Ein Klassiker der Spielgeschichte

  Kritische Erwarungshaltung:   Im November 2009 erschien das lang erwartete DRAGON AGE: ORIGINS. Das Studio Edmonton in Kanada und gleichzeitig...

von - Gast - am: 30.08.2015

 

Kritische Erwarungshaltung:

 

Im November 2009 erschien das lang erwartete DRAGON AGE: ORIGINS. Das Studio Edmonton in Kanada und gleichzeitig Hauptbasis von
BIOWARE, entwickelte für ELECTRONIC ARTS. Zum damaligen Zeitpunkt war man als Fan von Meisterwerken wie BALDURS GATE 2 oder
KNIGHTS OF THE OLD REPUBLIC in leicht kritischer Erwartungshaltung, da ELECTRONIC ARTS einen nicht gerade guten Ruf intus hatte.
Quelle dieser Begründung war, das man BIOWARE "schluckte" und die Befürchtung bestand dass das kanadische Enwicklerstudio nicht mehr ohne Beeinflussung
von EA entwickeln könnte und kein sehr tiefes Spiel-Erlebniss erhalten würde.

Die Veröffentlichung war kein Reinfall, das Spiel selbst bekam durchweg sehr gute Kritiken und verkaufte sich auch gut. Auch die Bioware Fangemeinde
war zum größten Teil mit Dragon Age: Orgins zufrieden gestellt.

 

Keine offene Welt aber dennoch ausreichende Atmosphäre:


DA benutze die von Bioware bereit gestellte Eclipse Engine die man mit dem voraus veröffentlichten Charakter-Editor schon antesten konnte. Aus heutiger
Sicht ist die Engine veraltet und nicht sehr detailgetreu. Es gab keine Offene Welt im Hauptspiel, sondern begrenzte Level die schlauchartig verliefen,
der Atmosphäre und dem Gesamtspielerlebnis war dies aber nicht abträglich.

Da BIOWARE zum damaligen Zeitpunkt noch aus den Mit-Gründern Greg Zeschuk und Ray Muzyka bestand, war die kollektive Erwartungshaltung nicht sehr niedrig.
Dass das Spiel ein großer Erfolg wurde lag auch an der guten, dichten Story die von David Gaider erschaffen wurde. Gaider hat dieses Jahr im März die
Dragon Age-Franchise verlassen. Man wird sehen was das für Auswirkungen auf etwaige Nachfolger hat.

Gute Mod-Anbindung und Lauffähigkeit:


Von den Systemanforderung ist Dragon Age: Origins heute ein Leichtgewicht und es war damals schon kein Highend-Spiel. Wer sich also DAO heute zum ersten Mal
zulegen möchte wird mit der Lauffähigkeit so gut wie keine Probleme bekommen. Es gibt mittlerweile eine Ultimate Edition die alle DLC und die sehr gute Erweiterung
The Awakening enthält. The Awakening knüpft, an der Story von Origins, an. Weiterhin gibt es eine Mod-Anbindung für Origins und so mancher kleiner Storymod
lohnt sich auszutesten. Mods für Dragon Age: Origins erhält man u.A. auf Nexus einer großen Modplattform. Dort kann man sich auch den Nexus Editor kostenlos
runterladen und damit die jeweiligen Mods zugänglicher ins Hauptspiel implementieren. Zu bekommen ist Dragon Age Origins für kleines Geld und ich empfehle die Ultimate
Edition die auch wenig kostet. Zur Aktivierung ist ein Bioware Konto erforderlich. Man erhält Dragon Age Origins nicht nur über die Electronic Arts Kopierschutz-Plattform
ORIGIN sondern auch auf STEAM und bei anderen Händlern.


Die Herkunft war der Renner


Der größte Reiz von DAO war neben der ähnlichen Spielmechanik z.B. zu BALDURS GATE, die ORIGINS, also die Prolog-Herkunft-Storys. Man sucht sich aus einer Rasse und Klasse
einen Charakter aus der dann jeweils ein anderen Anfang spielt, der bis zu 5-6 Stunden dauern kann. Die ORIGINS sind liebevoll gemacht und die Bindung an den eigenen
Charakter verfestigt sich hier in sehr schöner Weise. Es gibt sechs unterschiedliche ORIGINS und es lohnt sich diese auch einfach so mit anderen Charakteren durch zu spielen.
Im weiteren Spielverlauf hat die Herkunft aber keinen sehr großen Einfluss mehr.

