Ich kaufte, spielte, jubelte.

Rome spricht sowohl Globalstrategen als auch Echtzeitfeldherren an und verbindet beide Aspekte vorbildlich. Auf der an Civilization angelehnten Karte Europas...

von - Gast - am: 17.10.2008

Rome spricht sowohl Globalstrategen als auch Echtzeitfeldherren an und verbindet beide Aspekte vorbildlich. Auf der an Civilization angelehnten Karte Europas werden Truppen verschoben, Siedlungen eingenommen und ausgebaut sowie Diplomatie zwischen den Patrizierfamilien und dem Senat betrieben. Das Geniale - nicht nur werden die so herangebildeten Armeen 1:1 ins Feld geschickt, auch das Terrain der Weltkarte wird in den Kämpfen in das Schlachtfeld umgewandelt. Zusätzliche Faktoren wie Wetterbedingungen oder angrenzende Verstärkungsheere werden ebenfalls dynamisch in das Geschehen auf dem Schlachtfeld einbezogen. Selbst die Verwandschaftsverhältnisse der römischen Familien untereinander beeinflussen beide Spielteile, da ein ausgeklügeltes Stammbaumsystem sowie politische Aufstiegsmöglichkeiten den Wert der verwandten Generäle beeinflussen.
In den Echtzeitschlachten schließlich zeigt sich der Wert des Feldherren. Dabei schafft es die Engine, selbst große Heere auf Rechnern der oberen Mittelklasse in einer Weíse dazustellen, die echte Historienstimmung aufkommen lässt. Die ins Feld führbaren Einheiten stützen sich auf reale Vorbilder. Aufstellung, Marschordnung, Formation - alles läßt sich angenehm unkompliziert bedienen und wird Dank Zeitrafferfunktion und Pausenmodus weder langweilig noch übermäßig hektisch. So muß Echtzeitstrategie für mich sein.
Obwohl ich im Allgemeinen fantastische Settings in Computerspielen bevorzuge, sprechen mich historisch fundierte, realistische Strategiespiele wie Rome weitaus mehr an als das hektische, comichafte Echtzeitgeklicke eines WarCraft III. Bemängeln ließe sich bei Rome die etwas verschlungene Menüführung auf der Globalkarte sowie leichte Schwernisse bei der Kamerführung auf dem Feld. Hat man sich jedoch in das Programm eingespielt, was Dank einer ausführlichen, durchgehend gesprochenen Tutorialkampagne sehr leicht ist, fallen diese Abstriche kaum ins Gewicht - deswegen, fünf Sterne für diese gehaltvolle Augenweide.

Mehr als würdiger Nachfolger

Wer die bisherigen Spiele der Total War Reihe kannte (Shogun und Medieval) hat sich nach dieser Fortsetzung schon seit Monaten gesehnt. Jetzt ist er endlich raus und erfüllt alle Träume bis ins Detail.
Dieses Strategiespiel bietet alles. Perfekte Grafik, wunderbare Musik und packendes Gameplay.
Verschiedene Modi stehen wie immer zur Verfügung. Die bekannten 'Historischen Schlachten' bieten eine kleine aber feine Auswahl berühmter und weniger bekannter Kämpfe in der Mann festgelegte Armeen übernehmen kann.
Auch besteht die Möglichkeit sich seine eigenen Kämpfe zusammen zu stellen oder im Internet gegen andere Spieler zu streiten.
Für das schnelle Spiel zwischendurch bietet sich gleichnamiger Modi an, welcher dem Spieler eine zufällige Armee auf zufälligem Terrain unterstellt.

Der aber weitaus Interessanteste Bestandteil bleibt die Kampagne.
In verschiedenen Schwierigkeitsgraden kann man zu Beginn als eine von drei großen Hausparteien starten, die unter den Anweisungen des Senats auf der Antiken Weltkarte expandieren. Die Karte ist zwar nach wie vor in einzelne Regionen / Provinzen unterteilt, doch kann man diese nur durch Einnahme der Provinzhauptstadt für sich gewinnen. In den Besitz der Städte gelangt man durch eine Belagerung (nebst möglichem Sturmlauf), allerdings spielen nun alle errichteten Gebäude eine Rolle und auf den Mauern finden spannende Kämpfe um deren Besitz statt.
Sonstige Schlachten richten sich nach den jeweiligen Gegebenheiten der Karte und errechnen die Umgebung immer wieder aufs neue. Himmelsrichtung, Vegetation, Wetter, Verstärkung, all dies orientiert sich an den Vorgaben der Strategiekarte.

