Endliche Weiten und frostiges Missionsdesign

Galaxy on Fire 2 Full HD ist der PC Ableger des Tablet Weltraumspiels. Ob es aber für einen Erfolg auf dem PC Markt reicht lest Ihr jetzt! Wer? Wie? Wo?...

von FeedTheMonkey am: 11.10.2013

Galaxy on Fire 2 Full HD ist der PC Ableger des Tablet Weltraumspiels. Ob es aber für einen Erfolg auf dem PC Markt reicht lest Ihr jetzt!

Wer? Wie? Wo? Was?

Bei einem Unfall wird Keith T. Maxwell von seinem Hyperspace Antrieb 35 Jahre in die Zukunft befördert. 

Dort angekommen muss er sich erst einmal an die komplett neue Fraktions und Politikstruktur gewöhnen. Doch zum Glück findet sich schnell ein Gewinn riechender Händler der den ehemaligen Kampfpiloten für seine, aber auch unsere Zwecke einsetzt und somit den Grundstein unserer zukünftigen Weltraumreise legt.

Was natürlich in keiner Weltraumgeschichte fehlen darf: Keith hat eine ausserirdische Bedrohung vor sich, die natürlich die ganze Galaxie auslöschen will.

Dementsprechend müssen wir uns und auch unser Schiff  während unserer Reise auf viele Attacken dementsprechend vorbereiten, denn die Ausserirdischen können uns jederzeit im Wege stehen. 

 

 

Storytelling anno 1990

 

Natürlich hat nicht jeder Entwickler eine unendliches Budget zur Verfügung und auch grade neuere Studios müssen sich natürlich mit wenig Mitteln zufrieden geben, aber wenn man so wie in Galaxy on Fire 2 Full HD eine Geschichte durch kurze Dialogpassagen erzählt, in denen nicht alle vollständig vertont wurden, dann sollte man doch wenigstens einen gewissen Inhaltlichen Reiz darbieten um dem Spieler einen Grund zu liefern seine Aktionen auch gerechtfertigt durchzuführen. 

Leider gelingt es den Entwicklern hier nicht ganz so die Geschichte glaubhaft darzustellen. Der einzige wirkliche Beweggrund um für das Universum zu kämpfen scheint wohl tatsächlich ein versprochenes Date mit einer der Wissenschaftlerinnen zu sein was für mich zwar ein absolut einleuchtender Grund ist, aber objektiv gesehen halt natürlich absolut nicht tragbar ist. 

Was macht es für mich für einen Unterschied ob eine Alienrasse mich angreift oder die Piraten im All, von welchen man gefühlt weitaus mehr tötet, als von der eigentlichen Bedrohung.

 

Moorhuhn im Weltall

 

Abgesehen von der Story lebt das Spiel natürlich in erster Linie von seiner Steuerung. Da es im Weltall immer ganze 3D Dimensionen gibt die einem gefährlich werden können, müssen wir uns natürlich gut bewegen können. 

Bitcomposer Games haben sich bei Galaxy on Fire 2 für eine Maus / Tastatur bzw Gamepadsteuerung entschieden. 

Bei Maus und Tastatur steuert man das Zielen und drehen des Raumschiffes, sowie das Zielen mit der Maus. Grundlegende Funktionen wie Gas/ Bremse und Boost steuern wir über die Tastatur. 
Das klingt auf den ersten Blick auch soweit ganz gut. Allerdings entschied man sich ebenso für eine extrem Arcadelastige Umsetzung. Das bedeutet, wir steuern mit der Maus nicht etwa die Drehung des Schiffs an sich, sondern es fliegt dieser quasi hinterher. Dadurch entsteht eine Art Moorhuhn Gameplay, bei dem wir im Prinzip einfach nur mit der Maus auf den Punkt zeigen müssen auf den wir am Ende auch schießen.

 

Mit dem Gamepad zu fliegen macht also an einem PC relativ wenig Sinn, wenn man mit der Maus einfach wesentlich schneller und präziser steuern kann. Allerdings leidet eben auch ein wenig das Fluggefühl unter einer solch stark vereinfachten Steuerung. 

Lediglich für die Bohrpassagen konnte ich dem Gamepad einen Vorteil abgewinnen, was dann letzten Endes so aussah, dass ich die Gegner mit Maus und Tastatur beschossen habe und auch sonstige Flugmanöver, aber wenn es ans Bohren ging habe ich dann zum Gamepad wechseln müssen um dort dann die bessere Eingabemethode zu haben.

 

Es gibt viel zu tun! Lassen wir's liegen!

