Gorge Washington wäre stolz

Natural Selection ist ein Multiplayershooter basierend auf FPS-(First-Person-Shooter) und RTS-(Real-Time-Strategy)Elementen. Allgemein kann man sagen, dass es...

von MarZ91 am: 11.12.2012

Natural Selection ist ein Multiplayershooter basierend auf FPS-(First-Person-Shooter) und RTS-(Real-Time-Strategy)Elementen. Allgemein kann man sagen, dass es ein gelungerer Mix aus Starcraft, Team Fortress und Left4Dead ist.

Grundlegendes Spielprinzip ist: Marines(Menschen) gegen Kharaa(Aliens). Jedes Team hat einen Commander, dieser in typischer RTS-Manier das Spiel aus der Vogelperspektive sieht. Er ist dafür zuständig zu entscheiden, wo das eigene Team expandiert, welche Fähigkeiten/Waffen den eigenen Truppen zur Verfügung stehen und koordiniert im besten Falle noch die Angriffe(über Headset).

Alle anderen Spieler im Team - da es nur einen Commander pro Team gibt - sind Fußvolk. Sie erleben das Spiel aus der Ego-Perspektive. Sie sind die, die den Kampf austragen. Hier entscheiden überwiegend Geschicklichkeit und Schnelligkeit über den Sieg. Ein guter Commander überzeugt hingegen durch taktisches Geschick im Umgang mit den Teamressourcen sowie Koordination der eigenen Truppen.

Ziel des Ganzen ist die Zerstörung der gegnerischen Hauptgebäude, wobei über die Karte Ressourcepunkte verteilt sind. Umso mehr von diesen das eigene Team hält, umso mehr Ressourcen stehen ihnen zur Verfügung. Der Clou hierbei ist, dass der Commander Teamressourcen erhält, diese zum Erforschen von Waffen und Bauen von Strukturen verwendet werden. Die Fußsoldaten können anschließend diese erforschten Waffen mit ihren eigenen Ressourcen erstatten und sind dafür zuständig die platzierten Strukturen zu bauen.

NS2 besteht aus zwei assymmetrischen Teams. Bei den Marines werden Gebäude vorrangig von den Fußsoldaten aufgebaut. Sie benutzen meist Fernkampfwaffen. Das Arsenal besteht aus Klassikern wie Maschinengewehren, Schrotflinten und Granatwerfer sowie aus eher unüblichen Waffen wie Flammenwerfer oder einem Exosuit - ein Kampfläufer mit eigener Bewaffnung. Weiter Module wie Schweißgeräte, Minen oder Jetpacks können ebenfalls gekauft werden.

Die Aliens haben Fähigkeiten statt Waffen. Es sind fünf verschiedene Alienklassen verfügbar. Der Commander der Aliens erforscht zusätzliche Fähigkeiten der eigenen Alienklassen und platziert Alienstrukturen auf der Karte. Ungewöhnlich ist, dass die Aliens zum Bauen den grünen Schleim - Infestation genannt - brauchen. Der Commander breitet hierzu diese nach und nach auf der Karte aus.

Die fünf verschieden Alienklassen heißen Skulk, Gorge, Lerk, Fade und Onos. Alle Klassen benutzen eine Art Energie, diese durch Benutzen von Fähigkeiten verbraucht wird und sich eher langsam regeneriert. Der Skulk ist ein flinker kleiner Nahkämpfer. Er kann an Wänden und Decken entlanglaufen. Der Gorge ist eher der Ingenieur der Kharaa. Er kann Defensivstrukturen erstellen und Verbündete heilen. Der Lerk ist eine Art Adler. Er kann fliegen, Spikes verschießen und Giftgas versprühen. Der Fade ist ein starker Nahkämpfer. Er kann sich teleportieren und sehr flink bewegen. Der Onos ist das Pendant zum Exo-Suit. Er ist ein Nahkämpfer mit viel Lebenspunkten. Er kann Gegner in seiner Umgebung betäuben. Charakteristisch für die Aliens sind ebenfalls die vom Commander erforschbare Upgrades. Die Alienspieler können dann zusätzlich zur Klasse auch aus einer begrenzten Anzahl an Upgrades wählen, diese z.B. mehr Panzerung oder erhöhtes Bewegungstempo gewähren. Auf den relativ großen Karten sind auch Lüftungsschächte, diese vorzugsweise von Aliens benutzt werden und somit Alternativrouten darstellen.

