Jagged Alliance Back in Aktion

Einpsruch meine Damen und Herren. Jagged Alliance Back in Action ist zwar nicht die technisch überarbeitete Neuauflage von JA2, aber es macht trotzdem richtig...

von - Gast - am: 19.02.2012

Einpsruch meine Damen und Herren. Jagged Alliance Back in Action ist zwar nicht die technisch überarbeitete Neuauflage von JA2, aber es macht trotzdem richtig viel Spaß. Wer sich darauf einlässt wird sicher nicht enttäuscht sein.

Grafik und Sound
Sowohl Grafik als auch Sound sind bestechende Bestandteile der guten Athmosphäre. Auch wenn die Technikspezies das vielleicht anders sehen, aber für ein Strategiespiel sind Grafik und Sound absolut top. Technisch vielleicht vergleichbar mit einer aufgearbeiteten Company of Heroes Grafik. Jedoch wunderbar an die ländlichen Bedingungen in Arulco angepasst. Der Sound unterstützt die Stimmung ebenfalls, die deutschen Sprecher der Söldner sind gut bis sehr gut. Die jeweilige Situation wird wie gewohnt kommentiert. Je nach Charakter eher sympatisch oder unsympatisch.

Gameplay
Anders als im Vorgänger, scheint das Spiel eher auf kleine Gruppen von 2 - 4 Söldnern ausgelegt zu sein. Möglich sind 6 Söldner pro Team. Die sehr hübsch gestalteten Sektoren in denen man sich die meiste Zeit aufhält, nimmt man Häppchenweise ein. Man beobachtet die verschiedenen taktischen Positionen, die Gegnerbewegungen und arbeitet sich dann Schritt für Schritt von Gegner zu Gegner. Dabei kann man taktisch ganz unterschiedlich vorgehen.

Beispiele:
1. Der Nahkämpfer muss einen Weg finden, möglichst unbemerkt an seinen Gegner ranzukommen. Gelingt dies, hat der Gegner keine Chance.
2. Mit Schrotflinte teilt man ordentlich Schaden aus, muss aber relativ nah an den Gegner kommen, was gefährlich sein kann, um den maximalen Schaden zu verursachen.
3. Handgranaten können taktisch unterschiedlich eingesetzt werden. Rauchgranaten, sind praktisch, wenn man einen besetzen Raum betritt. Splittergranaten schädigen mehrere Feinde. Vorteilhaft ist es, wenn man mit mehreren Söldnern einen Granathagel wirft. Mit Giftgasgranaten kann man Gegner schädigen, verteiben und zu unkontrollierten Handlungen zwingen.

Werden Maps anfangs noch von ca 10 Gegner (+-X) bewacht, so können strategisch wichtige Sektoren einen richtig fordern mit einer großen Spielfläche und mehr als 40 Gegner. Mit diesen Maps ist man schon 1 - 2 Stunden beschäftigt, wobei Spieltiefe und taktischer Anspruch enorm sind.
Die Sektoren sind übrigens optisch als auch taktisch sehr schön zusammengestellt. Ganz großes Lob an dieser Stelle.

Ausrüstung und Management
Alles läuft bei JA BIA viel direkter ab. Es gibt zwar wieder Bobby Rays Internetshop, aber man findet auch viele Ingamehändler bei denen man kaufen und vor allem auch verkaufen kann. So kann man wunderbar alles überflüssige verkaufen und erhält dafür Geld oder holt sich direkt neue Waffen. Benötigt man einen verkauften Gegenstand dann später vielleicht doch noch (weil zwei Medipacks dann doch zu wenig waren), ist an Nachschub leicht zu kommen.

Die Ausrüstung bietet verschiedene Interaktionsmöglichkeiten und wird anders als im geistigen Vorgänger direkt im Spiel, im Sektor, eingesetzt. Man fühlt sich dabei direkt viel näher am Geschehen, was mir sehr gut gefällt.

Beispiele:
Mit Waffenöl, Repairsets oder Werkzeugkasten halte ich meine Waffen in Schuss. Um den Werkzeugkasten zu benutzen benötige ich mindestens einen Mechanikskil von 50 (je höher desto besser das Endergebnis der Reparatur). Waffenöl hingegen kann man schon mit einem viel geringeren Skill benutzen, kann aber auch nur leichte Schäden/Verunreinigungen flicken.
Jeder Gegenstand hat dabei eine bestimmte Anzahl von Nutzungen. Daher sollte man altes Zeug öfters mal durch neues ersetzen.


Charakere und Levelstufen
Die Charaktere sind sehr übersichtlich dargestellt und können daher optimal zu Teams zusammengestellt und bei Levelaufstieg weiterentwickelt werden.

Welche Skillpunkte für welche Fähigkeiten nötig sind zeigt mir das Spiel übersichtlich an.
Beispiel:
Ich möchte einen Söldner haben, der mir verschlossene Tore aufbrechen kann. Möglich ist das mit Schlossersets oder mit der Brechstange.
Für das Schlosserset benötige ich einen hohen Mechanikwert sowie hohe Geschicklichkeit.
Für die Brechstange benötige ich ebenfalls Mechanik, jedoch zusätzlich Körperkraft. Allein Körperkraft nützt als nur bedingt etwas, wenn ich nicht weiß, wo ich die Brechstange richtig ansetzen muss.

