Knights of the Old Republic – Möge die Macht mit dir sein

Der kanadische Spieleentwickler BioWare, ist seit der 'Baldur's Gate' Reihe stets ein Garant für wunderbar Inszenierte und erzählte Geschichten, die einen...

von Oneal Redux am: 30.11.2009

Der kanadische Spieleentwickler BioWare, ist seit der 'Baldur's Gate' Reihe stets ein Garant für wunderbar Inszenierte und erzählte Geschichten, die einen mitreißen und fesseln können. Nicht zuletzt mit 'Dragon Age: Origins', konnten die Kanadier wieder zeigen, was in ihnen steckt. 2003 hatten sie sich mit dem Verleger LucasArts zusammen getan und kreierten ein Rollenspiel, was im 'Star Wars' Universum angesiedelt ist. Die Kombination, der Rollenspiel-Erfahrungen von BioWare und dem gigantischen 'Star Wars' Universum, erschuf eines der größten und besten Rollenspiele, die es bis dato in dieser Form gab. 'Star Wars: Knights of the Old Republic' war geboren.

Revan und Malak

Zeitlich spielt KotOR etwa 4000 Jahre vor der ursprünglichen Geschichte der 'Star Wars' Filme. Die 'Mandalorianischen Kriege' sind erst seit ein paar Jahren vorbei, doch Ruhe ist in der Galaxis nicht eingekehrt. Die einstigen Jedi Revan und Malak griffen während der Kriege, ohne die Erlaubnis des Jedi-Rates, in das Kriegsgeschehen ein und drängten die Mandalorianer in die weiten der Galaxis. Die Kämpfe entzogen sich dem Rat und so verschwanden Revan und Malak, sowie die große Streitmacht der alten Republik. Eines Tages, kommen sie mit Gewalt zurück. Aus den einstigen Jedis sind plötzlich Sith geworden und auch die Streitmacht hat sich immens vergrößert. Sie treten sofort in den Krieg gegen die alte Republik und streben nach der Herrschaft über die gesamte Galaxis. Die Ressourcen der Sith scheinen unendlich und der Kampf schier aussichtslos. Durch die Hilfe der 'Kampfmeditation' einer jungen Jedi namens Bastila, gelingt es, den Sith-Lord Revan zu stellen. Doch sein Schüler Malak verhindert die Gefangennahme und nimmt das Raumschiff von seinem Meister unter Beschuss. Nach dem Tod von Revan, nimmt Darth Malak das Erbe an und führt den Krieg noch grausamer. Allen voran, jagt er die junge Jedi Bastila, die ihm scheinbar gefährlich werden kann…

Nur an der Einleitung der Geschichte, merkt man, dass sehr viel Liebe zum Detail reingesteckt wurde. In all diesen Kriegswirren, wacht man auf der Endar Spire auf und befindet sich sofort im Krieg. Denn das Raumschiff wird von den Sith angegriffen und man kann sich gerade noch so, mit einer Rettungskapsel, auf den nächsten Planeten retten. Diese erste Mission, dient als Tutorial und zeigt einem die grundlegendsten Dinge.

Doch fangen wir bei der Charakterwahl an, hier stehen 3 Klassen zur Auswahl und zwar der Gauner, der Späher oder der Soldat. Danach entscheidet man sich für ein Geschlecht und kann sich noch ein Porträt auswählen. Etwas mehr Gestaltungsmöglichkeit hätte hier allerdings nicht geschadet. Dafür gibt es aber bei den Charakterwerten, die maximale Freiheit. Man hat sechs Hauptwerte, wie Stärke, Geschicklichkeit oder Weisheit und zusätzlich acht Fähigkeiten, wie Tarnung, Computerkenntnisse etc., diese werden mit Kampftalenten zusätzlich erweitert. Durch das aus 'Dungeon & Dragons' bekannten D20-System, wird dafür gesorgt, dass sich durch Berechnungen und Statistiken, alle Werte in Echtzeit auswirken. Bei der Erstellung, hat man die Wahl alles automatisch zu vergeben oder die Punkte selbst zu verteilen. Natürlich bietet sich eher das zweite an, denn vor allem später, ist ein ausgewogener Charakter ein Muss. Denn leicht zu bewältigen ist KotOR nicht gerade, nur wenn man sich ein gutes Team zusammen stellt und die perfekte Kombination aus Charakterwerten.