Grundlegendes Spielelement ist die Kartenkontrolle. Wer einen Großteil der Karte kontrolliert hat mehr Ressourceneinkommen als sein Gegner und kann dementsprechend schneller Upgrades erforschen oder schneller bessere Waffen/Lebensformen erwerben. Dieses Prinzip verbannt das sonst übliche Campen in Shootern bzw. wenn es getätigt wird, führt es meist zur Niederlage.

Die Spieleranzahl beträgt meist 6vs6, ist jedoch auch bis 12vs12 oder mehr möglich. NS2 hat derzeit nur einen (oben beschriebenen) Spielmodus, jedoch weitere sind von der Community schon hinzugefügt worden. Die Spieldauer dauert meist 10-20 Minuten. Spiele bis zu 40 oder sogar 60 Minuten sind möglich. Meist sind genau diese Spiele dann die spannensten, da die Teams in diesen Fällen sehr ausgeglichen sind und es bis kurz vor Schluss kein eindeutiger Sieger feststeht.

Positiv anzumerken ist das funktionierende Schere, Stein, Papier-Modell. Jede Waffe/Lebensformen hat ihre Vor- und Nachteile. Ein Granatwerfer ist gut gegen Gebäude der Kharaa, jedoch untauglich im Nahkampf gegen Aliens. Giftgas der Lerks kann durch Flammenwerfer einfach neutralisiert werden. Nun muss das eigene Team versuchen, die Schwächen der eigenen Waffen/Lebensformen zu kompensieren und zu ergänzen. Ein Granatwerfer in Begleitung kann äußerst effektiv sein. Ein Gorge kann den Onos heilen. Dazu kann ihnen dann noch ein Lerk helfen indem er sein Giftgas versprüht. Dieses nicht nur Lebenspunkte der Marines abzieht sondern auch als Sichtblockade fungiert. Die Sichtblockade führt zur Verwirrung der Marines, sodass sie schwerer ein einzelnes Ziel fokussieren können.

Alles in allem ist NS2 ein gelungener Multiplayer-Shooter. Wer Koop mag, ist hier gut aufgehoben. Wer ein Spiel sucht was abwechslungsreichen und komplexen Shooterspaß bietet wird sich bei NS2 wohlfühlen. Geduld und Lernbereitschaft sollten jedoch mitgebracht werden, da es eine gewisse Zeit braucht bis man Spieltaktiken/-prinzipien verinnerlicht hat. Es empfielt sich vor Spielbeginn Tutorials(youtube) anzuschauen oder grünmarkierte Server im Browser beizutreten(Anfängerserver). Desweiteren kann das Spiel im Explore-Modus gestartet werden um sich Karten genauer anzuschauen oder um als Commander die Steuerung und Gebäudearten zu testen.


Wertung
Pro und Kontra
  • innovative Spielelemente
  • zwei asymmetrische aber im Allgemeinen ausbalancierte Teams
  • Waffen/Lebensformen sehr unterschiedlich & abwechslungsreich
  • Modding Support
  • E-Sport tauglich, E-Sport Szene ist vertreten
  • Einmal kaufen, "ewig" Support, keine kostenpflichtigen DLCs
  • Einstiegshürde ist hoch
  • Lernkurve ist steil
  • Balancing vereinzelt unausgeglichen
  • Commandersteuerung von KI-Einheiten noch etwas unhandlich
  • Hardwarehungrig/ Leistungsstarke Rechner haben vereinzelt Probleme

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(4)
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