Neverwinter - eine positive Überraschung

Vorweg: Ich mache diese Rezension obwohl Neverwinter im sog. BETA Stadium ist. Jedoch kann man ingame schon Geld kaufen und dieses auch ausgeben.   ...

von Oxigan am: 10.05.2013

Vorweg: Ich mache diese Rezension obwohl Neverwinter im sog. BETA Stadium ist. Jedoch kann man ingame schon Geld kaufen und dieses auch ausgeben.

 

UPDATE: 01.06.2013 - basierend auf der Version NW 1.20130416a.42

 

Es ist im Prinzip ein hervorragendes Spiel.

Das F2P ist weitestgehend fair. Du kannst definitiv ohne Probleme auf lvl 60 kommen ohne Geld auszugeben. Selbst die 3 Taschen (die man sich im Story Verlauf erspielen kann) reichen locker an Platz. Auch sämmtliche Dungeons sind kostenlos spielbar.

Das Kampfsystem ist überraschend flüssig und macht tierisch viel Spaß. Das Ausweichsystem ist - im Gegensatz zu Guild Wars 2 - gut implementiert und muss bei so ziemlich jedem Boss sinnvoll eingesetzt werden.

Die Grafik finde ich persönlich gut und atmosphärisch.
Auch die Gebiete machen Spaß und haben immer ein eigenes Thema.

Z.B. gibt es ein Gebiet mit haufenweise Skeletten, Kathedralen, Friedhöfen. In einem anderen ist dann alles Eislandschaft mit Zwergen.

Der Schwierigkeitsgrad ist anfangs leicht, zieht jedoch ab lvl 30-35 enorm an. Auch das macht dieses Spiel so interessant: Es ist kein "easy-mode" Brei á la WoW. Gerade die Solo Instanzen mit anschließendem Endboss sind auf höheren Levels extrem fordernd (hängt natürlich auch ein bischen von der Klasse ab die man spielt).

 

Als Klassen stehen Klassiker wie: Schurke, Magier, Heiler, Tank zur verfügung. Somit baut das Spiel - im Gegensatz zu z.B. Guild Wars 2 - auf das gute alte Tank / Heiler / Schadenausteiler Prinzip auf (ähnlich WoW). Jedoch gibt es hier noch zu erwähnen, dass das Aggro-System derzeit zu wünschen übrig lässt. Ein Guardian Fighter - die eigentliche Tank-Klasse - ist derzeit nicht in der Lage richtig zu tanken, was darrauf hinausläuft das sich die meisten auf Schaden spezialisieren und der Kleriker (Heiler) die Aggro der mobs auf sich hält (Kleriker verursachen derzeit unmengen an Aggro aufgrund der Heilung die sie verursachen).

Die verschiedenen Rassen (unter anderem Mensch, Zwerg, Elfen) bieten diverse Rassenspezifische Boni.



Raids gibts keine - dafür gibts haufenweise Inis (5er) für lvl 60, in denen man sich anhand vom Gearscore hocharbeitet bis T1 / T2 Epic sets sowie in der letzten Instanz ein Waffenset für jede Klasse (T2.5).
 Zu erwähnen ist hier, das bereits jetzt ein content-Patch mit Raids angekündigt wurde, der die nächsten Wochen erscheint

 

Die Skillung des Charakters erfolgt durch das hochstufen Grunsätzlicher Attribute. Desweiteren können auch die benutzbaren Fähigkeiten freigeschalten und upgegradet werden. Als 3 individualisierung steht der Talentbaum zur verfügung der in 3 Abzweichungen endet.

 

Als Zusatzhilfe gibt es ab lvl 16 sog. Begleiter, welche Verschiedene Klassenrollen übernehmen (Tank / Healer / DD) und dem Charakter zur Seite stehen. Auch im Ingame Shop lassen sich diverse Begleiter kaufen.