Vom Nobody, zum Helden

Nachdem man sich gerade noch so von der Endar Spire retten konnte, landet man auf Taris. Taris ist ein Planet, der von einer einzigen riesigen Stadt bedeckt wird, ganz ähnlich wie Coruscant. Doch Taris hat seine besten Jahre längst hinter sich und nur in der Oberstadt kann man noch gefahrlos Leben, in den unteren Ebenen herrscht Gewalt und Armut. Carth Onasi, der sich gemeinsam mit uns auf Taris retten konnte, fungiert anfangs noch als Wegweiser und gleichzeitig auch als erstes Mitglied unseres Teams. Man kann jederzeit, 2 Mitglieder in seinem Team mitnehmen. Dieses besteht später im Spiel, aus Soldaten, Jedi und Robotern. Man selbst hat sein Gedächtnis verloren und fragt sich deshalb ständig, was passiert ist. Im Laufe der Handlung tun sich viele Fragen auf, die im späteren Verlauf auf die eine oder andere Überraschung hinsteuern.

Nun macht mal sich also auf den Weg und versucht einen Weg von Taris zu finden, denn der Planet steht unter Quarantäne der Sith. Ganz klassisch, durchstreift man die Levels und sucht nach Hinweisen, sucht Gespräche und bekommt dadurch Haupt- und Nebenquests. Diese sind alles andere als langweilig aufgebaut und warten mit der einen oder anderen Überraschung auf den Spieler. Aber nicht nur der Geschichte kann man Folgen, es gibt auch so eine Menge zu tun, so kann man Karten spielen, Rennen fahren oder sich im Ring messen. Neben Quests, findet man auch seine ersten Gegenstände. Die Palette an diesen, ist schier endlos. Von Rüstungen, Waffen, Granaten, Medi- und Reparaturkits und auch Implantaten ist alles dabei. Man sucht stets immer noch eine bessere Waffe als man zurzeit besitzt. Manche kann man sogar aufrüsten, allen voran das Lichtschwert. Mit verschiedensten Kristallen, ist es möglich, das Lichtschwert seinem Wunsch entsprechend zu optimieren und sogar farblich zu gestalten. Allerdings wird das Inventar recht schnell voll und daher ziemlich unübersichtlich.

Taktik und Effekte

Es dauert nicht lange, bis man auf seinen ersten Gegner trifft. Schon am Anfang auf der Endar Spire bekommt man einiges zu tun. Doch erst wenn man ein Team hat, werden die Kämpfe fordernd und taktisch. Sobald es zum Kampf kommt, pausiert das Spiel und man kann seine Auswahl treffen, wie und womit man den Gegner treffen will. Will man schnelles feuer von einem Blaster, Nahkampf mit dem Laserschwert oder wirft man gar eine Granate. Zusätzlich dazu, hat man noch Spezialfähigkeiten, wie Heilung, Schild oder auch Tarnung, auch die Jedi und Sith Fähigkeiten erweitern das Repertoire sinnvoll. Man muss also stets gut überlegen, wie und wann man seine Fähigkeiten einsetzt, bloßes stürmen auf den Gegner führt selten zum Erfolg. Vor allem zum Schluss, werden die Kämpfe echt fordernd und sind teils sehr schwer, wer da auf falsche Charakterwerte gesetzt hat, hat meist schlechte Karten. Die Kämpfe selber, sind eine wahre Augenfreude. Ständig kracht und explodiert etwas, Laserstrahlen schwirren durch die Luft und Granaten explodieren. Selbst heute noch, kann sich dies mehr als sehen lassen.

Hat man sich erst einmal seinen Weg von Taris gebahnt, kommt die Geschichte so richtig in Fahrt und lässt einen nicht mehr los. Sie weiß, bis zum Schluss zu motivieren und ständig Spannung aufzubauen. Auch am Umfang, hat man nicht gespart. Sobald man sein eigenes Raumschiff besitzt, steht einem die ganze Galaxie offen. Ab hier beginnt eine Odyssee zwischen den fünf Planeten Dantooine, Tatooine, Kashyyyk, Korriban und Manaan. Jeder Planet für sich ist einzigartig und wunderbar in Szene gesetzt. Es beginnt eine epische Geschichte, an der man gut und gerne bis zu 100 Stunden spielen kann. Vor allem der Schluss, hat es Storytechnisch wirklich in sich, doch wie der genau aussieht entscheidet man selbst.