Vom Abwechslungsreichtumg her gesehen bietet Galaxy on Fire 2 eigentlich garnichtmal wenig. Es existiert die Möglichkeit die Haupthandlung durch Missionen weiter zu spielen, aber auch Mining (Abbau von Asteroiden), Handel ja ein ganzes, wenn auch nicht sonderlich komplexes, Wirtschaftssystem. Fraktionen gibt es auch zu beachten, womal man sich aber eigentlich keiner wirklichen Fraktion zuordnen kann. Dazu bekommt man noch in den Bars in der Raumstationen die Möglichkeit Aufträge wie Eskortieren oder Zerstören von anderen Schiffen, simple besorge mir X von dem und dem, Liefermissionen oder auch Herausforderungen wer in einer gewissen Zeit die meisten Piraten abschiesst. 

Klingt auch im ersten Moment sehr gut und umfangreich. Lediglich im praktischen Spielverlauf entwickelt sich das Geschehen eben als sehr eintönig. Denn genau aus den oben genannten Möglichkeiten, besteht nahezu jede Mission die man in der Story macht, und auch die anderen Möglichkeiten sind immer im Schema F ausgeführt.

Immer wieder laufen die Eskortmissionen gleich ab. Immer wieder muss ich irgendwelche Materialien von A nach B bringen. Immer wieder muss ich X Schiffe in einer Herausforderung zerstören. Die Missionen entwickeln sich in der Form einfach nicht.

Da bringt es mir auch nichts, dass ich mir andere Schiffe kaufen kann mit mehr Ladekapazität oder mehr Waffenslots, wenn ich grundsätzlich immer wieder die gleichen Missionen spiele.
Zwar ändern sich je nach Raumstation und Sonnensystem die Auftraggeber, aber das wars dann auch.

Einzig der Fakt, dass wir durch diese eintönigen Aufgaben langsam aber sicher bessere Schiffe und Equipment kaufen können, lassen uns den Spaß an der Sache zumindest solange das Spiel dauert nicht komplett verlieren.

 

High Definition? 

 

Gut das man einen Tablettitel nicht mit einem Konsolentitel oder gar PC Titel in Sachen Technik nicht vergleichen kann, muss man dem Spiel auch direkt eingestehen. 
Unter den Umständen muss man sogar sagen, dass Galaxy on Fire 2 sogar recht hübsch aussieht. Die Texturen sind keine Revolution für das Genre, aber sie weisen einen gewissen Detailgrad auf und fallen auch nicht zu sehr ins Matschige.

Der Weltraum kommt zumindest was die Darstellung angeht recht glaubwürdig rüber und die häufig auftretenden Asteroidengürtel (eigentlich sind sie bei jedem Planeten zu finden, was dann wieder ein wenig unrealistisch ist) sind auch ganz nett dargestellt.

In Sachen Sound macht das Spiel einen soliden, wenn auch nicht sonderlich Spektakulären eindruck. 
Die Waffengeräusche und Explosionen sind etwas dünn.

Die Sprecher haben sich zumindest einige Mühe gegeben, auch wenn man sich teilweise an Sprecher aus einem Hörbuch erinnert fühlt.

 

 

Fazit

 

Auch wenn ich im Test sehr viel auf die negativ Seiten des Spiels eingegangen bin, muss ich sagen, dass Galaxy on Fire 2Full HD zumindest kurzfristig Spaß gemacht hat. Es stellt sich auch die Frage an welchem Maßstab man es misst. 

Wer einen Weltraumshooter der Marke X oder gar eine Weltraumsimulation erwartet, wird an diesem Titel sicherlich keinen Spaß finden. Viel zu sehr wurde hier an Realismus und auch an Simulation gespart.

Will man allerdings einfach mal kurz ein paar Raumschiffe abknallen und sich nicht allzusehr mit der Geschichte drumherum  befassen, dann kann man hier entweder jetzt schon, oder bei einem der vielen Steam Sales mal zugreifen, da es eh nur 15 Euro kostet. 
Allerdings würde ich in so einem Fall dann auch eher ein Black Prophecy empfehlen, dass mit einer ähnlichen Flugmechanik daher kommt. Jedoch handelt es sich bei Galaxy on Fire 2 um einen reinen Singleplayer und bei Black Prophecy um einen reinen Multiplayer Titel. 

 

 

 

 

 


 


Wertung
Pro und Kontra
  • Einfache Bedienung
  • hübsche Grafik
  • teils vertonte Dialoge
  • Einfache Bedienung (bringt kein wirkliches Fluggefühl mit sich)
  • immer gleiche Missionstypen
  • Potential der Features nicht ausgenutzt
  • dünne Sounds

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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