Action meets Strategie. Die Stainless Steel Studios schicken euch direkt in packende Echtzeitschlachten!

Als beim Entwicklungsbeginn von Rise & Fall die Spielaspekte wie der Heldenmodus und die Schiffskämpfe angekündigt wurden, habe ich den Release herbei gesehnt....

von - Gast - am: 05.04.2008

Als beim Entwicklungsbeginn von Rise & Fall die Spielaspekte wie der Heldenmodus und die Schiffskämpfe angekündigt wurden, habe ich den Release herbei gesehnt. Als dann die Stainless Steel Studios Insolvenz beantragen mussten musste man um den Titel bangen. Aber Publisher Midway brachte es zu Ende und Rise & Fall doch noch vor kurzem auf den Markt.



In Rise & Fall schlagen sich Persien, Römer, Griechenland und Ägypten um die Herrschaftsmacht. Nur die beiden letzten beiden Nationen werden im Kampagnenmodus gespielt; so gibt es die Alexander- und die Kleopatra-Kampagne. Daher hier zuerst zum Kampagnemodus von Rise & Fall:



Die Kampagnen werden in recht guten Zwischensequenzen erzählt; zwar in ein wenig verwaschenen Cutscenes und mit teilweise etwas hölzernen Figurenbewegungen; dafür ist die Synchronisation recht gelungen und atmosphärsich sind die Zwischensequenzen allemal; schön auch, dass es vor jeder Mission eine Sequenz gibt. Das Missionsdesign ist recht abwechselungsreich; so muss man sowohl mal seine Stadt vor dem Gegneransturm verteidigen, in einer anderen Mission muss man sich erst mit einer Partei verbünden um den dritten Gegner auf der Karte zu schlagen. Die Kampagnenmissionen sind dabei sehr geskrpitet. Das mag den einen oder anderen Strategen stören. So wird man in der Kampagne des öfteren in den Heldenmodus gezwungen (im Heldenmodus schnetzelt man sich in der 3rd-Person-Sicht durch die Gegnerreihen, schießt mit dem Bogen Soldaten von Mauern oder gibt rudimentäre Befehle wie Folgen, Angreifen und Stellung halten. Zugleich kann man ab einem bestimmten Heldenlevel heldenabhängige Bonusmanöver ausführen wie Verbündete heilen, Gegner zum Überlaufen zwingen oder Katapultschläge anfordern. Die Schlachten sind dabei das atmosphärischste des Genres, denn Seite an Seite mit seinen Truppen Richtung Feind zu marschieren, begleitet vom tosenden Kampfgeschrei und tobenden Kriegselefanten erzeugt Gänsehautstimmung. Großartig. Dennoch gilt für den Kampagnenmodus von Rise & Fall: Die KI ist sehr passiv und hauptsächlich trigger- und scriptgesteurt. Es gibt Missionen (Arenakampf mit Alexander), wo es nur im Heldenmodus zugeht. Das mag für Strategiepuristen zu viel Action sein; wer aber Action- und Strategiespiele liebt findet hier eine gelungene Kombination aus beidem.



Hier einmal eine kategorische Übersicht der wichtigsten Eckdaten:



Grafik, Technik:

Die Grafikengine besitzt zwar keine HDR-Spielereien wie die AOE3-Engine, sieht aber dennoch in der höchsten Detailstufe recht ansehnlich aus. Vor allem die sich im Wind wiegende Vegetation und die grandios inszenierten Schiffskämpfe sehen sehr gut aus. Allerdings hat die Engine auch ihre Macken. Zeitweise bricht sich brutal ein und bei großen Einheitenmassen kann man froh sein, wenn man noch 15 Bilder pro Sekunde hat. Mein Rechner: Pentium IV, 3ghz, 1024 MB Ram, Geforce 6800 GT. Es gibt aber viele Grafikeinstellungen, an denen man herumschrauben kann. Dennoch wirkt die Technik noch nicht ganz ausgereift und auch die ersten Patches halfen hier nichts.



Sound:

DIe Soundkulisse ist meiner Meinung nach phantastisch. Schöne Soundeffekte, gute Sprachausgabe, grandiose Schlacht- und Kampfschreigeräusche erzeugen eine dichte Atmosphäre. Dazu ein schöner Soundtrack, der zwar aus nur wenigen Stücken besteht, dafür passt er sich der jeweiligen Spielsitation an und gewinnt an Rasanz und Dramatik, falls irgendetwas geschieht. Ein wirklich grandioser Musikeinsatz!



Bedienung:

RTS-typisch, ein manchmal leicht verzögertes Maushandling, aber ansonsten kommen Strategen und Actionspieler sofort zurecht. Im Heldenmodus bewegt man sich mit den WASD-Tasten und führt über bestimmte Tasten die Befehle und Spezialmanöver aus. Landungsoperationen mit den Schiffen können aber nervenaufreibend sein (siehe KI).



