"Mittelerde - Mordors Schatten"-Rezension

Allgemeines zum SpielDas Spiel Mittelerde - Mordors Schatten spielt, wie sich einige bereits denken können, im Universum der Tolkien-Erzählungen,...

von Qualle036 am: 09.01.2015

Allgemeines zum Spiel
Das Spiel "Mittelerde - Mordors Schatten" spielt, wie sich einige bereits denken können, im Universum der Tolkien-Erzählungen, zeitlich gesehen zwischen "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe".
Man übernimmt die Kontrolle über Talion, einen Waldläufer vom Schwarzen Tor. Dieser wird am Anfang des Spiels durch einen der Schwarzen Hauptmänner getötet. Im Augenblick seines Todes wird Talion allerdings von einem sehr mächtigen Geist zurück von den Toten geholt, welcher ihm aber auch eine schwere Bürde auf die Schultern legt.

Spielmechanik
Das Spiel erinnert von der Steuerung her an die "Batman"- und "Assassins Creed"-Teile. Man steuert Talion aus der Third-Person-Perspektive, welcher sich geschmeidig an Wänden und Mauern emporhangeln und auch wieder von hohen Gebäuden (allerdings ohne obligatorischen Heuhaufen) fallen lassen kann.
Die Steuerung ist dabei weniger komplex als man denkt und bis auf einige Ausnahmen macht Talion auch genau das was er tun soll.

Von Hauptmänner und Häuptlingen
Der Kern von M-MS liegt aber weniger auf dem Benutzen bereits vorhandener Spielsteuerungen als vielmehr auf dem Hauptmann- bzw. Häuptling-System.
Denn wie jedem Kenner der Herr der Ringe-Teile klar ist, fehlen auch die obligatorischen Uruks nicht, die unterschiedlicher hätten nicht ausfallen können. Von übergewichtigen, mit Lanzen bewaffneten Uruks bis hin zu mit Äxten oder Schwertern angreifenden Orks scheint die Palette voll zu sein. Abgesehen von dem typischen Kanonenfutter gibt es aber auch Hauptmänner, die wiederum Häuptlingen unterstellt sind. Diese Anführer stellen eine weitaus größere Gefahr dar, da sie über verschiedene Stärken verfügen, die es Talion mehr oder weniger schwer machen, sie zu töten.


Dabei lernt der Spieler immer besser und schneller auf die Schwächen eines solchen Hauptmanns zu reagieren. Hat ein Hauptmann die Schwäche, durch Schleichtodesstöße (entspricht einem Finishing-Move während des Schleichens) so hangelt man mit Talion an Mauern entlang bis man eine gute Position gefunden hat ihn mit einem guten Sprung und dem Dolch im Anschlag zu töten.
Auch die Umgebung kann dabei gegen die Orks verwendet werden - von wilden Bestien, den Caragor, bis zu stechenden Insekten, den Morgai-Fliegen lässt sich alles verwenden.
Doch nicht nur diese Bestien, sondern auch die Charakteristik der Orks sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen hilft Talion weiter. Trifft man zum Beispiel auf zwei rivalisierende Orks, so fällt es dem Spieler leichter einen der beiden zu töten - wenn nicht sogar beide.
Auch Trinkgelage und Mutproben gehören zu solchen Ereignissen, denen sich Talion mal lauter mit dem Schwert und auf dem Rücken eines Monsters oder mal leiser, mit dem Bogen und dem Dolch nähern kann, um im richtigen Moment zuzuschlagen.

Was war das mit den Waffen?
Wer jetzt denkt, er könne aus tausenden von Materialien Schwerter und Waffen formen, liegt falsch. Talion besitzt das gesamte Spiel über nur drei Waffen, dazu zählen sein Schwert Urfael, welches der Spieler am häufigsten im Spiel verwendet, den Dolch Acharn und den Bogen Azkâr. Alle diesen Waffen kann der Spieler wiederum mit Runen bestücken, die ihm verschiedene Fertigkeiten geben, e.g. die Wiederherstellung eines Teils des Lebens beim Töten eines Hauptmanns oder die Immunität gegen Gift. Alle diesen Runen kommen dabei in unterschiedlichen Stärken vor, je nachdem wie stark der jeweilige Hauptmann oder Häuptling war.

Aufstieg und Niedergang
Was nämlich ein wichtiges Kernstück des Geschehens der Hauptmänner und Häuptlinge ist, ist dass diese nach dem erfolgreichen Abschließen einer der genannten Aufträge an MACHT gewinnen und aufsteigen können.

