Wir schreiben das Jahr 1836. Zwei Herrscher suchen je nach einem Land, das sie in einhundert Jahren zu Ruhm und Reichtum führen können. Weil die stärksten Nationen nicht immer die spannendsten sind (und unerfahrene Herrscher womöglich überfordern könnten), wählt Michael Graf das Großherzogtum Baden sowie später das deutsche Kaiserreich und Reiner Hauser (Das bin ich!) das Königreich Persien.
Zusammen haben wir locker 40 Stunden in Victoria 3 verbracht, das am 25. Oktober 2022 endlich erscheinen wird.
Während sich Micha in den folgenden Jahrzehnten vor allem mit den Ambitionen Preußens herumschlagen muss (und davon schon bald in einem Podcast mit Reiner und Steinwallen erzählen wird), geht es bei mir in Persien vor allem um das Ausschöpfen des großen Potenzials einer einstmals mächtigen Nation, die im Viktorianischen Zeitalter allerdings unter ferner liefen gelistet wird, nämlich auf Rang 38 weltweit.
Am Interface und der Grafik von Victoria 3 wird noch gearbeitet. Die Bilder, die ihr in diesem Artikel seht, haben wir zwar selbt mit unserer Betaversion geknipst, sie geben laut Paradox aber noch nicht unbedingt wider, wie das Spiel und die Menüs am Ende aussehen werden.
Und falls ihr noch gar nicht wisst, was Victoria 3 sein soll, dann schaut euch am besten unser Vorschau-Video an, in dem wir genau dieser Frage nachgehen:
14:40
Victoria 3 - Vorschau-Video zum neuen Global-Strategiespiel
Das ist nicht besonders beeindruckend, weil die Karte im Jahr 1836 relativ wenige Nationen kennt. Großmächte wie Russland, Österreich-Ungarn, China und Großbritannien haben riesige Gebiete direkt oder indirekt über Kolonien vereinnahmt, während andere Regionen zwar noch ihre Freiheit bewahren konnten, aber über keine klassische Regierung verfügen. Solche Regionen wie etwa weite Teile Südafrikas sind jetzt nicht mehr einfach nur leere Flecken auf der Karte. Dort leben Kulturen mit eigenen Pops (Bevölkerungseinheiten), die allerdings keinen eigenen Staat bilden, den ihr spielen könntet.
Somit ist also Rang 38 für Persien gar nicht mal so gut. Doch wer sich ein bisschen mit Geschichte auskennt, weiß, dass in dem Reich verlorenes Potenzial schlummert: Fruchtbare Gebiete im Norden mit eigener Seidenproduktion, berühmte Weinstöcke im Süden, Erzvorkommen in den vielen Bergen. Dazu eine gewachsene, traditionsreiche Kultur und eine hervorragende geographische Lage als Bindeglied zwischen Ost und West.
Wollen wir doch mal sehen, ob wir den persischen Underdog in Victoria 3 zurück zum Weltruhm führen können. Und - noch wichtiger - ob das überhaupt Spaß macht.
Denn das war für mich vor Kurzem auch die Gretchenfrage im Podcast zu Victoria 3: Dass es Paradox beherrscht, komplexe Spielmechanismen zu verzahnen, wissen wir. Nur folgt dieses komplexe Geflecht in Victoria 3 ganz anderen Regeln als beispielsweise in Stellaris oder Crusader Kings 3.
Alleine schon, weil Expansion nicht das einzige Mittel zum Sieg ist.
Die drei Säulen von Victoria 3: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Zum Start des Spiels im Jahr 1836 ist Persien ein Staat, der den Sprung in die Moderne verpasst hat. Dem Adel gehört das Land, die schiitischen Mullahs haben großen Einfluss und der Shah ist ein konservativer und autoritärer Monarch, der dem Fortschritt ebenso im Wege steht wie die Sklaverei, die vor allem im Süden des Landes die wirtschaftliche Basis stellt.
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