Ein Klassiker des 3D-Shooters

Kennt Ihr das? Ihr spielt ein Spiel, das Euch durchaus gefällt. Ihr spielt es mit Freuden durch, der Abspann flimmert über den Bildschirm und Ihr...

von marioworld2013 am: 15.09.2014

Kennt Ihr das? Ihr spielt ein Spiel, das Euch durchaus gefällt. Ihr spielt es mit Freuden durch, der Abspann flimmert über den Bildschirm und Ihr deinstalliert es - für immer.

Solche Spiele gibt es viele. Aber es gibt auch ein paar wenige, die man immer wieder mal auspackt, die man beim  Wühlen in den Regalen oder gar im Keller entdeckt und die man einfach mal wieder installiert und ehe man sich versieht, hat es einen wieder reingezogen. Man ist erstaunt, dass man auch nach mehreren Jahren Pause noch weiß, wo einzelne Secrets versteckt waren oder wo einzelne Gegner positioniert wurden.

Eins dieser Spiele ist für mich Far Cry. Ich habe das damals 2004 bei Erscheinen gespielt und war hin und weg: Was für eine gigantische Grafik (selbst, wenn ich sie auf meinem Rechner nur mit niedrigen Einstellungen bewundern konnte), was für riesengroße, weitläufige Levels und diese Gegner erst, die mich immer wieder einkreisen und umgehen... und das alles aus der Feder eines unbekannten deutschen Entwicklerteams namens Crytek.
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr habe ich das Spiel erneut gespielt, insgesamt wohl so etwa zum 5. oder 6. Mal.

In diesem Shooter spielen wir Jack Carver. Dieser smarte Typ im Hawaiihemd erlebt eine eher vernachlässigbare hanebüchene Geschichte, die bestenfalls einem C-Movie zur Ehre reichen würde. Verraten will ich darüber nicht zu viel.

Viel interessanter ist die Location: Palmen, Strände, das Meer. Papageien fliegen durch die Luft und ich würde am liebsten meinen Liegestuhl zurecht rücken, einen Cocktail trinken und die Seele baumeln lassen. Stattdessen bekomme ich es mit jeder Menge Söldner und Mutanten zu tun, die mir ans Leder wollen und die ich mt einem stattlichen klassischen Waffenarsenal (Machete, Pistole, Schrotflinte, Maschinengewehre (teils mit Granatwerfer), Sniper-Rifle, Raketenwerfer) in Schach halte. Gleichzeitig kann man immer nur 4 Waffen tragen, man sollte also überlegen, in welcher Situation man welche Waffen mitnimmt und welche man besser liegen lässt.

War man in Shootern bis dato zumeist doomartige enge Gänge (die es zuweilen auch im späteren Spielverlauf in Far Cry gibt) und spawnende Gegner gewohnt, wartete hier in den meisten Levels eine große Spielwelt, die man auf verschiedenste Weise angehen konnte. Schleichen wir uns zu Fuß durchs Unterholz? Oder tauchen wir zum nächsten Wegpunkt? Kapern wir ein Boot mit Bordgeschütz? Fliegen wir über die Feinde mit einem Drachenflieger hinweg? Oder klauen wir ein Auto? Erklimmen wir einen Berg, markieren von oben die Gegner mittels eines Fernglases und schalten sie nach und nach mit unserem Scharfschützengewehr aus? Oder schnappen wir unser Maschinengewehr und "gehen mit der Brechstange rein"? Es bleibt uns überlassen.

Aber Vorsicht: Dieser Shooter ist teilweise sauschwer. Es gab damals sogar Spieler (wie man heute noch in Hilfeforen nachlesen kann), die glaubten, man könne die eine oder andere Stelle nur mit Cheats lösen. Dabei sind Medipacks und Rüstungen meist selten und auch Speicherpunkte (nichts da von wegen Quicksave) zwar meistens, aber nicht immer fair verteilt. Da steigt das Adrenalin, wenn man seit gut einer Viertelstunde durchs Level schleicht, die Lebensenergie nur noch marginal vorhanden ist und jeden Moment ein fieser Scharfschütze für unser Ende sorgen kann. Nicht selten bricht geradezu Jubel aus, wenn es mal wieder heißt "Yeah, er hat gespeichert!!"

Wie oft ich auch diesmal wieder allein im letzten Level das Zeitliche gesegnet habe - unfassbar. Umso größer ist das Glücksgefühl, wenn man die schweren Stellen dann dorch noch gemeistert hat.

Aber wie soll man nun ein zehn Jahre altes Spiel bewerten, das man respektvoll mit einem "für das Alter sieht es immer noch gut aus" loben möchte, von dem man aber sagen möchte "Wahnsinn, was die vor zehn Jahren geleistet haben"? Ich machs ein Stück weit subjektiv: Auch nach all den Jahren macht mir das Spiel immer noch einen Risenspaß und ich weiß genau, dass ich es in vermutlich ein bis zwei Jahren einfach mal wieder installieren werde. Es ist einfach eins dieser speziellen Spiele...

Für mich ein Klassiker, den jeder mal gespielt haben sollte. Erhältlich zum Beispiel bei Steam oder GOG. Mit etwas Glück zahlt man nicht mal 3 Euro dafür. Wer es bisher verpasst hat und klassische Shooter mag: Wissenslücke unbedingt schließen! Und der eine oder andere, der es schon kennt, packt es ja jetzt vielleicht auch einfach mal wieder aus.


Wertung
Pro und Kontra
  • Weitläufige Levels
  • Verschiedene Herangehensweisen
  • Gegner-KI
  • Waffen-Feeling
  • Die ungewöhnliche Umgebung
  • Zum Teil fast schon zu hoher Schwierigkeitsgrad
  • Mutantengegner "nerven" teilweise
  • Innenlevels nicht so aufregend wie Außenlevels

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.