Beispiel:
Ein Orkhauptmann (Ork1) gewinnt einen Zweikampf mit einem anderen Orkhauptmann (Ork2).
Ork1 gewinnt somit an Macht und nimmt den Platz des Herausgeforderten ein, insofern dieser über seinem jetzigen Platz liegt, während Ork2 einfach stirbt. Nun kann allerdings auch ein neuer Hauptmann den ehemaligen Platz von Ork1 einnehmen und bekommt somit auch Macht. Dies wiederum kann sich auf andere Orkhauptmänner auswirken, die wiederum nachrücken könnten, usw. .

Wichtig ist dabei zu bedenken, dass JEDER Ork in dem Moment zu einem Hauptmann wird, in dem er Talion tötet. Dieser Ork bekommt damit einen eigenen Hauptmannsvor- und beinamen.


Gleichzeitig werden alle offenen Kämpfe der Orks ausgefochten und das Ergebis auf dem "Hauptmannsschachbrett" dargestellt - wer also in M-MS stirbt, lässt damit eine Lawine von Aufstiegen und Toden unter den Hauptmännern und Häuptlingen los.



Insgesamt gibt es dabei zwei (bzw. drei mit der Erweiterung "Fürst der Jagd") dieser Schachbrette und somit auch 10 (bzw. 15) Häuptlinge und und somit auch insgesamt 40 (bzw. 60) Hauptmänner, die den Häuptlingen mehr oder weniger unterstellt sind.

Der Haken an der Sache ist...
M-MS macht unglaublich viel Spaß für jeden, dem auch die "Assassins Creed"-Teile und die "Batman"-Teile gefallen haben. Trotzdem gibt es auch eine Mangelpunkte, die angesprochen werden sollten.
Zum einen hat das Spiel keinen einstellbaren Schwierigkeitsgrad. Wer also mit solchen Spielen noch wenig konform ist trifft am Anfang auf Granitgegner, die einem ziemlich zusätzen, gegen Ende hin allerdings scheinen die Hauptmänner/Häuptlinge allerdings gegenüber Talion stark unterlegen. Dies liegt zum Einem an dem Kampfsystem, das einem später ermöglicht sehr viele Orks niederzumähen ohne selbst einmal getroffen zu werden, zum anderen an der Tatsache, dass das maximale Machtlevel der Orks nur auf 20 ansteigen kann. Danach können diese zwar immernoch Aufträge erledigen und einen töten, doch bekommen dafür keinen Anstieg mehr, wobei der Anstieg an Macht nicht unbedingt ein Zeichen an Gefährlichkeit ist, da viele Macht 20-Häuptlinge meist noch Schwächen besitzen, die diese sehr angreifbar machen.
Auch die Kampagnenmissionen besitzen (zufälligerweise) nur zwanzig Levels, was bei dem rasenden Tempo in denen man sie abschließt nicht die Zeit lässt starke Gefühle für die Charaktere aufzubauen.
Wichtig wäre also einfach ein Schwierigkeitsgrad, welcher das Spielgeschehen deutlich schwerer machen sollte und somit den Wiederspielwert außerdem deutlich erhöht - sowie die Satisfaktion, wenn man einen Orkhäuptling endlich besiegt hat.
Auch die Tatsache, dass Talion ein Maximallevel an Macht und Fähigkeiten besitzt, lässt einen später etwas schlucken, weil es auch hier bestimmt Möglichkeiten gegeben hätte, diesen Punkt entweder weiter hinauszuzögern oder das System ähnlich einem "Diablo" immer weiter erhöhen zu lassen - gefolgt von mächtigeren Orks die befördert werden - hätte das Spiel sicherlich nicht verschlechtert.

Fazit
Mittelerde - Mordors Schatten macht sehr viel Spaß, seien es die Sammelmissionen um die Waffen stärker zu machen, seien es die mehr oder weniger lustigen Beinamen der Orks und ihre flinken Sprüche, die sie abgeben oder sei es die ausgezeichnete Grafik, die Mordor so hässlich und gleichzeitig schön wie noch nie auf den Bildschirmen zeigt. Natürlich lässt sich über den anfänglichen schweren, später zu einfachen Schwierigkeitsgrad meckern. Wer aber Lust hat Mordor zu besuchen und Unmengen an Orks in das Jenseits zu befördern, liegt bei diesem Spiel genau richtig.

mfg Qualle036


Wertung
Pro und Kontra
  • Steuerung sehr einfach
  • Hauptmann-System ist sehr dynamisch und interessant
  • Sehr schöne Grafik
  • Unterschiedliche Gebiete mit verschiedensten Fazetten
  • Kein einstellbarer Schwierigkeitsgrad
  • Irgendwann ist ein Maximalpunkt an Macht und Stärke erreicht

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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