Doppelt hält besser? Nun ja...

2009 erschuf Aspyr mit Star Wars: The Force Unleashed ein wunderbares Spiel mit fantastischer Grafik und einer tollen Story. Fans aus aller Welt fieberten an...

von Grizzyplayer am: 09.12.2012

2009 erschuf Aspyr mit Star Wars: The Force Unleashed ein wunderbares Spiel mit fantastischer Grafik und einer tollen Story. Fans aus aller Welt fieberten an ihren Rechnern mit dem neuen Held mit und genossen Star Wars-Unterhaltung, die fast an die Filme heranreichte. Entsprechend groß war die Vorfreude, als Lucas Arts den zweiten Teil des Spiels ankündigte. 

Doch leider blieb Star Wars: The Force Unleashed II hinter seinen Erwartungen zurück. Nicht zuletzt wegen der gerade mal 6 Stunden kurzen Kampagne. 

Noch mehr Lügen

Eine Weile nach den Geschehnissen auf dem Todesstern, hat Darth Vader einen neuen Plan verfasst. Da es immer noch Jedi in der Galaxie gibt und Vaders Schüler Starkiller im Kampf gegen den Imperator starb, fasst der Bösewicht einen Entschluss: Er muss seinen ehemaligen Lehrling klonen. 

Gesagt, getan. Auf Kamino, dem "Klonplaneten" aus Episode II, tritt ein neuer Starkiller ins Licht. Man absolviert die Anfangsprüfung und merkt schnell, dass der Klon des alten Helden noch emotionale Beziehungen zu seinem Vorgänger hat. Vader sieht das als Gefährdung und will den neuen Klon sofort exekutieren.

Starkiller allerdings kann noch rechtzeitig entkommen und stürzt sich mutig in die Tiefe. Nach den anschließenden Kämpfen mit Klonkriegern, die vergebens versuchen den mächtigen Jedi-Klon aufzuhalten, flieht Starkiller mit dem TIE-Fighter von Vader nach Cato Neimodia, um seinen alten Mentor Rahm Kota zu finden.

Klingt alles nach einer bombastischen Story, aber während des Spielens wird klar, dass Lucas Arts massig Potenzial verschenkt hat: Starkiller versucht nicht seine Identität zu finden oder seine Vergangenheit aufzuklären bzw. besucht in Rückblenden verschiedene Orten seiner Vergangenheit.

Lucas Arts gibt der Kampagne zwar einen frischen Start, vermasselt es aber, die Geschichte auf dem Niveau zu halten. Zumal schon nach 6(!) Stunden der Abspann über den Bildschirm flimmert. 

Grafik

Was die Kampagne falsch gemacht hat, kann die Grafik ausbügeln. Wie der erste Teil, ist auch der zweite Part in einen atemberaubenden Grafikmantel gehüllt. Es ist einfach fantastisch, zu sehen, wie fein Lucas Arts die Umgebungen und Figuren verarbeitet hat. Unschärfe-, Explosions- und Lichteffekte sehen grandios aus. In Cato Neimodia bin ich sogar stehen geblieben, um den wundervollen Sonnenuntergang zu bewundern. An der Optik, in den Missionen, gibt es fast gar nichts auszusetzen. Nur in manchen Levelabschnitten trifft man auf grausam matschige Texturen oder Clipping-Fehler. 

Die cineastischen Zwischensequenzen aber, sind die Krönung des Ganzen. Die Optik dieser Minifilmchen ist atemberaubend und die Charaktere sind unglaublich gut animiert. Dabei können die Cutscenes sogar noch, die des ersten Teils übertreffen. Das trägt ungemein zur, ohnehin schon guten, Star Wars-Atmosphäre bei.

Sound

Vom tollen Soundtrack, des letzten Teils, bis zum Main Theme der Filme sind alle Stücke von George Lucas' Epos enthalten. Die Musikuntermalung trägt viel zur Atmosphäre bei. Besonders als man ein, von imperialischen Saboteuren eingenommenes, Rebellenschiff säubern soll. Dort kommt, besonders in den engen Passagen, viel Spannung auf.

Ansonsten gehen die restlichen Soundeffekte in Ordnung. Lichtschwerttreffer werden mit einem befriedigenden Sirren bestätigt und Explosionen erklingen realistisch. Die Soldaten rufen sich gegenseitig Befehle zu, was die Spielwelt lebendig erscheinen lässt.

Die Sprecher sind, wie auch im ersten Teil, sehr gut. Selbst die deutsche Version hat sehr gute Synchrone erhalten. Auch Darth Vader klingt jetzt authentisch und kann in seiner Rolle als Bösewicht überzeugen. Allgemein gibt es nur sehr wenig Unterschiede zwischen der deutschen und englischen Sprachfassung. So kann man getrost bei der deutschen Spracheinstellung bleiben. Gelegentlich kommt es allerdings vor, dass die Tonspuren leicht verschoben sind.

