Review: „Chivalry II (PC)“

„C2“ kommt ca. 9 Jahre nach „Chivalry: Medieval Warfare“ heraus und will alles besser und noch spannender, aufregender, actionlastiger, schöner und...

von Brakus am: 10.06.2021

 

Immer noch in einem Mittelalter-Setting gehen die Spieler in zwei Teams in Massenschlachten aufeinander los und metzeln was das Zeug hält. Immer natürlich die eigentlichen Szenario-Missionen im Blick – nicht wirklich, meist steht das Abschlachten im Vordergrund und der FSK18-Grad ist wirklich gut ausgelotet….da spritzt das Blut literweise um einen herum, die eigene Waffe färbt sich entsprechend rot und es wird über abgetrennte Körperteile gestolpert.

Als Fußsoldat mitten im Gerangel an der Front oder als Bogenschütze mit etwas Abstand zum Geschehen, man ist auf jeden Fall immer mitten drin, statt nur dabei….und das nicht nur gefühlt^^. Das Setting und die Atmosphäre wurden toll eingefangen und die Leveldesigner haben ganze Arbeit geleistet mit den verschiedenen Maps für die bis zu 64 Spieler.

Zuvor muss man allerdings ein Tutorial durchspielen, was allerdings auch dringend zu empfehlen ist. Denn die Kampfbewegungen und Hiebausführungen wollen wirklich geübt und später in den Kämpfen gut abgestimmt sein. Man muss ein Gefühl für die Abstände bekommen, damit man nicht mit dem ausholenden Schlag am Feind vorbeirennt, der Block zu spät kommt oder die Combo misslingt. Die Steuerung wurde nämlich nicht soooo unbedingt intuitiv gestaltet – ok, einmal dran gewöhnt, geht’s dann schon irgendwann. So muss (am PC) die Maus z.B. mit geschwungen werden, als wenn man sich selbst mit der Hüfte zum Gegner drehen und zuhauen würde. Da hilft es in der Hektik einen kühlen Kopf und geschickte Finger zu bewahren, um alle Tastenbelegungen und -kombinationen immer korrekt und rechtzeitig auszuführen.

So steht der Spieler dann jede Partie, ganz MMO-PVP-klassisch, am Startpunkt jeder Map und rennt mit seinen Kameraden zum Gegner. Sobald die Mannen aufeinandertreffen geht das gedrängelte Abschlachten los und es fühlt sich wirklich so an, als würde man wie in einem Monumentalfilm zentral im Geschehen stehen. Blocken links, zustechen rechts, nach hinten absichern und ausweichen, vorausschauen, von wo Gegenstände (man kann recht viel einfach aufsammeln und werfen, was so in der Gegend herumliegt^^) angerauscht kommen und ab und an auch den Teamkameraden zur Seite stehen.

Hilfreich ist es auf jeden Fall sich auch immer wieder mal zurückfallen zu lassen, um eine neue Perspektive auf das Schlachtgeschehen vor einem zu erhalten und um vor allem auch Nachschub zu suchen. Immer wieder finden sich Wagen oder Kisten im hinteren Bereich des Kampfgetümmels und dort kann man sich nach neuen Pfeilen, Bolzen und Verbänden umsehen. Gerade letztere wird man häufig brauchen, egal wie gut man im Nahkampf ist, denn es kommt immer mal ein Pfeil oder ein Stein geflogen. Ganz zu schweigen von feurigem „Regen“ und anderen Fernkampfgeschossen.

Also schön verbinden und etwas Stoff als Reserve einpacken, denn an der Front gerät man auch schnell in Bedrängnis, wenn mehrere Gegner von allen Seiten auf einen eindreschen.

Nur nicht zu weit zurückgehen oder generell ins Abseits, dann wird man für einen Deserteur gehalten und das geht nicht minder schlecht für den Charakter aus.

Eine große Waffenauswahl steht zur Wahl, alles typische Hack- und Stich-Instrumente und im Laufe der Szenarien kommen auch Belagerungswaffen ins Spiel. Obwohl die Maps eigentlich alle für sich genommen und gespielt werden können, gibt es dennoch ein genehmes Zusammengehörigkeitsgefühl durch die Missionen. Und das häufige vor und zurück in den Schlachten wird dadurch toll angepasst. Wurden die Gefangenenwagen z.B. im Wald nicht gut genug abgesichert, drängt das gegnerische Team den Spieler samt Kameraden zurück und es wird ein anderer Teil der Map geladen, z.B. die zuvor verlassene, kleine Festung.

Ebenfalls klassisch sind dann auch die Belohnungen und Verbesserungen. So wird der Schwert-Skill z.B. durch häufigen Einsatz aufgewertet und die Optik des eigenen Ritters kann vielfältig angepasst werden. Da kann auch gleich die wunderbare Grafik erwähnt werden, die die Unreal Engine so richtig auffordert mit zu machen^^. Ok, die meisten Farbtöne sind eher rot, aber es gibt auch viel schöne Landschaft zu sehen^^.

Wer sich mit der Steuerung vertraut machen mag, das Setting mag und generell gerne in PVP-Schlachten unterwegs ist, kommt an „C2“ nicht vorbei! Ja, man muss den Stil des Games mögen und das teils makabre sinnfreie Abschlachten akzeptieren (oder demselben frönen, ganz nach Vorliebe), aber dann wird man mit einem richtig coolen PVP-Monster belohnt!

 
Wertung:
Spielspaß: 5 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: PC (Steam)
USK: 16
Publisher: Tripwire Interactive

 

Screenshots: http://www.heimspiele.info/PC/?p=8570




Wertung
Pro und Kontra
  • Atmosphäre
  • Schwierigkeitsgrad

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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