Lara Croft a Survivor is Born

Nun ist es soweit, wir dürfen wieder mit Lara die Welt unsicher machen. Ob das neue Setting gefällt oder nicht möchte ich in meinem Test etwas...

von Tobias B. am: 06.03.2013

Nun ist es soweit, wir dürfen wieder mit Lara die Welt unsicher machen. Ob das neue Setting gefällt oder nicht möchte ich in meinem Test etwas näher beleuchten. Wir werden sehen ob der Slogan "A new Survivor is Born" von Square Enix gerechtfertigt ist oder nicht. Ich persönlich hatte mich riesig auf den Tomb Raider reboot gefreut da ich Teil I und II gesuchtet habe wie blöd aber mit allem was danach kam einfach nur gelangweilt war.

Grafik 9/10

Mit der entsprechenden Hardware zaubert die Crystal Engine ein wahres Grafikbrett auf unseren Bildschirm, kein Vergleich zur eher stumpfen Konsolenversion. Die Texturen sind messerscharf auch bei weit entfernten Objekten. Und wo wir grade bei Weitsicht sind, an einigen Stellen im Spiel hielt ich einfach nur inne und erquickte mich an dieser unglaublich schön modellierten SpielWelt. Polygonarmut an manchen Stellen jaein, es gibt tatsächlich die ein oder andere Stelle im Spiel die ein paar mehr Polygone vertragen hätte jedoch liegen diese ohnehin meist in einem peripheren Sichtfeld, zum andern muss man überhaupt ersteinmal ein Auge für solche Grafikfeinheiten haben. Ganz besonders sollte man aber die unglaublich guten Schatten erwähnen die sich, bei richtigem Licht, vor einem Crysis III nicht verstecken müssen. Dank der sehr guten Motion Capture Umsetzung wirken alle Chraktermodelle in jeder Situation sehr real. Grafikbugs gibt es kaum,  mir ist nur ein recht störender Kamerawallglitch aufgefallen, den ich jedoch schon nach ein paar Minuten vergessen hatte.

Sound 10/10

Beim Sound liefert Tomb Raider eines der besten Setups ab die ich seit langem hören durfte. Der Soundtrack wurde sehr fein in das Spiel eingewoben zu jeder Stimmung spielt die Haar genau passende Musik. Sanfte Töne bei nachdenknlichen Momenten und eine Soundexplosion im Gefecht bei dem im Vergleich John Mcclane aus Stirb Langsam wie ein Milchbrötchen wirken würde. Tomb Raider ist auch das erste Actionspiel seit Jahren das ich sehr gerne auf deutsch gespielt habe, eine Umstellung auf die englische Sprache ist garnicht notwendig, da die Lokalisation grandios umgesetzt wurde. Wie die Gamestar selbst möchte ich hier Nora Tschirner hervorheben, es hätte niemand ausser Ihr Lara sprechen (bzw. jammern ;) lassen dürfen. Die Geräuschkulisse ansich kann sich sowieso sehen (ähm hören) lassen Wind, Wasser und alles andere hören sich absolut glaubwürdig an.

Balance 9/10

Uns stehen drei frei wählbare Schwierigkeitsgrade zur Verfügung die zu jeder Zeit angepasst werden können. Im leichten Schwierigkeitsgrad ist das Spiel deutlich zu einfach, wir halten zu viel aus und die Gegner sind sehr unpräzise. Im mittleren Schwierigkeitsgrad spielt sich Tomb Raider meiner Meinung nach am stimmigsten, wir müssen auf Lara aufpassen da Fehler nach nur ein paar Treffern mit dem Tot bestraft werden. Für die Harten im Garten gibt es auch noch den dritten Schwierigkeitsgrad. Die Lernkurve ist wunderbar gelungen, je weiter wir in die Welt vorstoßen, umso größer werden die Herrausvorderungen. Als Hilfestellung dient eine Art Echolot, dass auf der Taste "Q" zu jederzeit ausgelöst werden kann und uns unser aktuellen ziel als riesige Lichtsäule darstellt, dieses Feature funktioniert fantastisch. Auch die Karte ist gut umgesetzt und hilft das ein oder andere mal bei der Wegfindung. Wie man die Quicktimeevents als "unfair" bezeichnen kann leuchtet mit nicht ein und dabei von "kryptischen Symbolen" zu sprechen. Für die Quicktimeevents sind genau vier Tasten von nöten, "Leftarrow und Rightarrow" diese brauchen wir immer dann wenn sich Lara von etwas befreien muss (Gegnerumklammerung, Fallen etc.). Das "kryptische Symbol" rote Hand steht für den Buchstaben "E", es ist das Haltesymbol wir benötigen es immer dann wenn Lara nach etwas greifen und/oder nach einem gewagten Sprung nachgreifen muss oder wir stürzen ab. Das "kryptische Symbol" rotes Ausrufezeichen ist in fast 99% der Fälle ein Kampfsymbol, wir brauchen es immer dann wenn wir Finisher setzten müssen/wollen oder eben in den Events Kämpfen. Also alles was mit Kampf zutun hat ist "F" alles was mit jump&run zutun hat "E" und aufschauckeln oder befreien "left - und rightarrow eigentlich super simpel.