Steuerung

Ein Problem, das schon beim ersten Teil bestand, ist die, leider etwas umständlich geratene, Steuerung, beim Ausführen von Kombos. Da das Arsenal an Angriffen enorm zugenommen hat, gilt es noch mehr auswendig zu lernen und im richtigen Moment zu drücken. Da ist Frust vorprogrammiert, auch wenn die Kombos schlussendlich toll anzusehen sind.

Ansonsten ist die Maus-Tastatur-Steuerung standardmäßig gut umgesetzt. Wem das trotzdem ungemütlich erscheint, der kann sie im Menü entsprechend anpassen.

Auch die Steuerung in den Menüs ist nun nicht mehr so konsolig, sondern lässt sich nun auch bequem mit der Maus betätigen. So stellt man sich das vor!

Gameplay

Die wahrscheinlich auffälligste Neuerung ist, dass Starkiller sich jetzt mit zwei Lichtschwertern durch die Levels metzelt. Diese sind, wie im ersten Teil, durch Lichtschwertkristalle modifizierbar. Das zweite Lichtschwert war keine schlechte Idee, sieht es doch noch viel cooler aus, wenn man mit zwei Lichtschwertern gegen Unmengen von Feinden kämpft. Übrigens kann man den Soldaten mit den beiden Laserwaffen nun auch Arme und Kopf abtrennen. Recht geschmacklos, wenn man mich fragt, zumal das ein Grund war warum das Spiel als USK: 16 eingestuft wurde.

Trotzdem hat TFU 2 erfrischend viele und neue Gegnertypen. Es gibt Spinnen, Wachen und Attentäter, um nur eine Auswahl davon zu nennen. Zwar unterscheiden sich manche nur minimal voneinander, dennoch ist immer eine andere Taktik nötig, um die Widersacher in die Knie zu zwingen. Das macht Spaß und ist abwechslungsreich, leider eine Seltenheit im Spiel.

Gab es im Vorgänger noch einen aktiven Entscheidungsmoment, ist es nun nur noch einen Tastendruck entfernt, um zu entscheiden welche Endsequenz man sehen will. Es gibt zwei davon. Die eine typisch, wie in den meisten Spielen, die andere hingegen, hart und emotional.

Nach dem Spiel hat man die Möglichkeit, die Story erneut zu spielen, mit allen freigeschalteten Extras und Kombos. Außerdem gibt es noch verschiedene Herausforderungen, denen ich mich aber nicht lange zuwandte, da sie teilweise wirklich schwierig waren. Nur was für frustresistente Spieler.

Fazit

Star Wars: The Force Unleashed 2 hat eine wunderbare Grafik, die mit malerischen Effekten begeistert. Die Zwischensequenzen sind himmlisch animiert. Auch am Sound ist wenig auszusetzen: Die Musik ist toll, die Soundeffekte sind ordentlich und die Sprecher besser als beim Vorgänger. Die Steuerung in den Menüs fällt, im Gegensatz zum Vorgänger, weniger konsolig aus. Weiterhin bieten ein New-Game-Plus-Modus und verschiedene Herausforderungen mehr Spielzeit.

Was im ersten Teil eine Stärke war, ist in TFU 2 die größte Schwäche des Spiels: Die Story bietet zwar massig gute Ansätze, aber die schlussendliche Umsetzung ist mehr als schlecht. Außerdem enttäuscht der magere Umfang der Kampagne. Gerade mal 6 Stunden dauert die Geschichte rund um die angebliche "Suche nach der wahren Identität".Gelegentlicher Texturenmatsch und wenige Clipping-Fehler trüben das sonst gute Gesamtbild ein wenig. Am Sound ist wenig auszusetzen, bis auf die selten verschobenen Tonspuren. Die Steuerung für Kombos ist sehr kompliziert, da hat sich leider auch nichts im zweiten Teil geändert. Die Herausforderungen sind zwar ein guter Beitrag, um die Spielstunden ein wenig anzukurbeln, allerdings sind diese teilweise so schwer, dass einem nach mindestens einer Stunde langweilig wird.

Star Wars: The Force Unleashed II hätte ein gutes Spiel werden können, nur leider bleiben die Story und der Umfang hinter den Erwartungen zurück, selbst wenn die Grafik und der Sound gewohnt gut ausfallen.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • atemberaubende Grafik
  • schöne Musikstücke und realistische Soundeffekte
  • gute deutsche Sprecher
  • ordentliche Maus-Tastatur-Steuerung(auch in den Menüs)
  • viele neue, coole Kombos
  • tolle Atmosphäre
  • unterschiedliche Gegnertypen
  • cineastische Zwischensequenzen
  • prinzipiell guter Story-Ansatz...
  • ...der aber schnell in eine langweilige Geschichte ausartet
  • nur 6 Stunden lange Kampagne
  • teilweise matschige Texturen und Clipping-Fehler
  • komplizierte Kombo-Steuerung
  • frustierende Herausforderungen
  • gelegentlich verschobene Tonspuren
  • unnötige Gewaltszenen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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