Der Grundstein für eine großen Erfolg

Vor etwa 3 Jahren brachte Nadeo mit TrackMania Sunrise den Vorläufer für das ultraerfolgreiche TrackMania Nations und dem Vollpreis-Titel TrackMania United.Nach...

von Eldest am: 20.07.2008

Vor etwa 3 Jahren brachte Nadeo mit TrackMania Sunrise den Vorläufer für das ultraerfolgreiche TrackMania Nations und dem Vollpreis-Titel TrackMania United.
Nach dem ebenfalls guten Vorgänger bewegten sich die Entwickler von der puren Actionraserei weg zum grandios durchgeknallten Funracer.

Einfach aber genial

Das Spielprinzip von Trackmania ist schnell erklärt: Sie fahren auf aberwitzigen Strecken um die Bestzeit, ohne den Gegner zu berühren, durch diese fahren sie einfach durch. So einfach, so genial. Was sich damals nur erahnen ließ und mit United heute Realität ist, Trackmania offenbart sein ganzes Potenzial erst im Multiplayermodus.
Aber zurück zum Wesentlichen. Das Spiel umfasst drei Spielregionen mit einem jeweils passenden Auto. In der sonnigen Inselumgebung fahren Sie mit Sportwagen, welche Endgeschwindigkeiten von 1.000km/h erreichen und trotzdem immer extrem einfach zu beherrschen sind um die Wette. Sie merken schon, hier geht es nicht um große Zeitunterschiede, sondern um die Perfektionierung der eigenen Zeiten. Die Besonderheit dieser Rennklasse sind die riesigen Sprünge und Loopings.
Ganz anders präsentiert sich die Küste. Hier fahren Sie mit im Vergleich recht lahmen Sportwagen auf sehr engen und kurvigen Pisten um die Wette. Die Wagen lassen sich sehr schwergängig lenken. Man muss also gekonnt die Bremse einsetzen, anders als bei der Inselklasse, und sollte penibel darauf achten nicht an die Leitplanke zu geraten. Denn das kostet Geschwindigkeit. Dies ist die anspruchvollste Rennklasse.
Als Abschluss wären da noch die großen SUVs, welche Sie in der Buchtumgebung von A nach B bewegen. Die massigen Jeeps sind durchschnittlich schnell, aber steuern sich sehr schwammig. Eine Lenkbewegung bringt das ganze Auto ins Schwanken. Sie sind also relativ schwer zu beherrschen. Somit präsentieren sich die Strecken relativ kurvig, mit gewagten Sprungeinlagen.

Was man alleine machen kann

Im Singleplayermodus fahren Sie mehrere Meisterschaften ab. Dabei steigt stetig der Anspruch, Zeitlimits werden knapper und die drei Rennklassen wechseln sich von Meisterschaft zu Meisterschaft ab.
Sie fahren jedoch nicht nur einfache Rennen. Nein, zusätzlich gibt es noch zwei, bzw. drei andere Spielmodi.
Der Modus, der mir am meisten Spaß bereitet, ist der Plattformmodus. Hier geht es nicht um Zeiten, sondern darum möglichst wenige Rücksetzer zu benötigen. Im Laufe jeden Rennens gibt es nämlich Checkpoints zu denen Sie sich zurücksetzen lassen können.
Was der Name schon verrät ist auch Programm. Sie fahren bzw. springen von Plattform zu Plattform und das möglichst ohne dass sie hinunter fallen. Eine tolle Idee, vor allem da es erfrischend anders ist, als das Fahren unter Zeitdruck. Ideal zur Entspannung, außer man verzweifelt an einer Stelle und beißt in die Tastatur. Das liegt aber nicht daran dass die Rennen unfair seien, knifflig trifft es besser. Am Ende werden sich die Meisten denken: Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?
Neben dem Plattformmodus wäre da noch der Puzzlemodus. Hierbei wird sich des integrierten Level-Editors von Sunrise bedient. Sie haben nur eine bestimmte Anzahl von verschiedenen Bauteilen um die festgelegten Checkpoints zu verbinden und die Straße ins Ziel zu führen. Haben Sie das geschafft, müssen Sie noch eine gute Rundenzeit hinlegen. Dies ist besonders knifflig, da erst fahrerisches Geschick und bautechnische Durchsicht gemeinsam zur Goldmedaille führen.
Der dritte und letzte Modus ist der Stuntmodus, in dem Sie eine geradlinige Piste mit jeder Menge Schanzen entlang fahren und möglichst waghalsig und schnell ins Ziel kommen müssen. Ein netter Bonus, mehr nicht.

