Riddick: Assault on Dark Athena – Wer ist der bessere Killer?

Das schwedische Entwicklerstudio Starbreeze hat einen Faible für die Dunkelheit. 2004 haben sie schon mit The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay...

von Oneal Redux am: 17.12.2009

Das schwedische Entwicklerstudio Starbreeze hat einen Faible für die Dunkelheit. 2004 haben sie schon mit The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay bewiesen, dass sie dieses Thema beherrschen und auch hervorragende Spiele produzieren können. Die Tradition setzte sich mit The Darkness fort, von dem mittlerweile sogar der 2. Teil in der Mache ist. Fünf Jahre nach Butcher Bay meldete sich das Team für den PC zurück und zwar mit einem weiteren Titel für die The Chronicles of Riddick-Reihe.

Assault on Dark Athena kehrte also in das Universum von Riddick zurück und erzählte dessen Geschichte weiter. Angeknüpft wurde direkt an die Flucht von Butcher Bay. Richard B. Riddick, wie der berühmte Antiheld mit vollen Namen heißt, ist eine richtig coole Sau. Schon auf der Leinwand konnte er mit Pitch Black und The Chronicles of Riddick beweisen, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Butcher Bay liegt Assault on Dark Athena in einer aufgearbeiteten Fassung bei, in diesem Test soll es aber nur um Assault on Dark Athena gehen.

Wo ist Johns?

Nachdem Johns und Riddick gemeinsam für einigen Trouble im Gefängnis Butcher Bay gesorgt haben, konnten beide fliehen. Auf der langen Reise durch den toten Raum, befinden sich beide im Cryo-Schlaf. Das dabei einiges schief gehen kann, ist bekannt. Und auch Riddick und Johns bleiben nicht verschont. Als beide nämlich gerade durch ein Asteroiden-Feld fliegen, stoßen sie dabei auf das Merc-Schiff Dark Athena. Dieses holt das kleine Raumschiff an Bord um es zu kapern. Riddick ist bei der ganzen Prozedur aufgewacht und hat sich gleich ein kleines Versteck gesucht, um auf die Dinge zu warten die da kommen mögen. Captain Gail Revas macht sich höchstpersönlich auf, um sich die neue Fracht anzusehen. Vorfinden tut sie allerdings nur Johns, doch der ist auf Butcher Bay mittlerweile einen schönen Preis wert. Fortan befindet sich allerdings großes Ungeziefer auf der Dark Athena, dass bald mächtig Trouble machen wird.

So befinden wir uns als Riddick nun auf dem Piratenschiff Dark Athena und wollen da natürlich so schnell wie möglich wieder weg. Die Geschichte selber knüpft sehr gut an Butcher Bay an, ohne direkt aufgesetzt zu wirken. Doch im Laufe der Handlung, tun sich dann doch einige Ungereimtheiten auf, die nicht geklärt werden. Dies ist sehr schade, denn Zeit genüg wäre dafür gewesen. Die allererste Frage die man sich stellt ist: Wo ist jetzt eigentlich Johns? Denn dessen Schicksal bleibt weitestgehend ungeklärt.

Richard B. Riddick – entflohener Sträfli

Als Riddick machen wir uns also erst einmal daran, einen Weg von der Dark Athena zu finden. Bewaffnet sind wir zum Anfang nur mit einer Haarnadel. Als Riddick reicht uns dies aber allemal, denn im Zweikampf können wir damit so einiges anrichten. Wie auch schon in Butcher Bay spielen die Zweikämpfe wieder eine wichtige Rolle. Ob nun Faust- oder Messerkampf, mit dem richtigen Timing gewinnt man jeden Fight. Durch die Maus- und Tastatursteuerung gestaltet sich dies allerdings meistens recht schwierig. Anfänglich bewegen wir uns sehr vorsichtig durch die Dark Athena und schleichen von einem Schatten zum nächsten. Denn in der Dunkelheit hat Riddick gegenüber seinen Feinden einen gewissen Vorteil, denn er kann in der Dunkelheit sehen. Spielerisch ist dies allerdings nur zum Anfang notwendig, denn sobald wir unsere ersten normalen Waffen finden, wie Schrotflinte oder Maschinengewehr, werden uns regelrecht Gegnermassen entgegen geworfen, denen wir uns nur mit genügend Feuerpower ordentlich zur Wehr setzen können. Auch findet man wie schon in Butcher Bay, einen kleinen Elektroschocker. Doch anstatt uns durch ausschalten von Lichtern einen kleinen Vorteil zu verschaffen, schalten wir einen Gegner nach dem anderen damit aus und geben ihm mit einem Tritt oder mit dem Messer den Rest. Für erfahrene Shooter-Freunde ist Assault on Dark Athena deshalb viel zu leicht geraten.

Drohne voraus

Die ersten Gegner denen wir im Spiel begegnen, sind die Drohnen. Diese sind eine Art willenlose Zombie, die entweder im Automatikmodus laufen oder von Mercs direkt gesteuert werden. Im ersteren, verhalten sie sich relativ harmlos und sind schnell auszuschalten. Wenn sie von Mercs direkt gesteuert werden, verhalten sie sich intelligenter und benutzen sogar Taschenlampen. Die Drohnen ziehen sich durch das ganze Spiel und sind auch in der Geschichte mit involviert. Doch ganz geklärt wird ihre Herkunft und ihr Sinn leider nicht. Später trifft man dann auch auf die Mercs selber, diese sind zumeist allerdings recht harmlos und lassen sich schnell ausknipsen. Schwieriger sind da dann schon die Alpha-Drohnen, eine Art Riesen-Zombie, der schon einiges einstecken kann oder die verschiedenen Mechs, die auf der Dark Athena unterwegs sind. Viel Abwechslung wird allerdings nicht geboten.