 

Verwirrend mag für den ein oder anderen sein, das es ingame 3 verschiedene Währungen gibt: Gold, Astral Diamanten und ZEN.

Diamanten und ZEN sind die "kaufbaren" Währungen. Mit den Astral Diamanten kann man z.B. im ingame Shop einkaufen. Ebenso kann man sich mit ZEN diverse Dinge kaufen. ZEN und Astral Diamanten können untereinander getauscht werden mit einem variierenden Wechselkurs (wird von den Spielern bestimmt durch Tauschangebote). ZEN kann prinzipiell gekauft werden für echtes Geld.

Gold hat leider - speziell im späteren Verlauf - keine große Bedeutung mehr. Für Gold kann man sich z.B. Heiltränke, Medikits (werden nach einem Tod benötigt um die Schäden zu entfernen) gekauft werden.

 

Astral Diamanten kann man sich (mit einem Limit von 24.000 am Tag) auch so erspielen, z.B. durch Daily Quests (Dungeon, PvP, Foundry etc...).

 

Eine Besonderheit ist die Foundry, mit der Spieler selbst Dungeons erstellen können. Diese Funktioniert prinzipiell recht gut und verfügt auch über ein Bewertungssystem für die gespielten Dungeons. Das hilft bei der Auswahl. Jedoch hat auch die Foundry noch einige Baustellen, so ist es z.B. im Moment nicht möglich Bosse mit Loot zu implementieren oder gar eigene Skins/Animationen (3DsMax / Maya) oder gar Texturen einzubauen. Auch eigene Boss Skripte - mit speziellen Logiken wären sicher eine willkommene Abwechslung.

 

Was das BETA Stadium angeht, so konnte ich verhältnissmäßig wenige Bugs ausmachen. Was ich so mitbekommen habe, soll jedoch der deutsche Client sehr viele Übersetzungsfehler haben bzw. fehlen hier auch teilweise die Stimmen. Daher rate ich derzeit definitiv zum englischen Client. Auch kann es mal passieren, dass ein Quest nicht richtig funktioniert.

Probleme bzw. Raum für Verbesserungen:


1.) Das 110% Reittier kostet unglaublich viel ingame Währung - ist jedoch bei dem 55€ Starterpaket dabei. Prinzipiell wäre das jetzt kein Thema, wenn man nicht im PvP aufmounten könnte. Was natürlich bei einem "Conquer" Modus (Punkte auf der Karte einnehmen und halten um zu gewinnen) einen Vorteil verschafft (schnelleres Mount -> schneller am Punkt -> schneller einnehmen).

2.) Generell (extrem) überzogene Ingame Store Preise.

3.) Respeccen ist kostenpflichtig. Deswegen am besten vor dem Start einen Guide lesen bzw. auf Youtube gibt es auch viele Informationshaltige Videos.

 

4.) Klassen Balance im PvE & PvP - hier muss noch viel Arbeitet geleistet werden. Auch manche Bosse sind entweder zu leicht oder zu schwer.

 

5.) Diverse Bugs / Exploits die gefixt werden müssen.


Fazit:

 

Bis auf die genannten (negativ) Punkte ist Neverwinter ein super Spiel und zudem komplett kostenlos genießbar.
Ich empfehle es jedem der etwas für Guild Wars 2 oder WoW übrig hat/hatte einfach mal auszuprobieren. Die Downloadgröße beträgt ca. 4 Gbyte.


Wertung
Pro und Kontra
  • faires F2P für Gelegenheitsspieler
  • gute Grafik
  • tolle Atmosphäre & Gebiete
  • sehr flüssige & dynamische Kämpfe
  • obwohl BETA relativ wenige Bugs
  • "Ingame Shop" überteuert
  • kein eSports Titel (PvP / Arena) wegen schlechter Balance
  • lvl 60 ist zu schnell erreicht
  • Foundry ist nicht so mächtig wie erwartet
  • Balance der Klassen
  • Aggro-System braucht dringende Überarbeitung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(2)
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