Die Editoren

TrackMania Sunrise liefert einen umfangreichen Streckeneditor mit, mit welchem Sie beinahe jede Streckenvorstellung auch bauen können. Es gibt sehr viele Teile, Möglichkeiten und sogar eine eingebaute Funktion für Kamerafahrten und Perspektivenwechsel.
Doch wo Licht ist auch Schatten. Der Editor ist sehr unkomfortabel zu bedienen. So ist es etwa ziemlich schwer bei einem Rundkurs den Anfang wieder zu erwischen. Oder man fängt zu weit an der Begrenzung an und kann nicht weiterbauen Dann heißt es nocheinmal von vorne anfangen, ärgerlich!
Außerdem sind die Menüs so verschachtelt dass man manche Teile kaum findet.
Die Funktion um Kamerafahrten und anderes zu Inszenieren erfordert beinahe schon einen Hochschulabschluss. Hier braucht man viel Einarbeitungszeit und Frustresistenz. Auch die sonst gute Anleitung hilft hier nicht besonders weiter. Eine Tutorial hätte hier Wunder wirken können.
Nichtsdestotrotz bietet der Editor, sofern man ihn beherrscht, einen nicht enden wollenden Nachschub an Strecken.
Wobei unbegrenzte Möglichkeiten haben Sie nicht. Jedes Bauteil kostet Credits und diese verdienen Sie in Rennen. Aber keine Angst, die Credits gehen nicht verloren, viel mehr ist es ein Baulimit welches erweiterbar ist. Ob einem das gefällt muss man selbst entscheiden. Wer von Anfang an drauf los bauen möchte, guckt in die Röhre.
Als allerletztes haben Sie auch noch einen Editor um Ihr Auto zu bemalen. Dieser ist jedoch auch umständlich zu bedienen. Vor allem fehlt eine Funktion um Sticker zu drehen. Hierbei muss man einen Trick anwenden: Den Sticker solange über das Auto ziehen bis er in der gewünschten Position ist.

Der Multiplayermodus

Anfangs habe ich ja bereits erwähnt, dass Trackmania seine Stärken erst im Multiplayer richtig offenbart. Das ist so, da die Zeitenperfektionierung mit menschlichen Gegenspielern einfach viel mehr Laune bringt. Sie können entweder an einem PC mit Freunden, oder im Internet mit Anderen Spielen. Allerdings sind nur Rennmodi möglich. Diese untergliedern sich in Zeitfahren (wer fährt die schnellste Runde?) und Rennen (wer kommt als erstes ins Ziel?).
Was aber erwähnt werden muss: Im Internet werden Sie kaum spielen können. Die Server laufen zwar noch, allerdings gibt es keine Mitfahrer mehr. Diese sind mittlerweile alle auf United oder Nations umgestiegen.

Umfang

Der Umfang ist für ein Rennspiel riesig. Sehr viele Herausforderungen warten auf Sie. Ein sehr guter Multiplayermodus (vor allem mit Freunden) und der Editor garantieren langen Spielspaß.
Schade ist, dass es nur drei verschiedene Rennklassen mit jeweils einem Auto gibt. Dies muss nicht stören, allerdings hätten die Entwickler durchaus mehr bieten können.

Fahrverhalten und Balance

Chancengleichheit wird in dem Spiel groß geschrieben. Sie und ihre Gegner fahren exakt identische Autos.
Die drei Wagen fahren sich erfreulich anders und bieten jeweils ein völlig unterschiedliches Fahrerlebnis. Die Inselumgebung mit ihrem eingängigen Fahrverhalten bietet, meiner Meinung nach, noch besseren unkomplizierten Spielspaß als die bekannte Stadionumgebung aus Trackmania Nations und United.
Bei allen gilt aber das Gleiche: Leicht zu erlernen, schwer zu meistern.
Es bleibt immer Platz für Verbesserungen, Profis werden ihren Spaß dran haben und trotzdem können Einsteiger von Anfang an losdüsen.

Präsentation

Nach mittlerweile 3 Jahren dürfte jedem klar sein, dass die Grafik nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Baukastencharme, unscharfe Texturen, keine Effekte, heute ist man mehr gewohnt.
Trotzdem kann man es sich anschauen und alles passt zusammen. Es ist auf keinen Fall hässlich.
Der Sound präsentiert sich recht gut. Ein guter Soundtrack ist mit an Bord, nur richtige Motorenklänge und Aufprallgeräusche werden Sie vermissen.
Die Welt ist außerdem völlig leblos. Kein Blatt an einem Baum bewegt sich, das ist der Preis den der Editor mit sich bringt.

Fazit

Trackmania Sunrise ist der Grundstein für das erfolgreiche Nations, sowie United. Die wahnwitzigen Strecken sind heute noch ein Renner und die Inselumgebung bietet mehr Spaß als die von Nations, nach meiner subjektiven Einschätzung.
Schade ist jedoch, das niemand mehr im Internet spielt. Wer also kein Trackmania besitzt greift lieber zu United. Wer jedoch nur 10€ übrig hat und nicht von den fehlenden Onlinemöglichkeiten gestört wird, kann zugreifen. Wer gar kein Geld ausgeben möchte, greift zu Nations.
Wem ich jedoch vom Spiel abraten kann, sind (natürlich) Leute die nur realistische Rennen mögen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Details, nett anzuschauen
  • Sound: Guter Soundtrack
  • Balance: perfekte Lernkurve, Schwierigkeitsgrade
  • Atmosphäre: Tageszeitenwechsel
  • Bedienung: perfekte, eingängige und direkte Rennsteuerung
  • Umfang: sehr viele Aufgaben, Editoren, Multiplayer
  • Fahrverhalten: leicht zu erlernen schwer zu meistern
  • KI: die Gegnerzeiten sind fair
  • Tuning: Editor sehr umfangreich, (Tuning überflüssig)
  • Streckendesign: aberwitzige Strecken, abwechslungsreich, grandios
  • Grafik: unzeitgemäß, keine Effekte
  • Sound: keine Soundeffekte
  • Balance: -
  • Atmosphäre: steril, leblos, Baukastencharme
  • Bedienung: nervige Editoren
  • Umfang: -
  • Fahrverhalten: -
  • KI: fahren immer gleiche vorgegebene Routen
  • Tuning: -
  • Streckendesign: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.