Die 80er leben

EinleitungLang ist es her, seit ich meinen letzten Lesertest geschrieben habe. Das lag unter anderem daran, dass ich auch wenig Spiele gespielt hatte, die in...

von - Gast - am: 06.06.2009

Einleitung

Lang ist es her, seit ich meinen letzten Lesertest geschrieben habe. Das lag unter anderem daran, dass ich auch wenig Spiele gespielt hatte, die in meinen Augen einen Test benötigt hätten. Durch Zufall bin ich letztens bei Amazon allerdings auf GTA Vice City gestoßen. Ein Spiel, an dem viele Erinnerungen hängen, da ich mit diesem Vertreter der GTA-Reihe wahrscheinlich die meiste Zeit verbracht habe.

Abgesehen von dem Üblichen Dingen wie Grafik und dergleichen werde ich mir auch mal anschauen, wie das Spiel gealtert ist, denn es ist ja jetzt schon eine ganze Weile her, seit GTA Vice City veröffentlicht wurde.

Die Story

Man spielt Tommy Vercetti, welcher nach einigen Jahren Gefängnis wieder einen Auftrag für seinen Boss Sonny übernimmt. Tommy fliegt nach Vice City, der Ort, an dem das Spiel stattfindet. Allerdings geht etwas schief und Tommy ist nach dem vermasseltem Auftrag in der Stadt auf sich gestellt.

Das Ziel ist es zuerst raus zu finden, wer den Coup vermasselt hat und mit dem Geld und den Drogen abgehauen ist. Tommy lernt schnell die Unterwelt von Vice City kennen und schlägt sich am Anfang durch kleinere Aufträge, welche sich aber im Laufe der Handlung immer weiter zuspitzen. Denn schnell stellt sich heraus, dass Tommy ganz andere Dinge im Kopf hat: Er will die Stadt übernehmen!

Die Story von GTA Vice City lebt, ebenso wie die Storys der anderen GTA-Teile, von den Charakteren, welche überzeichnet und ironisch sind, welche schreien und weinen und welche Freund und Feind werden. Die Zwischensequenzen, welche die Story erzählen, sind unterhaltsam und gut in Szene gesetzt. Es macht Spaß sich anzusehen, wie Tommy Vercetti mit den anderen Charakteren des Spiels umgeht, nicht zuletzt dank der guten Stimmen, welche im Original geblieben sind. Es gibt nur deutsche Untertitel.

Die Grafik

Die Comicgrafik von GTA Vice City spiegelt den Charakter des Spiels wieder. Sie ist bunt, grell, übertrieben und rosa und passt damit perfekt zum Setting. Natürlich sind sowohl die Effekte wie auch alles andere des Spiels veraltet, in meinen Augen ist es aber noch verschmerzbar. Weniger gut sind allerdings die Animationen, welche teilweise unnatürlich aussehen oder aber vollkommen fehlen. So gibt es zum Beispiel kein richtiges Einsteigen in ein Boot oder in das Wasserflugzeug, die Spielfigur wird einfach direkt in den Sitz geportet. Dass ist leider schädlich für die Atmosphäre.

Auch die spät auftauchenden Gebäude, Menschen und Autos sind ärgerlich, da diese nicht nur das Spielgefühl beeinflussen sondern auch noch tödlich sein können. So ist es mir nicht nur einmal passiert, dass ich ein plötzlich vor mir auftauchendes Hindernis zu spät bemerkt habe und dadurch einen feucht-fröhlichen Tod fand.

Der Sound

Das Glanzstück eines jeden GTA-Titels ist wohl der Soundtrack. Beinahe jedes Fahrzeug hat ein Radio, welches einen die Möglichkeit gibt, dutzende Original-Lieder aus den 80ern zu hören. Das ist einfach nur Klasse. Wer wollte nicht schon einmal zu Nenas „99 Luftballons“ mit einem Cabrio am Strand entlang fahren?

Die Stimmen der Charaktere wie auch der Radiomoderatoren sind Klasse. Da gibt es eigentlich nichts zu bemängeln.

Weniger gut sind allerdings die Waffensounds. Diese klingen schwach und irgendwie alles andere als echt. Hier wurde in meinen Augen schlecht gearbeitet, Explosionen hören sich zwar ganz gut an, aber ein Maschinengewehr klingt in etwa so bedrohlich wie eine umher schwirrende Fliege.

Die Steuerung

Das größte Problem von GTA Vice City liegt in der Steuerung. Das Zielen fällt alles andere als leicht, die Fahrzeugsteuerung ist dank fester Kamera stellenweise problematisch, da der Überblick fehlt. Auch die Funktionen der Tasten sind in meinen Augen komisch belegt. Hier sollte man am Anfang des Spielens auf jedenfall selber Hand an legen und die Tastenbelegung ändern.

Das Fahren fällt einem ziemlich leicht. Zumindest, solange man an Land bleibt. Das Fahren der Boote ist komisch und verlangt ein wenig Übung. Das ist allerdings noch kein Problem im Vergleich zum Fliegen. Die Helikoptersteuerung ist ziemlich verkorkst. Auch erfahrene Spieler werden hier ihre Probleme haben.

Der Vergleich

Ich vergleiche das Spiel mit GTA San Andres, dem Nachfolger. Auffallend ist natürlich sofort die Spielwelt, SA spielt in einer riesen Umgebung, welche 3 Städte und Umland enthält. VC hat da im Vergleich weniger zu bieten, hier ist es nur eine Stadt. Allein von den Daten her ist man verleitet zu sagen, dass SA hier besser ist, in meinen Augen ist allerdings Vice City dermaßen detailreich und schön gestaltet, dass die Städte aus SA, Los Santos, San Fierro und Las Venturas, dagegen Chancenlos sind. Klares Qualität vor Quantität.

Die Steuerung ist in SA sehr viel besser gelöst. Sowohl das Zielen wie auch viele Kleinigkeiten, wie die Kamera beim Autofahren, sind hier VC überlegen. Auch die Tatsache, dass die Spielfigur klettern und schwimmen kann sorgt dafür, dass SA hier die Nase vorn hat.

Die Grafik hat sich kaum geändert, man hat nur an ein paar Effekten gearbeitet.

Der Sound der Waffen ist in beiden Spielen schlecht, aber die Musik ist dafür wiederum Klasse.

Das Fazit

GTA Vice City ist ein erstklassiges Spiel gewesen. Das Spielprinzip der offenen Welt ist Klasse. Die Atmosphäre des Spiels ist in meinen Augen ungeschlagen, die 80er sind lebendig geworden, sogar für eine Generation der Spieler, die diese Zeit niemals selbst erlebt hat.

Ich selber habe lange, lange Zeit mit diesem Spiel verbracht, so in Bann gezogen hat es mich. Ich kann es so ziemlich jedem empfehlen, der sich für die GTA-Reihe interessiert und auch für solche, die es nicht tun. Allerdings sollte man ein wenig Gefühl für Ironie und Sarkasmus haben, um dieses Spiel voll auszukosten.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(3)
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