Atmosphäre 8/10

Bei der Atmosphäre leistet sich Tomb Raider seinen einzigen groben Schnitzer. Anfänglich sind wir alleingelassen, verängstigt und ja auch sehr hilflos. Das schlägt nach einem drittel des Spiels schlagartig um und wir Ballern, Bomben und Spitzhacken und durch ganze Gegnerscharen. Die Geschichte schafft es leider nicht uns diesen Umbruch befriedigent zu erklären, einfach nur ein "es muss sein, weil es sein muss" ist einfach zu wenig. Nicht falsch verstehen die Schießeinlagen machen eine riesen Laune, fühlen sich aber, anhand der Gegneranzahl meist deplatziert an. Ich stellte mir oft die Frage wo diese ganzen Gegner eigentlich alle her kommen leben die in Erdlöchern? Trotzdem schafft es Lara glaubhaft zu bleiben, anfänglich jammert Sie tatsächlich über sich den Rest des Spiels eigentlich (so wie es immer dargestellt wird) nicht, sie macht sich einfach Sorgen um Ihre Freunde und Kollegen das ist nachvollziehbar. Darüberhinaus wer sagt das man auch nach 500 Gegners nicht immernoch Reue zeigen kann, der hundertste Gegner ist quasi wie der erste wenn man im allgemeinen das Leben schätzt aber einfach nicht die Wahl hat (ja die Fertigkeitsnamen und Beschreibungen sind hierbei wirklich seltendämlich gewählt "Killer hier Execution da" dumm). So nun aber zu den guten Seiten. Die Inzenierung der Geschichte und vor allem der Werdegang der Insel (transportiert über findbare Audiologs) ansich sind meisterhaft eingefangen. Das Spiel schafft es tadellos zwischen Zwischensequenzen (in Spielgrafik) und Spiel ohne Schnitt umzuschalten das macht Tomb Raider umso spannender da man sich nie als "Zuschauer" vorkommt, sondern mitten drin ist. Überhaupt ist das Tempo an manchen Stellen der Wahnsinn. Die Spielwelt als ganzes ist hierbei das Sahnehäubchen, ich habe in keinem Moment das Gefühl nicht in einer lebenden und dynamischen Welt zu sein, alle Setting sind sehr gut gelungen. Ein bissl lächerlicher "fun fact", auch wenn alle Figuren sich durch die Insel schlagen müssen, sieht man nur an Lara Ihre teils heftigen Verletzungen die im laufe des Spiels sehr schön vernarben, alle anderen sehen immer so aus als ob sie eine "Dusche to go" im Rucksack haben, kein dreck kein Staub kein Kratzer, dass hätte man besser machen können.


Bedienung 9/10

Auch hier Punktet Tomb Raider, die Portierung ist vorbildlich. In den Menüs können wir die Tastaturbelegung frei wählen (das Standartlayout funktioniert aber eh schon tadellos). Für eine feste Kameraführung funktioniert diese wunderbar, es gibt nie verdeckte Ecken bei Sprüngen etc. hier hat CD seine Hausaufgaben gemacht. Freies Speichern gibt es nicht, ist aber auch nicht notwendig da, dass Spiel sowieso an jeder Ecke speichert. Das Menü am Lagerfeuer hätte etwas freundlicher ausgearbeitet werden können.

Umfang 8/10

Mit einer Spielzeit von 15-20 Stunden (ich hatte nun 17 Stunden bei 94% Fortschritt) ist Tomb Raider nun nicht wirklich lang aber auch nicht zu kurz. Für mich ist es nur ein bisschen wenig da ich einfach ein Gamer alter Schule bin. in der heutigen Spielewelt würde ich sagen das Tomb Raider sich am oberen Mittelmaß was Spielzeit anbelangt einreiht. Auch nach dem durchspielen motiviert das Spiel weiter, die Spielwelt wirklich fertig zu erkunden (ich hatte bspw. das Spiel bei 63% durchgespielt und bin dann noch auf Erkundungstour gegagnen). Wie eigentlich alle Deckungsshooter hat auch Tomb Raider quasi keinerlei Wiederspielwert mal abesehen von versuchen im höheren Schwierigkeitsgrad, dass Spiel bleibt 1 zu 1 das selbe.