Beispiel 2: Mein Söldner soll ein Scharfschütze werden. Dazu benötige ich Geschicklichkeit und Trefferchance. Ein Söldner mit 90 Geschicklichkeit und 70 Trefferchance, kann daher als guter Schütze bezeichnet werden. Ist er ungeschickt und hat nur 50 Geschicklichkeit, jedoch Trefferchance von 80, ist seine Fähigkeit wahrscheinlich dem oben genannten 90/70er Kandidaten unterlegen.

So heuer ich mir nach und nach ein Team an, dass meinen Vorlieben entspricht. Doch Vorsicht: Es ist möglich, dass man einen Söldner nicht mehr anheuern kann, weil er mit einem anderen Söldner, der sich bereits im Team befindet, nicht zusammenarbeiten möchte. Da Söldner für die ganze Dauer des Einsatzes gebucht sind, kann das in seltenen Fällen schonmal ärgerlich sein. Da ich beispielsweise Fidel als Sprengstoffexperten in mein Team geholt hatte, war es mir nicht mehr möglich Trevor, ein Technikgenie anzuheuern. Aber halb so schlimm, im zweiten Durchlauf, wird mein Team eh ganz anders zusammengestellt.

Beim Anheuern ist auch der Erfahrungslevel sehr interessant. Ein Charakter mit Level 1 oder Level 2 steigt natürlich viel schneller im Level auf als ein Söldner mit bspw. Lvl. 6. Daher sollte ein angeheuerter Söldner mit hohem Level schon 'fertiger' in seinen Fähigkeiten sein als einer mit niedrigem Level, den ich sehr schnell selber aufleveln kann. Ein Level 5 Charakter mit Medizinskill 40 wird wahrscheinlich nie ein professioneller Arzt. Ein Taugenichts auf Level 1 kann hingegen noch sehr stark geformt werden.


Worldmap
Die Map bietet 40 Lokations. Zu beginn sieht man nur die die Städte. Große Freude bereitet daher das Erkunden der Landkarte.

Übrigens: Auch wenn die Story des Spiels direkt auf JA 2 zurück geht und das Land Arulco heißt, so seid euch gewiss, dass es hier keine billige Mapwiederverwertung gibt. Die Städte sind zwar noch grob da wo man es gewohnt war, aber alles wurde optimiert und anders aufeinander abgestimmt. Um beispielsweise mit dem Rebellenwiederstand in Kontakt zu treten ist es schon etwas aufwändiger, als einfach einen Wisch der nächstbesten Einwohnerin in die Hand zu drücken.

Es gibt viel zu entdecken. Alles wirkt dabei viel lebensnaher. Wer eine Stadt kontrolliert, der wird auch an den Gewerbeeinnahmen beteiligt (was im Vergleich zu den wertvollen Minen jedoch eher Peanuts sind, aber das kann sich summieren). Es gibt Wasserversorgungsanlagen, Verstecke, Süpfe, geheime Anlagen, Straßensperren und und und. Es macht einfach Spaß auf Entdeckungstour zu gehen.


Fazit
In jedem Test lese ich, dass das Spiel Spaß macht, es jedoch hier Abstriche gibt und da Abstriche gibt und bla und blub. Ich bin der Meinung, wer Bock hat sich auf was neues einzulassen, flott athmospärisch, taktisch, der wird seine Freude an diesem Spiel haben. Es wird sicher momente Geben, bei denen man denkt 'hm, das bin ich aber anders gewohnt', aber das sollte keine Beieinträchtigung darstellen. Die groben Schnitzer hab ich jedenfalls vergebllich gesucht. Mir macht das Spiel einen riesen Spaß.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Für ein Strategiespiel sehr gut und athmosphärisch
  • Sound: Tolle Sprecher, Gute Musik
  • Balance: Nie unfair, freies Vorgehen, verschiedene Taktiken
  • Atmosphäre: Schritt für Schritt verschlingt einen das Spiel
  • Bedienung: Nach dem Tutorial sehr eingängig
  • Umfang: Lange Spieldauer, hoher Wiederspielwert
  • Missionsdesign: Sektoren optisch als auch taktisch toll designet
  • KI: Manchmal stark
  • Einheiten: Viele Söldner, Individualisierbar (optisch/Skills)
  • Kampagne: Freies Vorgehen in toller Spielwelt
  • Grafik: -
  • Sound: bisschen mehr Abwechslung hätte gut getan
  • Balance: -
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: Mehr Komfortoptionen wären vorteilhaft gewesen
  • Umfang: -
  • Missionsdesign: -
  • KI: manchmal hakelig
  • Einheiten: -
  • Kampagne: bisschen mehr Inszenierung wäre nett gewesen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(1)
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