Ein neuer Anfang

Im Jahr 2500 steht die Menschheit kurz vor dem Aussterben. Schuld daran ist der Klimawandel, der im Laufe der Zeit die Erde zu einem unwirtlichen und...

von Geron1985 am: 04.09.2013

Im Jahr 2500 steht die Menschheit kurz vor dem Aussterben. Schuld daran ist der Klimawandel, der im Laufe der Zeit die Erde zu einem unwirtlichen und lebensfeindlichen Planeten gemacht hat. Um die Menschheit zu retten fasst ein kleines Team aus Spezialisten einen riskanten Plan: Sie wollen in der Zeit zurück reisen und den Klimawandel rückgängig machen.

So beginnt das dritte Adventure von Daedalic Entertainment. Mit »A New Beginning« hat das ambitionierte deutsche Entwicklerteam erstmals einen waschechten Thriller auf den Adventuremarkt gebracht. Wie es sich dabei geschlagen hat versuche ich mit diesem kleinen Test darzulegen.

 

 

Rätsel

 

Die Rätsel, das Herzstück eines jeden Adventures, sind Daedalic-typisch recht fordernd, aber auch immer fair und logisch nachvollziehbar. Sie fügen sich zudem sehr gut in die Handlung ein und wirken somit zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder unpassend. Es handelt sich um klassische Kombinationsrätsel, die sich zumeist aber nur über ein paar wenige Screens erstrecken.

Die wenigen, nervigen Minispiele lassen sich auf Wunsch überspringen, was so manchen Adventure-Fan erleichtert aufatmen lässt.

9/10

 

 

Story

 

Wie so oft ist es den Entwicklern auch in »A New Beginning« gelungen, eine sehr spannende und wendungsreiche Geschichte zu erzählen. Die Spannung wird langsam aufgebaut und wie es sich für einen guten Thriller gehört, am Ende auf die Spitze getrieben.

Dabei erlebt man einige unvorhersehbare Wendungen, die den Spieler wie ein Donnerschlag treffen. In »A New Beginning« ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Auch die Charaktere wissen zu überzeugen. Die Zeitreisende Fay, die zum ersten Mal in ihrem Leben einen Baum sieht, wächst einem ebenso schnell ans Herz, wie der pensionierte Wissenschaftler Bent Svensson, in dem Fay die einzige Chance auf die Rettung der Erde sieht.

Trotz des sehr ernsten Hintergrunds kommt auch der Humor nicht zu kurz, ist aber stets so gehalten, dass die Handlung nichts von ihrer Spannung und Ernsthaftigkeit einbüßt. Während zu Beginn des Spiels noch reichlich Momente zum Schmunzeln auf den Spieler warten, etwa wenn Fay ihren ersten Schmetterling sieht und mit »Das muss so ein Schmetterding sein, von dem ich mal gelesen habe« kommentiert, werden diese Momente mit zunehmender Spieldauer immer weniger. Dadurch wird der Eindruck der zunehmenden Spannung nochmals sehr geschickt verstärkt.

9/10

 

 

Atmosphäre

 

Auch atmosphärisch bewegt »A New Beginning« sich auf einem sehr hohem Niveau. Trotz der altbackenen Grafik und einer Auflösung von gerademal 1024x768, was auch anno 2010 sehr niedrig war. Für eine so niedrige Auflösung sieht die Grafik dann aber erstaunlich schön und detailliert aus. Die handgezeichneten Hintergründe, die in einem klassischen Comiclook daher kommen, sehen sehr gut aus und können definitiv überzeugen.

Die stimmungsvolle Hintergrundmusik untermalt die atmosphärische Grafik nahezu perfekt und die Dialoge sind überwiegend gut vertont. Nur ein paar Charaktere fallen dann doch ein wenig aus dem Rahmen.

Die Grundstimmung ist sehr melancholisch, was nicht nur am Klimawandel liegt, sondern auch an Bent Svensson, der unfreiwillig im Ruhestand ist und sein Leben und Wirken als gescheitert betrachtet.

9/10

 

 

Balance

 

Leider schwankt der Schwierigkeitsgrad der Rätsel recht stark. So kann es sein, dass man sich schon zu Beginn des Spiels einige Zeit die Zähne an einem einzigen Rätsel ausbeisst und anschließend fast schon ein wenig unterfordert wird. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Schade ist, dass gerade das Finale dann ziemlich einfach ist. Ich persönlich würde mir da eher das schwerste Rätsel – oder zumindest eines der schwersten Rätsel – am Schluss wünschen, quasi ein Boss-Rätsel.

7/10

 

 

Umfang

 

Die Spielzeit ist mit 17 – 19 Stunden für ein Adventure ganz ordentlich. Trotzdem dürften es auch gerne mal 20 – 25 Stunden sein. Positiv fällt die hohe Anzahl an verschiedenen Screens auf. Wo andere Entwickler gerne mal mehrere Abschnitte vor den gleichen paar Hintergründen stattfinden lassen, benutzt Daedalic immer wieder neue Umgebungen und schickt den Spieler zu immer neuen Schauplätzen, was die Motivation hoch hält.

8,5/10

 

 

Fazit

 

42,5/50 -> 85%


Wertung
Pro und Kontra
  • Handgezeichnete Grafik
  • Spannender Thriller
  • Sympathische Charaktere
  • Fordernde Rätsel
  • Niedrige Auflösung
  • Schwankender Schwierigkeitsgrad

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.