Umfang:

Zwei Kampagnen, zum einen die Alexander- und zum anderen die Kleopatra-Kampagne. Ich schätze mal zehn Stunden pro Kampagne, abhängig vom Schwierigkeitsgrad. Dann gibt es noch den Skirmish- und MP-Modus mit 24 MP-Karten, auf denen man mit allen vier Völkern antreten darf: Hier kommen dann auch alle Helden zum Zuge: Ramses, Alexander, Kleopatra, Sargon II., Nebukadnezer,, Julius Caesar, Germanicus Caesar und Achilles; jeder hat dabei individuelle Stärken und Schwächen. Auf der offiziellen Community-Seite zum Spiel raf.heavengames.com findet man viele weitere Karten.



KI:

Ach ja. Ein wenig das Problemkind von Rise & Fall. In den Kampagnen ist die KI sehr passiv. Das störte mich weiderrum recht wenig, weil man durch das gute Missionsdesign entschädigt wird. im Skirmish-Modus ist die KI je nach Karte mal richtig gut und manchmal etwas daneben. Auf Landkarten hat die KI durchaus großartige Momente; der Computer nimmt tatsächlich Außenposten ein, errichtet Festungsmauern und setzt seine Einheiten geschickt ein. Auch den Helden setzt die KI clever ein. Die KI ist dabei in 10 Schwierigkeitsstufen (im Skirmish) skalierbar; hier dürfte sich auch der Hardcore-Stratege wiederfinden. Ein 10er machte problemlos mich und einen Freund dem Erdboden gleich. Die KI baucht auch Häfen, wenn es die Karte erlaubt. Leider bildet sie auf Schiffen (mobile Kasernen) nur wenige Einheiten aus, so dass man die Schiffe leicht entern kann. Problematischer ist es hingegen auf Seekarten, auf denen die Eroberung weitere Inseln ankommt. Auf diesen Karten mauert sich die KI schlicht gnadenlos ein. Das macht die Eroberung bzw. Zerstörung des Gegners langatmig. Auch der letzte Patch konnte das nicht ändern. KI Probleme gibts nach wie vor, wenn auch die CPU in den Skirmishpartien auch ihre hellen Momente hat.Bzgl. KI sei noch auf die Schiffs-KI verwiesen. Diese kann einen in den Wahnsinn treiben. So verkeilen sich die Schiffe sehr gerne und landen nicht dort an, wo man es gern hätte. So muss man sich im Mikromanagement üben und selbst dann machen die Schiffe manchmal was sie wollen. Die Schiffs-KI ist wirklich der größte Problempunkt bei Rise & Fall. Dennoch verzeihe ich das dem Spiel, denn allein die Ideen des Ernterns und Schiffe-Rammens sind einfach grandios. Gibt man sich Mühe beim Ausrichten der Schiffe, dann klappen auch die Landungsoperationen meist. Dennoch könnte das für viele ein Grund sein, dem Spiel mindestens einen Punkt abzuziehen.



FAZIT:

Rise & Fall bringt neue Ideen ins RTS-Genre und ist für Spieler, die sowohl Action- als auch Strategiespiele mögen die beste Spielewiese derzeit. Für Strategiepuristen dürften die Kampagnen zu wenig Tiefgang bieten. Der Skirmish- und MP-Part spielt sich im Gegensatz dazu aber sehr wohl strategisch und Mehrfrontenkriege sind an der Tagesordnung. Der Held entpuppt sich dabei als Geheimwaffe, der Schlachten herumreißen kann; allein entscheiden kann er sie freilich nicht. Daher ist der Heldenmoduseinsatz im Skirmish wohl zu überlegen, da jede Aktion Ausdauer kostet. Ist der Ausdauerbalken leer, fliegt man wieder aus dem Heldenmodus heraus und muss warten, dass sich der Balken wieder langsam füllt. Diejenigen, die dem Spiel einige Unzulänglichkeiten wie die schwankende Performance oder die etwas mißratene Schiffs-KI nicht verzeihen können und wollen, dürfen einen Punkt abziehen. Spielenswert ist es dennoch. Für alle anderen gilt: Eine derart schöne Verknüpfung zwischen Action und Strategie gab es bisher nicht (Ausnahme: Battlezone, war aber anders). Wer die Augen offen hält, der bekommt das Spiel auch schon für 10 EUR. Und die sind die bombastischen Schlachten und spannenden Belagerungskämpfe allemal Wert. Also: KAUFEN, Schwert gezückt und die eigene Armee gegen die herantrabenden Kriegselefanten zum Sieg führen. Ein grandioses Erlebnis!


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(6)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.