DAO lebt von seinen gut geschriebenen Party-Migliedern wie die Hexe Morrigan die sehr kühl und distanziert wirkt aber mit entsprechende guter Behandlung nach und nach auftaut.
Aber nicht mur Morrigan ist ein gut ausgearbeitetes Party-Miglied. Auch z.B. Leilanna die sich als Dienerin Andrastes bezeichnet und einen Romantik-Tick hat oder der verurteilte
Qunari Mörder Sten, der zögernde und zaudernde Templar Allistar und, und, und...

Mit einigen kann man Romanzen eingehen und sollte es auch, was den Spielspaß und die Immersion noch weiterhin fördert. Es gibt auch gleichgeschlechtliche Romanzen was bei einigen
mehr oder weniger gut ankam, aber eigentlich keiner Erwähnung nötig war, da wir in der Neuzeit schon lange angekommen sind. Die Sex-Szenen
waren eher dürftig und überflüssig inzeniert.

 

Überzogene Gewalt als Stilmittel


Das Kampf-System ist eine der größten Stärken da hier isometrisch oder auch in Nahansicht, in taktisch anspruchsvollen Schlachten auf hohen Schwierigkeitsgrad,
jederzeit pausiert werden kann, wie zum Beispiel in BALDURS GATE. Die Effekte sind gut in Szene gesetzt und es gibt auch viel Blut und Gewalt und Finisher. Dies wurde damals von der USK
akzeptiert da Blut in dem Spiel literweise vorhanden ist und auch auf den Charakteren, nach Kämpfen zu sehen ist. Diese "Überzogenheit" der Gewalt machte das Spiel zu einen
augenzwinkernden Bestandteil.

Nur die Tiefen Wege sind ein kleiner Graus

Die Hauptstory von Dragon Age ist episch inzeniert und ich möchte hier auch nicht viel verraten. Wer epische Zuspitzungen mag wird auf seine/ihre Kosten kommen. Die Geschichte enthält
einige Facetten und Aha-Momente. Leider sind manche Phasen im Spielverlauf etwas lang gehalten wie der Abschnitt in den Tiefen Wegen, der auch gerne halb solange gehen könnte. Dafür
entschädigen die fordernenden Kämpfe hier. Weitere langatmige Momente erlebt man nicht und es gibt Menschen die gerne mal über 100 Stunden in so einen Epos versinken. Im Art-Design hat
man sich an ältere Kulturen wie z.B. der Mayas aus Südamerika (Zwerge) bedient. Das Gesamt-Design ist durchgehend geschmackvoll und dezent eingebaut. Auch wenn manches nach Tolkien High Fantasy wirkt
und nicht nach einem schmutzigen Dark Fantasy Spiel.

Fazit:

Dragon Age Origins ist bei mir sehr gut gealtert und ein potentieller Kandidat für das einmal durch zocken pro Jahr. Was ich nicht von vielen Spielen behaupten kann. Die Möglichkeit von
tiefen Gesprächen die auch gerne mal 10 Minuten oder länger dauern können habe ich bis dato in der Form nicht erlebt. Und es gibt immer noch Nuancen die man in einen späteren Durchlauf
bemerkt. Der Star ist hier die dichte Atmosphäre, die lebhaften Party-Miglieder, die sehr gute Charakter-Erschaffung und die durchweg Laune machenden Kämpfe.
Dragon Age: Origins steht anderen Bioware Klassikern nicht im geringsten Nach und ist auch eindeutig der beste Teil der Dragon Age Franchise. Wer das Spiel noch nicht kennen sollte, sollte
es für kleinen Geld erwerben und sich daran erfreuen!




Wertung
Pro und Kontra
  • Grandiose epische Story von David Gaider
  • Sehr gutes taktisches, bei Bedarf zu pausierendes Kampfsystem
  • Lebhafte Gefährten mit eigenen Storys
  • Sehr dichte Atmosphäre
  • Tolle Charakter-Erschaffung
  • Herkunfts Geschichten als Prolog
  • Schöne Effekte in den Kämpfen
  • Auf hohen Schwierigkeitsgrad fordernde Bosse
  • Die tiefen Wege

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(1)
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