Gut oder Böse

Denn bei jeder Entscheidung die man trifft und bei jedem Gespräch das man führt, hat man stets die Wahl zwischen verschieden Möglichkeiten. Diese wirken sich dann auf den Charakter aus. Folgt man der hellen Seite oder verfällt man der dunklen Seite der Macht? Je nach Wahl, ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Auch verschiedene Fähigkeiten und Gegenstände, lassen sich nur mit einer der beiden Seiten tragen. Die Wahl liegt also bei einem selbst, für welchen Weg man sich entscheidet. Auch auf das Team, hat diese Wahl verschiedene Konsequenzen. Natürlich hebt dies auch den Wiederspielwert, denn man möchte am liebsten beide Seiten mal ausprobiert haben.

Reden ist Gold

Die Grafik von KotOR basiert auf der Odyssey Engine und kann sich selbst heute noch sehen lassen. Zwar sehen die Animationen und vor allem die Texturen nicht mehr frisch aus, für ein mittlerweile sechs Jahre altes Spiel, ist dies allerdings nicht weiter schlimm. Das einzige, was so hätte nicht sein müssen, sind die teils tristen Gänge und Räume. Geschuldet ist dies zwar der typischen 'Star Wars' Architektur, aber etwas mehr Fülle hätte dennoch gut getan. Schaut man sich die Karte an, entdeckt man auch die Schlauchlevels und die vorgegeben Wege und Strukturen. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen. Allerdings ist das schon meckern auf höchstem Niveau.

Gefüllt werden die zwar hübschen, aber doch sehr tristen Levels, durch die verschiedenen Charaktere. Denn man hat stets das Gefühlt, dass das Team lebt und interagiert. Denn nicht nur man selbst führt Gespräche, sondern auch die Teammitglieder untereinander. Da gibt es dann mal Streit oder auch Zustimmung. Man selbst kann sich auch jederzeit mit den Team unterhalten, dies ist auch nötig, denn dadurch erfährt man viel hintergrundwissen und lernt seine Figuren besser kennen, dies geht sogar so weit, dass man sich komplett mit ihnen verbunden fühlt. Vertont ist die ganze Sache von super bis mittelmäßig. Vor allem die Hauptfiguren sind wunderbar synchronisiert, aber viele Nebencharaktere, leiern ihren Text nur so runter. Das ist etwas schade. Aufgewertet wird dies allerdings durch die verschiedenen Aliensprachen. Bei manchen wiederholen sich allerdings die Phrasen recht schnell und man ist geneigt, schnell weiter zu klicken.

Fazit

Knights of the Old Republic ist vor allem eins, gigantisch. BioWare hat ein Vorzeigespiel mit KotOR abgeliefert, was sich sogar heute noch ohne weiteres spielen lässt. Die Geschichte ist grandios inszeniert und einfach nur episch. Das Kampfsystem und die Charakterzusammenstellung lassen einem viele taktische Freiheiten die Kämpfe so zu gestalten wie man möchte. Und nicht zuletzt die Wahl zwischen der hellen und dunklen Seite der Macht und die Auswirkungen dieser, macht aus KotOR eines der besten Rollenspiele die es bisher gab.

Diesen Test, gibt es mit Bildern unterlegt, demnächst auf GameAlive.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Fantastisches Szenario, Lebendige Welt
  • Sound: Star Wars Musik
  • Balance: Taktisch fordernde Kämpfe, Gute KI
  • Atmosphäre: Star Wars Szenario
  • Bedienung: Kämpfe pausieren, Übersichtliche Menüs
  • Umfang: Viele Quests, Mini Spiele, große Galaxis
  • Quests und Handlung: Epische Handlung, spannende Quests
  • Charakter / Teamwork: Viel Wortwitz, Lebendiges Team
  • Kampfsystem / Dialoge: Sehr taktisches Kampfsystem, viele Dialoge
  • Items / Rätsel: Viele Items, Taktische Elemente
  • Grafik: Karge Innengestaltung
  • Sound: Oftmals selbe Phrasen
  • Balance: Vor allem zum Schluss, teils schwere Kämpfe
  • Atmosphäre: keine
  • Bedienung: Inventar für Gegenstände schnell unübersichtlich
  • Umfang: keine
  • Quests und Handlung: keine
  • Charakter / Teamwork: keine
  • Kampfsystem / Dialoge: keine
  • Items / Rätsel: keine

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(11)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.