Seite 2: World War Z - Interview mit Regisseur Marc Forster und Produzentin Dede Gardner

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Interview mit Produzentin Dede Gardner

World-War-Z-Produzentin Dede Gardner. World-War-Z-Produzentin Dede Gardner.

GameStar: Ist es anstrengender, einen Film wie World War Z international zu vermarkten, als den Film zu drehen?

Dede Gardner: Nein, ich glaube nicht. Die Energie ist eine ganz andere. Beim Film steht man morgens früh auf, trägt bequeme Klamotten und hat einen langen Arbeitstag vor sich. Die Promotour ist etwas anderes. Klar, man ist nervös und fragt sich, was die Leute von dem Film halten, aber es ist etwas ganz anderes.

GameStar: Was für Reaktionen haben Sie bis jetzt gehabt?

Dede Gardner: Bis jetzt scheint es mir alles recht positiv zu sein. Ich glaube, die Leute wissen die Originalität des Films zu schätzen. Es ist kein Sequel und ich glaube, der Film birgt doch so einige Überraschungen.

Wir haben uns sehr auf den Dreh und den eigentlichen Film konzentriert und versucht, der negativen Presse nicht soviel Aufmerksamkeit zu schenken.

GameStar: Wie haben Sie die Zombies so gut hinbekommen? In vielen Szenen sehen diese wirklich real aus.

Dede Gardner: Das war von Anfang an ein großes Ziel des Films. Wir haben uns immer sehr viel über den Realismus-Aspekt unterhalten, das war uns sehr wichtig. Daran wurde wirklich hart gearbeitet und vieles ausprobiert. Es ist eine gelungene Mischung aus CGI und echten Darstellern geworden. Dadurch, dass wir Tänzer besetzt haben, waren sie in der Lage ihre Körper auf eine Art und Weise zu bewegen, die normalerweise nicht möglich ist. Make Up spielt natürlich auch eine große Rolle und dann eben die visuellen Effekte. Es war eine Art Mantra, das uns die ganzen Dreharbeiten über begleitet hat. Es musste einfach so echt wie möglich aussehen. Ohne die Zusammenarbeit verschiedener Departments wäre uns das sicherlich nicht so gut gelungen.

World War Z - Featurette #1: Brad Pitt Video starten 1:12 World War Z - Featurette #1: Brad Pitt

GameStar: Wussten Sie von Anfang an, dass Brad Pitt die Hauptrolle spielen würde?

Dede Gardner: Nein, kurioserweise nicht. Wir haben das Projekt über einige Jahre hinweg entwickelt und er war von Anfang an als Produzent an Bord. Nachdem wir uns schon einige Zeit mit dem Film beschäftigt hatten, meinte er, dass die Rolle vielleicht etwas für ihn wäre. Aber es war lange Zeit keine beschlossene Sache.

GameStar: Aber es ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, ihm beispielsweise eine gleichermaßen bekannte Schauspielerin als seine Ehefrau zur Seite zu stellen?

Dede Gardner: Nein, da haben wir zu keinem Zeitpunkt dran gedacht. Ich hoffe, dass die Zuschauer Mireilles Leistung zu schätzen wissen. Es war uns wirklich wichtig, Darsteller zu finden, die real aussehen und sich auch so verhalten. Für mich wirken Mireille und Brad auf der Leindwand wie ein echtes Paar. Ich kaufe es ihnen vollkommen ab. Und auch die Kinder wirken echt - was nicht immer leicht ist, gerade bei Kinderdarstellern kann man sich ungemein vertun. Außerdem war es uns wichtig, Darsteller aus den richtigen Ländern zu besetzen. Danielle, die Segen spielt, kommt tatsächlich aus Israel. In dieser Hinsicht haben wir wirklich unser Bestes getan, um den Film weltoffen zu besetzen. Denn es ist keine amerikanische Hollywood Geschichte. Es geht um die gesamte Welt.