Jede Schlacht wird eröffnet durch eine Ansprache des eigenen Generals, bei der die derzeitige Situation genauso Einzug finden wie die Charakterzüge (im Falle eines Familienmitgliedes der eigenen Fraktion als General). Nachdem in Medieval nerviger Weise nur der Verteidiger seine Truppen frei in der Zone aufstellen konnte ist dies in Rome behoben.
Die Kämpfe selbst erweisen sich als ebenso spannend wie eh und je, teilweise mit ausgeklügelten Versuchen des Gegners.
Jede Partei hat ihre eigenen Truppentypen, wobei die vier römischen Fraktionen, Julier, Bruti, Scipionen und Senat, sich natürlich die ihren Teilen. Dabei funktioniert das Grundprinzip weiter, Kavallerie ist gut gegen Fernkämpfer, Speerträger gut gegen Kav. usw. aber Variationen in den Fähigkeiten der jeweiligen Einheiten reißen manchmal das Ruder trotzdem rum. So können schwere Kav. Einheiten im vollen Sturm von hinten die Formation einer Phalanx so zerstören, dass diese mit ihren sehr langen Speeren bewaffneten Krieger keine Chance mehr haben, obwohl sie normalerweise die berittenen Gegner nicht nahe genug heranlassen um auch nur eine winzige Gelegenheit zu geben.

Neben Schlachten und Belagerungen gibt es noch die Diplomatie. Ausgebildete Einheiten ermöglichen den Dialog mit anderen Reichen, in denen man Handelsrechte, Durchmarschoptionen, Bündnisse, Waffenstillstand aber auch Tribute (in beide Richtungen), regionale Forderungen und Bestechungen organisieren kann.
Leider Altern und sterben diese Diplomaten aber genauso wie Mitglieder der Familie, Spione und Attentäter, welche als strategische Einheiten wie im Vorgänger Informationen sammeln oder gegnerische strat. Einheiten ausschalten. Bei Belagerungen öffnen sie sogar hin und wieder die Tore.

Hat man auf diesen drei Wegen, Belagerung, Schlachten und Diplomatie rund 50 Regionen erobert und den Senat besiegt, wird man zum Imperator ausgerufen und hat gesiegt. Nur so kann man die Kampagne für die anderen Fraktionen freischalten.
Die Zahl der Fraktionen ist dafür umso größer. Fast jedes wichtige Volk der Antike ist vertreten. Daker, Kelten, Parther, Ägypter... Was das Herz begehrt.

Noch ein paar Worte zur oft angesprochenen Familie.
Um die einzelnen Städte vernünftig oder besonders schlecht zu verwalten aber auch die Armeen zu führen kann man seine männlichen Familienmitglieder einsetzen. Diese haben allesamt eine begrenzte Lebensdauer und Altern entsprechend der fortschreitenden Kampagne. Hin und wieder wird auch einer durch Seuche oder Krieg hinweggerafft. Da aber jede Seite einen Anführer und einen Erben braucht ist es wichtig genügend Nachkommen zu haben, weibliche zwecks Verheiratung mit Generälen, oder männliche. Mangelt es an solchen wird gelegentlich ein General als geeigneter Anwärter zur Adoption angeboten.

Viele weitere kleine Aspekte, die aufzuzählen zu viel Zeit rauben würde und deren Entdeckung im Spiel umso mehr Spaß bereiten machen aus diesem Werk ein absolutes 'Muß' und DAS Strategiespiel schlechthin.
Leicht zu erlernende Steuerung ermöglicht zudem einen schnellen Einstieg.

Dazu kann ich auch nur seine beiden Vorgänger empfehlen, die zwar in Relation etwas veraltet wirken, aber ihren Charme behalten.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: viele texturen
  • Sound: Gute Deutsche Sprecher
  • Balance: Schön Vordernd
  • Atmosphäre: Durch die guten sprecher
  • Bedienung: sehr umfangreich
  • Umfang: -
  • Missionsdesign / Startpositionen: -
  • KI: viele gegner
  • Einheiten: viele turppe
  • Kampagnen / Endlos-Spiel: ja
  • Grafik: Teils kage Landschafften
  • Sound: -
  • Balance: -
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: -
  • Umfang: -
  • Missionsdesign / Startpositionen: landschaften wirken kaka
  • KI: macht leichte veler
  • Einheiten: -
  • Kampagnen / Endlos-Spiel: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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