A walk in the park? A step in the dark?

Verfallen liegt das alte Schloss in der Landschaft. Das „Böse“ hat Einzug gehalten. Bei diesen Worten fühle ich mich als Rollenspieler...

von skydragon316 am: 31.01.2016

Verfallen liegt das alte Schloss in der Landschaft. Das „Böse“ hat Einzug gehalten. Bei diesen Worten fühle ich mich als Rollenspieler direkt berufen mal wieder ordentlich aufzuräumen. So auch in „Darkest Dungeon“. Der Titel des Spiels als auch das Intro, welches mich begrüßt, machen mir sofort klar, worum es hier geht. Ein weiterer Dungeoncrawler, in welchem Monstermassen zwischen mir und der Rettung der Welt liegen. Eine weitere Welt zum Retten.

 

„Darkest Dungeon“ ist nicht mein erstes Rodeo. Unzählige Welten hab ich schon gerettet. Klassische Rougelikes hab ich unzählige in meiner Steambibliothek und alle mit unzähligen Spielstunden. Und jedes dieser Spiele hat seine eigenen Qualitäten. Bei Darkest Dungeon sind diese ganz klar, das eher ungewöhnliche von Lovecraft angehauchte Setting, der teils ziemlich fiese Schwierigkeitsgrad und die kaugummiartige Kampagne.

 

Das erste was mich bei Darkest Dungeon gefangen genommen hat, war wirklich das Setting. Es müssen nicht immer Elfen und Orks sein. Abwechslung ist toll. Und gerade für ein Spiel, dass schon zur Prämisse hat, alle Hoffnung gleich zu Beginn aufzugeben, bietet Lovecraft großartige Inspiration, denn wie im Cthulhu-Mythos, ist das Ende schon vorweggenommen. Es gibt keine Hoffnung dem Untergang zu entkommen. Man kann zwar kämpfen, aber realistisch betrachtet ist alle Mühe von Anfang an vergeben. Das Böse wird obsiegen. Am Ende. Immer.

 

Genau in die gleiche Kerbe schlägt auch das Grundkonzept der langen Kampagne. Alles geht langsam. Es gibt unzählige Monster. Endlose Wege die es zu Erkunden gilt. Jedes Heldenlevel ist hart erkämpft. Und am Ende passiert doch etwas blödes. Manchmal ist es nur Pech, manchmal Schludrigkeit und manchmal einfach Unaufmerksamkeit. Und egal was es ist. Kaum ist die Deckung offen, triumphiert das Böse, ein Held stirbt und viele Spielstunden, die sich im Level des gefallenen Recken widerspiegeln wandern unwiederbringlich auf den Friedhof. Denn das Böse wird obsiegen. Am Ende. Immer.

 

Auch der Schwierigkeitsgrad an sich ist sehr hoch. Das Spiel verfügt über relativ viele Gameplay-Mechaniken, die es sehr schwer machen, den Überblick zu behalten. Viele Dinge beeinflussen einander, und sind ohne viel Übung (Try&Error) kaum im Griff zu behalten. Lebenspunkte, Stressschaden, Helligkeit, Items, Boni und Mali... Das ganze wird immer mehr, und immer verworrener. Und Optimierung ist Pflicht um wirklich weit zu kommen. Und einmal nicht aufgepasst, und nicht den Dieb sondern den Barbar eine Falle entschärfen lassen, und zack liegt der nächste im Leichenhaus.

 

Das macht das Spiel knackig und frustrierend. Wie ich es aus meiner Kindheit gewohnt bin. Try&Error, dazu viel Grind und eine lange Planungsphase bis man sich im späteren Spielverlauf in sein Dungeon stürzen kann. Das mag für viele abschreckend klingen. Sollte es auch, denn bei Darkest Dungeon ist die Devise ganz klar „no pain, no gain.“ Wer das nicht mag, der ist einfach falsch. Dafür fühlt sich ein Sieg aber bedeutend an, denn ganz ehrlich, ein geschenkter Sieg ist wenig wert. Und Darkest Dungeon schenkt einem nichts. Gar nichts.

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Micromanagement der Helden
  • Cooles Setting
  • Sich unabsehbar entwickelnde Helden
  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • sehr frustrierend
  • teils sehr zäh
  • repetetiv
  • wenig Komfortfunktionen wie ein übersichtliches Inventar

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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