GameStar: Wie schwer war es, einen Genre-Film wie World War Z finanziert zu bekommen? Schließlich sind die meisten Zombiefilme eher billigere Produktionen...

Dede Gardner: Es war schwer. Aber wir bekamen von Paramount sehr große Unterstützung. Und es ist natürlich toll ein originelles neues.. einen originellen neuen Film zu kreieren, der den Massen gefällt. Ob uns das gelungen ist, wissen wir noch nicht. Aber wenn, dann macht mich das ungeheuer stolz.

GameStar: Wollten Sie gerade sagen, dass es toll ist, ein originelles Franchise zu kreieren?

Dede Gardner: (lacht) Ja, aber ich habe es nicht gesagt, ich konnte mich zurückhalten. Ich glaube, wir können jetzt noch nicht wirklich darüber reden, ob es eine Fortsetzung geben wird. Wir müssen sehen, wie dieser Film ankommt und erst, wenn er gemocht wird, haben wir uns das Recht verdient, über eine Fortsetzung nachzudenken.

GameStar: Gibt es Dinge, die schief gelaufen sind?

Dede Gardner: Es gibt immer etwas, das schief läuft. Wir hatten nur das Pech, dass darüber berichtet wurde. Wobei mir wirklich nicht klar ist, warum. Ich bin mir sicher, dass die meisten darüber gelesen haben, wie unser Waffenequipment beschlagnahmt wurde. So etwas passiert andauernd. Man reist von einem Land ins nächste und benötigt jede Menge Visa und Bescheinigungen. Niemand weiß, wie kompliziert das alles ist. Und beim Zoll passiert es dann schonmal, dass gewisse Ladungen nicht durchgelassen werden. Aber die Berichterstattung war der Wahnsinn.

Ich habe auf Google nachgesehen und es gab circa 18 000 Einträge darüber, wie man uns an der Grenze die Waffen für den Film beschlagnahmte. Das ist doch verrückt. Es hatte überhaupt keinen Einfluss auf den Film, im Großen und Ganzen war es überhaupt kein Problem. Aber der ungarische Zoll, der die Presse informierte, hat anscheinend dafür gesorgt, dass es weltweit in den Nachrichten war. Es hat mich einfach nur sehr überrascht, dass die Öffentlichkeit für so etwas überhaupt interessiert.

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GameStar: Sind Sie nervös bevor Ihre Filme veröffentlicht werden?

Dede Gardner: Ja, immer. Ich wünsche mir manchmal, dass es in der Filmwelt eher so wäre wie bei den Museen. Museen und ihre Ausstellungen werden auch rezensiert, aber da geht es nie darum, wie viele Tickets verkauft wurden, sondern man richtet sich danach, inwiefern der Künstler seiner Version treu blieb. Im Film geht es immer auch um den Gewinn. Es ist wie ein ständiger Kampf zwischen Kommerz und Kunst. Es gibt ein paar Filme, an denen ich gearbeitet habe, die ich wirklich toll finde, die aber niemand gesehen hat. Gesellschaftlich gelten die dann oftmals als Flop.

GameStar: Welcher Film lag Ihnen besonders am Herzen?

Dede Gardner: Jesse James zum Beispiel. Den hat fast niemand gesehen, aber am Ende des Jahres hatten wir Jesse James und Ein mutiger Weg gemacht und Brad sagte zu mir, dass er nicht stolzer sein könnte. Er glaubt an die Hinterlassenschaft eines Films. Wir haben unsere Lieblingsfilme auch nicht unbedingt im Kino gefunden. Manchmal passiert das Jahre später, wenn sie einem erneut begegnen.

Ich liebe auch Killing them Softly. In England fand man den toll, in den USA haben die Kritiker uns zerrissen. Ich weiß nicht, warum. Ich denke, dass es an der Kritik an Amerika lag, die die Leute glaubten, in dem Film zu sehen.

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