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Seit dem Erscheinen des Echtzeit-Strategiespiels World in Conflict im Jahr 2007 ist schon etwas Zeit vergangen. Das zugehörige Add-On Soviet Assault erschien...

von MansionManiac am: 31.07.2012

Seit dem Erscheinen des Echtzeit-Strategiespiels World in Conflict im Jahr 2007 ist schon etwas Zeit vergangen. Das zugehörige Add-On Soviet Assault erschien rund zwei Jahre später für den PC und die Complete Edition, welche Hauptspiel und Add-On beinhaltet, kam kurz danach auf den Markt.

Manch einer mag sich jetzt fragen, warum ich hier einen Kurztest zu einem Spiel schreibe, das vielleicht nicht mehr ganz so aktuell ist. Der Grund ist einfach: Die WiC - Complete Edition befindet sich noch immer auf meinem Rechner und nach dem ich gestern Abend mal wieder eine Menge Zeit mit Online-Matches verbracht habe, möchte ich dieses Spiel auch anderen Lesern näher zu bringen.

- Disclaimer -

Wie bei meinem BF3-Test möchte ich darauf hinweisen, dass dieser Spieletest auf meinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen basiert und wahrscheinlich nicht ganz so objektiv ausfällt, wie es sich für einen guten Test gehört.

- Einleitung -

Man schreibt das Jahr 1988. Nachdem sich die wirtschaftliche Lage der Sowjetunion zusehends verschlechtert, beschliesst man die Amerikaner um wirtschaftliche bzw. finanzielle Hilfen zu bitten. Die Lage zwischen beiden Mächten spannt sich an. Im Jahr 1989 fällt die Berliner Mauer, doch anstelle jubelnder Bürger rollen die Panzerwagen der Sowjets auf westdeutsches Gebiet. Enttäuscht durch die scheinbar endlosen Verhandlungen und böse Absichten der USA witternd, beginnt eine großangelegte Offensive der Sowjetunion auf europäischem und amerikanischem Boden.

- Zum Singleplayer -

Soviel zum historischen und storytechnischen Kontext, in den World in Conflict eingebettet ist. Massive Entertainment hat sich viel Mühe gegeben, diesen realistisch zu gestalten und eine glaubhafte Geschichte zu erzählen. In der Kampagne des Singleplayer-Modus begleitet man verschiedene Charaktäre über sehr detailliert ausgearbeitete Schlachtfelder in den USA und Europa. Eine große Stärke der Complete Edition hierbei ist, das man die Geschichte aus der Sicht beider Seiten (USA und Sowjetunion) erlebt, was der vermittelten Dramatik zusätzlichen Schwung gibt. Erzählt wird die Geschichte teilweise in Ingame-Grafik, gemalten Bildern oder aber in gerenderten Sequenzen.

Die Missionen laufen dabei größtenteils nach dem gleichen Schema ab, bei dem es gilt, Kontrollpunkte auf den Karten einzunehmen und zu halten. Hört sich nicht ganz so spannend an - doch dank der sehr guten Inszenierung macht das ordentlich Spass. WiC verzichtet dabei auch auf den wie sonst in vielen RTS-Spielen üblichen Basenbau, was das Ganze überaus dynamisch macht. Das breite Pallette an notwendigem Kriegsgerät, die sich von verschieden starken Panzern, Truppentransportern, Flugabwehrgeschützen bis hin zu Artillerie und Aufklärungs- und Kampfhubschraubern erstreckt, wird an einem vom Spieler markierten Punkt in der Landezone einer Karte eingeflogen und steht dann sofort zur Verfügung. Eine am oberen Rand des Bildschirms angezeigte Punktzahl gibt dabei vor, wie viele Einheiten angefordert werden können. Dies unterscheidet sich aber auch nach Auswahl (ein leichter Panzer ist billiger als ein schwerer) bzw. nach Mission. Neben den klassischen Einheiten gibt kann der Spieler auch große Auswahl an taktischen Hilfen (vom Napalmangriff über Bombenteppiche bis hin zur Atombombe), die sehr nützlich bei der Zerstörung größerer Feindverbände sein können. Die Gefechte verlaufen - insbesondere auch durch den fehlenden Basenbau - sehr taktisch und nie gleich, weshalb WiC auch beim 3. Durchspielen noch großen Spass macht.

- zum Multiplayer -

Alle Elemente des Single-Players finden sich auch im Multiplayer-Part von World in Conflict wieder. Auch hier gilt es Kontrollpunkte einzunehmen und zu halten. Zu Beginn einer jeden Partie hat man zusätzlich die Möglichkeit, zwischen einer der vier zur Verfügung stehenden Klassen auszuwählen, die nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip aufgebaut sind. So gibt es Infantry, Armor, Support und Air (leider kenne ich nur die englischen Bezeichnungen). Jede Klasse hat spezielle Vor- und Nachteile, sodass dem Teamplay eine große Bedeutung zukommt. Wählt man z.B. die Armor-Klasse kann man zwar starke Panzer anfordern, welche jedoch ohne die Flugabwehr-Geschütze eines Support-Spielers ziemlich schnell durch Kampfhubschrauber ausgeschaltet werden können. Um die Kommunikation zwischen den einzelnen Spielern einer Seite zu erleichtern gibt es außerdem ein ingame-Menü für die verschiedensten Befehle bzw. Anforderungen, ähnlich der Como-Rose in Battlefield.

Für Mehrspieler-Gefechte steht eine große Anzahl liebevoll gestalteter und abwechslungsreicher Karten für bis zu 16 Spieler zur Verfügung, die man entweder per LAN oder Internet spielen kann. Zwar gibt es nicht mehr allzuviele Online-Spieler, jedoch existiert noch eine große Anzahl offizieller Server auf denen Matches ausgetragen werden können.

Als kleines Gimmick hat sich Massive außerdem noch einige Medaillien und Batches ausgedacht, die durch erfolgreiches Sammeln von Punkten erreicht werden können. Diese sind im Spielerprofil sichtbar, spielen jedoch sonst keine außergewöhnliche Rolle.

- Fazit -

Die World in Conflict - Completet Edition ist für mich eines der wenigen Spiele, die ich als zeitlos beschreiben würde. Die Inszenierung und Qualität der Einzelspiele-Kampagne ist unübertroffen und dank einer kleinen aber feinen aktiven Online-Gemeinschaft, bringt auch der Multiplayer-Modus noch immer sehr großen Spass und einige Stunden Beschäftigungsgarantie mit sich. Jeder Fan von RTS wird hier auf seine Kosten kommen, auch wenn der fehlende Basenbau für manch einen etwas befremdlich wirken mag.

Ein kleines Nachwort zum technischen Aspekt:
Die Technik des Spiels ist vielleicht schon etwas veraltet (was ich auch in meiner Endwertung berücksichtigt habe), jedoch wirkt sich das nicht negativ auf die Spielmechanik aus. Ein Vorteil dürfte sogar sein, dass es auf den meisten PC's auch auf höchsten Einstellungen flüssig läuft und immer noch großartig aussieht. Vielleicht macht es auch grade deshalb so viel Freude, mal wieder eine Atombombe auf dem Schlachtfeld zu zünden...


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(2)
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