Sollte man doch mal einen Kampf verlieren, fängt man sofort bei dem jeweiligen Speicherpunkt des Abschnittes wieder an, denn freies Speichern gibt es nicht. Die Speicherpunkte selber sind allerdings recht fair verteilt, auch wenn es manchmal nerven kann eine Videosequenz fünf Mal schauen zu müssen. Ist man verletzt kann man sich an den vielen Medistationen heilen, dies leider schmerzfreier und unspektakulärer als es noch in Butcher Bay der Fall war. Anzeigen gibt es wie gewohnt nur wenn man sich heilt oder getroffen ist. Alle anderen anzeigen, wie zum Beispiel die Munition, kann man an den Waffen direkt ablesen. Dieses und die schwarzen Balken verändern das Spielgefühl, als wenn man gerade einen Film spielt. Umgesetzt ist es wieder wunderbar.

Dark Athena und Aguerra Prime

Ziemlich bald findet man nach einem richtig intensiven Zweikampf, einen Weg von der Dark Athena. Die gewünschte Flucht ist es allerdings nicht, denn man stürzt auf dem Planeten Aguerra Prime ab, der gerade von den Mercs auseinander genommen wird. Ist die Dark Athena optisch noch sehr ansehnlich, vor allem durch die verschiedenen Licht- und Schatteneffekte und die abwechslungsreiche Architektur, bietet uns Aguerra Prime nur triste Stadtkulisse. Die Grafikengine zeigt hier deutlich, dass sie nicht in der Lage ist Außenarreale schön in Szene zu setzen. Auch die Atmosphäre leidet unter dem Ausflug. Es artet teils nur noch in sinnloses Geballer aus und man wünscht sich recht schnell auf die Athena zurück.

Auf Aguerra findet man dann auch die absolute Hightech-Waffe und zwar das Scar-Gewehr. Dieses verschießt komprimierte Teilchen, die dann zur Explosion gebracht werden können. Der Clou an der Sache: Man besitzt unendlich Munition. Ab diesem Zeitpunkt, werden alle anderen Waffen überflüssig und die Kämpfe spielen sich nur noch nach demselben Muster. Nach dem kurzen Ausflug auf den Planeten, geht es dann zurück auf die Athena, wo noch einmal etwas Abwechslung geboten wird.

The dark can’t protect you

Um die jeweiligen Ziele zur erreichen, führt man ab und an auch Gespräche. Diese ergeben dann die Aufträge nach denen man sich richten muss. Diese führen einen kreuz und quer durch das ganze Raumschiff. Allerdings besitzt man in der Wahl des Weges nicht viele Freiheiten. Auch die verschiedenen Antworten die man wählen kann, wirken sich nicht spielerisch aus. Unterhaltsam sind die Gespräche aber immer, denn durch die hervorragenden englischen Sprecher, bekommt man eine schöne Atmosphäre geliefert. Das ganze wird dann mit deutschen Texten untertitelt, die allerdings nie wirklich das wiedergeben, was gesagt wird. Ein Highlight ist natürlich wieder Riddick selbst, der von Vin Diesel höchst persönlich gesprochen wird und immer einen passenden Spruch auf Lager hat. Doch diesmal wurde dies ein wenig übertrieben und an manchen Stellen muss man über die Wortwahl dann doch etwas schmunzeln. Hier wäre etwas weniger durchaus mehr gewesen. Doch durch die wunderbar animierten Modelle, kann man über dieses Manko gern hinwegsehen.

Schlusswort

Assault on Dark Athena kommt von der Qualität her bei weiten nicht an Butcher Bay heran. Das ist wirklich schade, denn es macht furchtbar viel Spaß wieder als Riddick für Angst und Schrecken zu sorgen. Der Schleichpart musste leider dem Actionpart weichen und auch die Gegner und Waffenwahl sind nicht die glorreichsten. Die Atmosphäre und Inszenierung stimmt zwar, erlebt aber durch den Planetenausflug einen herben Bruch. Selbst Riddick kann da noch so cool sein, retten kann er dies nicht mehr. Nichtsdestotrotz ist Dark Athena ein guter Shooter geworden, der allerdings weit hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Schöne Licht- und Schatteneffekte, Nachtsicht
  • Sound: hervorragende Sprecher, gute Waffensounds
  • Balance: Faire Speicherpunkte, Schleichen und Schießen
  • Atmosphäre: Stimmige Videos, Riddick
  • Bedienung: Gutes Tutorial, gute Maus und Tastatursteuerung
  • Umfang: Viel Abwechslung, Sehr gute Videos, Extrainhalte
  • Leveldesign: Gutes Design auf Dark Athena
  • KI: Verhält sich relativ nachvollziehbar
  • Waffen & Extras: Riddicks Nachtsicht, Nahkampf
  • Handlung: Knüpft gut an Butcher Bay an
  • Grafik: Außenlevels zu trist, Wenig Abwechslung
  • Sound: keine
  • Balance: meist mehr Schießen
  • Atmosphäre: keine
  • Bedienung: Kein freies Speichern
  • Umfang: Kaum Gegnervielfalt, Geringe Spielzeit
  • Leveldesign: Schlauchig, Planet langweilig
  • KI: keine
  • Waffen & Extras: Scar-Gewehr
  • Handlung: Einige Stränge nicht erklärt, Johns?

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(2)
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