Leveldesign 9/10

Anfangs dachte ich mir jupi Schlauchlevel was fürn scheiss, dann aber ein riesiges Areal das frei begehbar/erkundbar ist. Tomb Raider schafft es wunderbar diesen Spagat zwischen Schlauch -und OpenWorldleveln zu meistern. Gerade in den großen Arealen (die nicht selten mehrere Ebenen haben) rannte ich wie ein Spürhund in jede noch so kleine Ritze um nichts zu verpassen. Schön ist das eben diese Vorgehensweise auch belohnt wird mit neuen Audiologs, Bergungsgut (braucht man für Waffenupgrades) oder Artefakten. Auch wenn die Ballerrei etwas zu sehr in den Vordergrund gedrückt werden (was ja momentan irgendwie Mode ist gell Mass Effect III grml), gibt es immernoch genug zu Rätseln und zu klettern.


KI 8/10

Die KI-Kameraden lassen sich an den meisten Stellen nicht Lumpen, suchen aktiv und auch effektiv Deckung und schießen präzise (mittlerer Schwierigkeitsgrad). Wie immer gibt es aber auch immer mal wieder Totalaussetzter bei einzelnen Gegnern. So kann es passieren das wir um Stealthkill markierte Ziele im Kreis laufen können ohne das sie uns entdecken sehr lustig. Auch "stürmen" die ein oder anderen Kameraden einfach mit zwei Spitzhacken auf uns zu, das stürmen ist absichlich in Klammern gesetzt da man den Kollegen im lauf die Schuhe binden könnte. Alles in allem ist die KI gut und btw. Tip am Rande in den Fuß schießen geht immer :)


Waffen & Extras 9/10

Das Waffenarsenal umfasst Pistole, Schrottflinte, Maschinengewehr, Bogen und eine Spitzhacke. Durch die Modifikationsmöglichkeiten reichen die paar Waffen völlig aus. Toll ist das jede Modifizierung an Model im Spiel sichtbar wird. Durch suchen, findet man immer mal wieder Teile für Waffen, hat man bspw. 3/3 zusammen kann man aus seinem WKII Maschinengewehr eine AK-47 bauen. Lustig ist, dass die voll ausgebaute Pistole stärker als das voll ausgebaute Maschinengewehr ist. Talente verteilen wir in drei Talentbäumen, wobei der Jägerbaum ziemlich sinnfrei ist da wir schlicht und einfach nicht Jagen müssen da es kein Nahrungsystem gibt, eigentlich ein bisschen schade es hätte Tomb Raider noch glaubhafter gemacht. In den anderen zwei Bäumen Maxen wir unsere Waffenskills sowie unser allgemeines Durchhaltevermögen. Letztenendes ist es egal da wir wenn wir komplett spielen alle 3 bäume maxen können. Wie die Gamestar schon geschrieben hat funktioniert das Schleichen nicht immer, da manch eine Begegnung gescriptet ist. Töten wir also Ziel A werden automatisch Gegner XYZ auf uns aufmerksam auch wenn diese uns garnich sehen, bisschen schade.


Handlung 8/10

Auch wenn der Umbruch etwas missglückt ist was Lara anbelangt, möchte ich Sie so wie Sie ist nicht mehr missen. Die Geschichte wird toll erzählt und macht tatsächlich Hunger auf mehr der neuen Lara. Ich empfand das Ende als etwas unbefriedigend was ich hier aber nicht Spoilern werde ;). Besonders Laras Geschichte wird gut in Szene gesetzt, dass darüberhinaus die Nebenfiguren zwischen blass bis "wer war das noch gleich" bleiben ist etwas schade. Auch der Kult auf der Insel wurde zwar beschrieben aber meiner Ansicht nach nicht genug. (!!ACHTUNG SPOILER!!) So dumm es sich anhört aber wenn der Proffessor durch seine eigene Dummheit von den Palastwachen getötet wird verstehe ich nicht warum bei einem USK18 Spiel die Kamera wie im Kindergarten wegschwenkt, für was muss ich mit einem Ausweis zur Post rennen :)? Alles in allem ist Tomb Raider Storymäßig zufriedenstellen, die ein oder anderen Fehler oder Vernachlässigungen sind verschmerzbar.


Fazit:

Tomb Raider ist ein guter bis sehr guter Deckungsshooter geworden mit Rätsel und Klettereinlagen. Wer nicht zu sehr auf das alte Tomb Raider pocht, wird mit der neuen Lara seine Freude haben. Mir persönlich gefällt die neue besser als das alte Botox Breitarschtittenmonster. Bleibt zu hoffen das Crytal Dynamics noch an der ein oder anderen Sache feilt, dann aber, darf Tomb Raider sehr gern auf einer parallelen Zeitlinie fortgeführt werden. Lara darf nur nichts von Schönheits-OP´s hören... sonst schwör ich ihr auf der Stelle ab.



Rechtschreibfehler dienen der allgemeinen Belustigung.


Wertung
Pro und Kontra
  • Tolle Hauptfigur
  • Gut erzählte Geschichte
  • Motivierendes Waffensystem
  • Toll Gestaltete Rätsel
  • Etwas dürftiges Ende
  • Einige unbenutzte Möglichkeiten
  • Flache Nebenfiguren

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(4)
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