Nordische Frischzellenkur für alte Helden

Es gibt doch noch ein Leben nach dem Hades. Hat man den Totengott erfolgreich geschlagen, geht der versprochene Weg zwar wie gehabt nach Griechenland, man steht...

von steamdesigner am: 25.11.2017

Es gibt doch noch ein Leben nach dem Hades. Hat man den Totengott erfolgreich geschlagen, geht der versprochene Weg zwar wie gehabt nach Griechenland, man steht allerdings nun im seichten Wasser des Asklepios-Tempels und nicht am Steg von Helos. Alte Helden, die die vier Akte zuvor gemeistert haben, dürfen nun mit ihrer gesamten Ausrüstung über Korinth (hallo Leonidas), den deutschen Landen über den hohen Norden gen Walhalla ziehen. Am Ende wartet dann der weltenbrandplanende Surtr auf sein Schicksal, durch einen TQ-Helden gerichtet zu werden. Schlußendlich darf man sich dann brav von Wotan verabschieden - Helos, ich komme.

Ein frischer Held hat es mächtig schwer

Maurice und Jochen, ihr suft mit eurem Test so ziemlich auf meiner Welle. Eine Menge Stunden habe ich nun in das DLC „Ragnarök“ investiert. Als TQIT-Hardcore-Fan ist meine spontane Vollbegeisterung vorerst einer gewissen Ernüchterung gewichen, doch mit einem überwiegend positiven Einschlag. Ja, es gibt noch einige Unstimmigkeiten in Form von Gegenständen, Nebenquests und aufkommende Langeweile in sich ewig dahinziehenden Landschaften. Hat man noch eine Menge Veteranen aus alten Tagen in der digitalen Schublade, macht das Herumprügeln und das Erfüllen der Quests doch Freude. Beginnst Du das Abenteuer mit einem frischen Helden in besagtem Tempel, kann die Freude schnell in einen gewissen Frust umschlagen. Geld und Punkte für Gegenstände und Meisterschaften sind da, doch wie wählt man weise und vorausschauend? Schon das erste Bossmonster am Hafen von Lechaion macht mächtig Ärger und spätestens beim Banditenchef Skiron wird es bitter. Zu oft habe ich mich vom Brunnen wieder zum eigenen Grabstein aufgemacht. Schwierig.

Neue Herausforderungen für TQIT-Veteranen?

Doch meine in Würde gealterten und erfahrenen Helden Menelaos und Ajax stehen nun auf dem Sprung in den Legendär-Modus. Ein paar Schrammen haben sie, kommt vor. Es war erfrischend, den fünften Akt der Länge nach zu durchstreifen. Wäre da nicht die nordische Prinzessin Ylva mit ihrer dringlichen Bitte um Waffenhilfe gewesen, wäre ich zum Beispiel nie auf die beiden Meisterzwerge Durin und Dvalin gestoßen, die in der Meisterschmiedekammer hinter den Hallen der Zwerge waffentechnisch vor sich hinarbeiten. Gibst Du ihnen, was sie haben wollen, wollen sie mehr. Und mehr. Aber woher nehmen, was sie wollen? Nur das geschulte Auge und das ständige Spähen nach Truhen mit dem Ausrufezeichen bringt nach und nach Gegenstände in den eigenen Bestand. Dann kriegen auch die Zwerge, was sie wollen. Herr der Ringe läßt schön grüßen, finde ich.

Sprach ich eben von Umstimmigkeiten? Da gibt es einige. Und seit dem Erscheinen des Akt 5 gab es schon einige kleine und größere Patches. Manches ist gefixt, manches eher unstimmiger geworden. Die immer noch sehr große TQIT-Fangemeinde läßt scheinbar nicht locker, die Entwickler sind nun in der Pflicht, zu hören und zu lesen und dann umzusetzen. Das wird aus meiner Sicht noch ein ganz schön rundes Teil, dieser fünfte Akt. Schließlich hat man sich bei THQ Nordic schön aus dem Fenster gelehnt, wenn man nach mehr als zehn Jahren noch mal so mächtig einsteigt. Möge sich also die neue Fortsetzung in den nächsten Wochen und Monaten nahtlos an seine Vorgänger anschließen.

Trotz einiger Unzulänglichkeiten: Ragnarök macht Spaß

Wer also gerne mal von Griechenland über die Donau hinauf zu keltischen Siedlungen, dem Lemberg, dem Teutoburger Wald und dem Weserbergland ziehen, dann in den wirklich kalten und weitgefaßten Norden aufbrechen und Yggdrasil nebst Walhalla und Utgart besuchen will und sich dabei noch so richtig an Trollen, Banditen und nordischen Fabelwesen austoben möchte, der ist mit dem DLC „Ragnarök“ wahrlich gut bedient. Schlage ich die Brücke zur Gamestar-Bewertung, mag ich mich Maurice und Jochen erneut anschließen. Sehr viel Licht mit sehr viel Abwechslung, aber auch ein wenig Schatten wartet auf schlagkräftige Helden. Meine Empfehlung hat das Spiel auf jeden Fall. Und ich bin mal ganz vermessen: Hatten die alten Römer nicht auch eine Menge Götter und eine hochspannende Mythologie? Beim Jupiter :)!


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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