verarbeitungszweige wie die Goldschmelze und den Bogenmacher frei. Erst dann erscheinen auch Goldadern auf der Karte.
Eine schöne Idee, um die Reise abwechslungsreich zu halten und sie vor allem auch nach unseren Wünschen zu gestalten, denn wir können ja gezielt auf bestimmte Erfolge hinarbeiten. Aber Vorsicht: Mit den Goldadern werden auch gefährliche Eisriesen in den Zufallspool geworfen, die dann bestimmte Stellen auf der Karte bewachen können und das Weiterkommen damit schwieriger machen.
Gefehlt haben uns aber noch Feinde, die auch aktiv mit uns konkurrieren und nicht nur auf der Insel warten, bis wir sie aus dem Weg räumen. Multiplayer bietet Valhalla Hills genauso wenig wie KI-Völker, auch die Monster bleiben weitgehend auf ihrem Platz. Was natürlich heißt, dass wir immer entspannt siedeln können, gelegentlich hätte es aber auch Würze reingebracht, wenn wir auf Bedrohungen reagieren müssten.
Prozedural vs. handgemacht
Der prozedurale Ansatz verspricht zwar zum einen endlose Levels, zum anderen schafft er aber eine andere Art der Einseitigkeit: Denn vom Grundaufbau sind die Gebiete dann doch immer ähnlich, eben eine Gebirgsinsel mit einem Portal an der Spitze, das immer auf ähnliche Weise geöffnet werden muss. Für die wirtschaftliche Opfermethode müssen wir meist nur zwei verschiedene Ressourcen beschaffen, die dafür bergeweise - etwa 30 Fässer Bier und 30 Brotlaibe. Sobald dafür die Produktion steht, können wir oft einfach die Zeit solange vorlaufen lassen bis wir die nötige Menge angehäuft haben. Wir haben komplexere ineinander verwobene Ziele nach einiger Zeit doch vermisst, diese könnten uns umfangreichere Planung abverlangen.
Ein zweiter Kritikpunkt in der aktuellen Version ist das Interface. Wir können zwar bei jedem Wikinger einsehen, wie gut seine Bedürfnisse gerade erfüllt sind, aber nicht wie genau sich das auf seine Arbeitskraft auswirkt und wie viel effektiver ein voll zufriedener Arbeiter eigentlich genau ist. Wir können nur abschätzen, was es beispielsweise bringt, unseren Jungs eine Küche zu bauen oder ein Lagerfeuer für gesellige Gespräche. Aber trotz dieser Probleme haben wir mit unserem Ausflug nach Valhalla unseren Spaß gehabt, das Spiel entfaltet einen angenehm klassischen Aufbaucharme. Aber für die Early-Access-Phase gibt es auch noch klares Verbesserungspotenzial.
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